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09 Oktober 2015

Vera Buck - Runa



Inhalt
Paris, 1884. Die neurologische Abteilung der Salpêtrière gehört zu den bekanntesten in ganz Frankreich. Dort führ der berühmt Arzt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch und hält auch eine viel besuchte Vorlesung darüber. Der junge Arzt Johann Hell, genannt Jori, ist extra aus der Schweiz nach Paris gekommen um seinen Doktor in der Salpêtrière zu machen, mit Charcot als Doktorvater. Nur fehlt ihm ein Thema für seine Arbeit. Als dann das geheimnisvolles Mädchen Runa in die Klinik eingeliefert wird, mit deren Verhalten keiner so wirklich zurecht kommt, wittert Jori seine Chance, er möchte als erster Mediziner den Wahnsinn aus dem Gehirn eines Patienten schneiden, bei Runa. Was aber keiner ahnt ist das Runa mehr ist als nur eine Patientin. Gleichzeitig wird Paris von seltsamen Morden erschüttert und der der ehemalige Polizeiinspektor Lecoq Versucht die Fälle auf seine ganz eigene Art zu lösen.

Limes | eBook + Hardcover 608 Seiten | Einzelband | 24. August 2015

Meinung
Der Klappentext des Buches klang nach einem spannenden Medizin-Thriller und deshalb wollte ich das Buch gerne lesen. 
Zugegeben fand ich auch das Cover einfach nur genial, ein Quecksilbertropfen in dem sich ein Mädchen spiegelt! Mal was anderes und es hat mich unheimlich neugierig gemacht!

Der Einstieg in das Buch ist nicht unbedingt einfach. Der erste Teil des Buches besteht aus vielen Beschreibungen, Fachbegriffen und Charaktervorstellung. Wer sich für Medizingeschichte interssiert und schon ein paar Vorkenntnisse hat,hat mit diesem ersten Teil sicher mehr Freude als Leser die gar keinen Vorkenntnisse haben. Viele der Fachbegriffe werden nicht erklärt und ich könnte mir vorstellen dass es ermüdend wirkt wenn man oft nachschlagen muss.
Leider blieb die Spannung für mich oftmals auf der Strecke, dafür fand ich das Buch durchweg interessant. Diese geheimnisvollen Mordfällen waren für mich leider auch nicht wirklich geheimnisvoll und ich hatte recht schnell eine Idee was den Los ist, ein bisschen schade.

Man merkt das sich die Autorin sehr mit dem Thema auseinandergesetzt hat und auch viel recherchiert hat. Sie schafft es Einblicke in die Vergangenheit zu geben und "Runa" könnte man fast als Horrorgeschichte bezeichnen. Wie mit den Patienten umgangen wird ist wirklich schrecklich und nichts für schwache Nerven. Auch die kalten, sachlichen Gespräche der Ärzte über Wasserbäder, Elektroschocks und andere sogenannte Behandlungsmethoden lassen das ein oder andere mal wirklich Gänsehaut entstehen und bleiben einfach unfassbar. Passen aber sehr zur Geschichte und ich finde die Überheblichkeit der Ärzte wirklich sehr gut dargestellt.

Die Charaktere wurden mir erst nach einiger Zeit vertrauter, vor allem weil es einige davon gab die man als Leser begleitet, aber so wirklich sympathisch war mir irgendwie nur der Chorjunge. Ich mag viele Perspektivwechsel eigentlich nicht, aber bei "Runa" sind diese fast nötig, ich war wirklich froh ab und an aus der wirklich beklemmend wirkenden Salpêtrière zu entkommen und ein bisschen durchatmen zu können während ich die anderen Charaktere begleite.

Jori wirkt sehr naiv und betet Charcot förmlich an, wie alle anderen auch. Und zudem war er doch sehr arrogant aber auch unsicher und einer der wenigen der wirklich anfängt die Behandlungsmethoden immerhin ein bisschen zu hinterfragen.
Lecoq war mal Ermittler, bis er die Wissenschaft der Physiognomie entdeckt, nach der er ein Verbrechergesicht hat und damit nicht als Inspektor geeignet ist. Mit seiner Verbrecherkarriere will es allerdings nicht so recht klappen.
Dann gibt es noch einen Chorjungen, der ein mit geheimnisvollen Zeichen vollgekritzeltes Liederbuch findet. Und ein Geschwisterpaar welches einer seltsamen Kutsche folgt.
Gut gelöst war wie sich die Charaktere alle nach und nach begegnen und Lecoq in diesen Mordfällen ermittelt. Er hat so seine ganz eigene Art die teilweise sogar für Humorvolle Szenen gesorgt hat.
Leider blieb Runa als Charakter wenig erwähnt, aufgrund des Titels hätte ich erwartet das es mehr um sie geht, das war leider nicht so. Wer also erwartet die Lebensgeschichte eines mysteriösen Mädchens zu lesen ist in diesem Buch falsch.

Die Autorin schreibt sehr sachlich und eindringlich und schafft es damit eine wirklich düstere Stimmung zu erzeugen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. "Runa" ist ein sehr interessantes und düsteres Buch, dem es ab und an Spannung fehlt. Die Autorin spinnt eine unglaubliche und unheimliche Geschichte mit einem wirklich schwierigen Thema. Sicher kein Buch für jeden und auch nichts für schwache Nerven.

Vielen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

Weitere Rezensionen
Epilogues

23 September 2015

Scott & Rose - Blutbann





Inhalt
Jonathan Frazer entdeckt auf einer Auktion zufällig einen großen, sehr alten Spiegel. Er sieht sofort dass der Spiegel sehr wertvoll ist und hat das Glück ihn zu einem guten Preis zu ersteigern. Zurück in Amerika bringt er den Spiegel in seine Werkstatt wo er restauriert werden soll. Doch schnell stellt sich heraus, dass mit dem Spiegel irgendwas nicht stimmt, seine Oberfläche wird niemals richtig sauber und plötzlich sterben die Menschen in seiner Nähe auf mysteriöse Weise.
Jonathan findet heraus, dass der Spiegel die Vergangenheit und die Zukunft zeigen kann, wenn er nur im Mondlicht steht und mit Blut gefüttert wird. Dazu taucht immer wieder das Abbild einer verführerischen Frau auf und Jonathan würde alles tun um sie wieder zu sehen.


Blanvalet | eBook 480 Seiten | Mirror Image übersetzt von Hans Link | Einzelband | 14. September 2015 | ab 16

Meinung
Über das Buch bin ich zufällig auf dem Bloggerportal von Randomhouse gestolpert. Das Cover war interessant und der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Also Buch angefordert und freundlicherweise durfte ich es lesen!

Der Einstig ist schon mal recht abgefahren, ein kurzer Prolog in dem gleich jemand stirbt und der Spiegel taucht auch schon auf. Und man hat sehr viele Fragen im Kopf. Dann trifft man Jonathan der den Spiegel ersteigert und denkt er hat den Fund seines Lebens gemacht. Dieser erste Teil ist wirklich super geschrieben, wunderbar gruselig und mysteriös. Man weiß nicht so recht was genau los ist, ob alles eine rationale Erklärung hat oder der Spiegel doch irgendetwas magisches an sich hat. Als Leser erfährt man auch immer mehr über die Geschichte des Spiegels und was mit dem Spiegel war bevor er zu Jonathan nach Amerika kam. Diese Passagen fand ich sehr spannend und die Autoren haben wirklich gut bekannte historische Personen in ihre Geschichte eingebaut.

Nach und nach häufen sich dann die mysteriösen Ereignisse und vor allem auch die Tode. Der Mittelteil des Buches war mir persönlich etwas too much, zu abgefahren und vor allem zu viele detailreiche Tode! Es geht wirklich nur noch darum wer wann wie gestorben ist und wie bei jedem Tod "zufällig" eine spiegelnde Oberfläche im Spiel ist. Irgendwann ist es dann auch nichtmehr schockierend sondern nur noch übertrieben. Es gibt auch sehr viel Sex, der oft zum Tod mindestens von einem der Beteiligten führt.
Der letzte Teil hat den Mittelteil wieder aufgewogen, die Erklärung woher der Spiegel kommt hat mir gut gefallen. Das Ende war allerdings dann ziemlich offen und lässt sehr viel Spielraum für Interpretationen.

Die Charaktere waren interessant aber leider auch sehr austauschbar. Jonathan Frazer ist der nette und gutgläubige Antiquitätenhändler der völlig in den Bann des Spiegels gerät. Seine Frau ist die typische gelangweilte Beverly Hills Ehefrau die nur auf sich und ihr Aussehen bedacht ist. Einzig Emanuelle, die Tochter, fand ich interessant und konnte so ein bisschen mit ihr mitfühlen. Der Spiegel als Protagonist war aber eine tolle Abwechslung und auch sehr interessant.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung 4
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Für Fans von Mysterythrillern mit sehr viel Übernatürlichem und vor allem sehr viel Blut auf jeden Fall ein lesenswertes Buch. Definitiv nichts für Leser mit schwachen Nerven und wer mystische Inhalte nicht so sehr mag sollte auch nicht unbedingt zu „Blutbann“ greifen.

Vielen Dank an das Bloggerportal für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

02 September 2015

George R.R. Martin - A Game of Thrones





Inhalt
Lord Eddard Stark, der Wächter des Nordens, wird von seinem König an den Hof beordert um dort als seine Hand - als Berater und Stellvertreter- zu dienen. Lord Stark ist von der Aufgabe nicht begeistert, aber seine Ehre gebührt ihm nicht abzusagen.
Am Hof des Königs sieht Eddard sich von mächtigen Feinden umzingelt die alle den Thron für sich wollen, zudem muss er zusehen wie seine Familie in alle Winde verstreut wird.
Und nicht nur hier droht Gefahr: Im Norden taucht eine uralte Macht auf und der in den Freien Städten im Exil lebende Erbe des alten, abgesetzten Königs beansprucht den Thron nun ebenfalls für sich.
Die Zukunft des gesamten Reiches steht auf dem Spiel.

Bantam Spectra | eBook + Taschenbuch 835 Seiten | Deutsche Ausgabe aktuelle Auflage erschienen bei Blanvalet | A Song of Ice and Fire #1 | September 1997 | Sprachschwierigkeit 3 | ab 16

Meinung
An dieser Reihe kann man momentan einfach nicht vorbeigehen, von allen Seiten kommen die Empfehlungen und nachdem ich die Serie auch schon gesehen habe wollte ich nun auch mal die Bücher lesen.

Die Geschichte startet mit einem sehr gruseligen und düsteren Prolog in dem auch gleich ein paar Charaktere sterben. Der Prolog verspricht dann auch eine sehr gruselige Geschichte mit einer Art Untoter, doch dann kommt erstmal alles anders. Man lernt nach und nach die Protagonisten und ihre Familien kennen. Und da es wirklich viele Protagonisten und Familien gibt ist die erste Hälfte des Buches auch Großteils mit Beschreibungen ausgefüllt. Man muss sich viele Charaktere merken, was am Anfang vielleicht etwas verwirrend sein kann, aber am Ende des Buches gibt es einen Anhang in dem alle Familien nochmal aufgezählt werden. Es ist gut wenn man das vorher weiß ;)
Da die deutsche Version in 2 Bücher aufgeteilt ist rate ich euch einfach mal auch gleich Band 2 zu lesen, denn wenn Band 1 nur ungefähr bis zur Hälfte geht dann passiert nicht allzu viel sehr spannendes.

Die Geschichte spielt in einer erfundenen Welt die auf dem Mittelalter basiert. Westeros ist aber sehr viel dunkler. Es gibt unglaublich viele Intrigen, viel Mord, viel Krieg, Rassismus, Sexismus und so weiter. Wer so etwas nicht lesen mag sollte die Reihe nicht lesen, egal ob Hype oder nicht!
Die Geschichte wird von vielen Charakteren abwechselnd erzählt. Ich mag Perspektivwechsel einfach nicht und soviele finde ich unheimlich anstrengend.
Die Charaktervorstellungen waren recht unkonventionell, die Kapitelüberschrift sagt aus welcher Charakter gerade erzählt, wer genau dieser Charakter jetzt ist wird aber erst nach und nach klar oder auch nicht. Ich bin ganz froh, dass ich die Serie schon kenne und deshalb schon wusste wer wer ist, sonst könnte es schwer werden einen Überblick zu bekommen.

Bei den Charakteren findet sich alles, von naiv bis intrigant, von heldenhaft und ehrenvoll bis gewissenlos. Alle gemeinsam haben die Charaktere das sie unsagbar Dickköpfig wirken. Jeder hat natürlich Recht und will das auch durchsetzen. Manche weil sie sich an die Ehre und vor allem an Gesetze halten (was an sich nicht schlecht ist) und manche weil sie an die Macht wollen und Menschen ihnen egal sind. Da sind riesige Konflikte vorprogrammiert. Leider konnten mich einige der Charaktere nicht so wirklich überzeugen, dafür habe ich aber auch Lieblinge gefunden.
Was in diesem Buch auch wirklich anders ist als in vielen anderen Büchern ist Georg R.R. Martins Umgang mit seinen Hauptcharakteren. Er ist nicht zimperlich und alle Entscheidungen haben sehr weitreichende Konsequenzen, die auch zum Tod des Hauptcharakters führen können! Selten lässt ein Autor so viele Hauptcharaktere und auch Sympathieträger sterben!

Die Welt ist riesig und wirklich gut durchdacht, zu jedem noch so kleinen Ort scheint es eine Geschichte zu geben und auch die ganzen Häuser und ihre Familiengeschichten sind bis zu den Urahnen durchdacht, hier hat sich der Autor wirklich viel Mühe gegeben. Allerdings ist es irgendwie auch nichts Neues, die Gesellschaft basiert auf dem Mittelalter mit einer kleinen Prise Untoter und der Erwähnung von Magie. Alle reden aber nur davon, so wirklich da ist sie noch nicht.

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Die Welt und die Charaktere sind bildhaft beschrieben und trotz der vielen Längen am Anfang war es nicht langweilig.

Alles in allem eine sehr detailierte Fantasywelt, mit vielen Intrigen und wirklich gut durchdachten Handlungen. Leider bietet diese Handlung aber auch nichts wirklich Neues. Auch wenn ich durch die Serie schon weiß wie es weitergehen wird werde ich Band 2 trotzdem lesen. Man erfährt doch einige Details mehr und auch die Handlungsweisen der Charaktere wurden sehr viel nachvollziehbarere dargestellt.

• Charaktere 4
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. Wer Intrigen mag und vor viel Gewalt nicht zurückschreckt für den ist die Reihe auf jeden Fall etwas. Wer gerne Fanatsy mit sehr wenig Übernatürlichem liest wird hier auch auf seine Kosten kommen.

Die Reihe

Das Lied von Eis und Feuer / A Song of Ice and Fire
Bei der deutschen Übersetzung wurde ein Buch immer in zwei Bücher geteilt!
1: Die Herren von Winterfell (A Game Of Thrones, Part 1)
2: Das Erbe von Winterfell (A Game Of Thrones, Part 2)
3: Der Thron der Sieben Königreiche (A Clash Of Kings, Part 1)
4: Die Saat des goldenen Löwen (A Clash Of Kings, Part 2)
5: Sturm der Schwerter (A Storm Of Swords, Part 1)
6: Die Königin der Drachen (A Storm Of Swords, Part 2)
7: Zeit der Krähen (A Feast Of Crows, Part 1)
8: Die dunkle Königin (A Feast Of Crows, Part 2)
9: Der Sohn des Greifen (A Dance With Dragons, Part 1)
10: Ein Tanz mit Drachen (A Dance With Dragons, Part 2

28 August 2015

Jim Thompson - Die Verdammten




Autor: Jim Thompson
Titel: Die Verdammten
Originaltitel: The Transgressors, us dem Amerikanischen von Gunter Blank
Broschur 304 Seiten
Verlag: Heyne Hardcore
Erscheinen: 8. Dezember 2014
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Tom Lord ist Deputy in Big Sands, einer texanischen Kleinstad mitten im Nirgendwo die von Bohrtürmen eingekesselt ist. Eines Tages erschießt er bei einer Rauferei ungewollt den Ölinspektor Aaron McBride. Da er mit McBride schon länger auf Kriegsfuß stand wird er angeklagt und versucht irgendwie seine Unschuld zu beweisen, Aber auch die Ölgesellschaft ist hinter Lord her, da er zu Neugierig ist soll er verschwinden!

Meinung
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, also musste ich einfach zu dem Buch greifen. Es wirkt sehr düster und spannend, also genau ein Buch für mich.

Die Charaktere sind alle nicht sehr sympathisch, allen voran Tom Lord. Es hat wirklich nur ein paar Seiten gedauert und er wurde zu meinem persönlichen unsympathischen Buchhelden des Jahres gekürt. Wirklich, so schnell fand ich noch keinen Charakter schrecklich. Ein selbstgefälliger Egoist der vom Leben ach so schwer getroffen wurde und nun Deputy sein muss obwohl er zu was Besserem bestimmt war. Aber der Hauptcharakter muss ja nicht immer der Sympathieträger schlechthin sein um ein Buch gut zu machen.
Die andern Charaktere waren, wie schon erwähnt, auch keine wirklichen sympathieträger aber jeder hat eine lange Geschichte die ihn zu dem gemacht hat was er nun ist.

Der Autor ist wirklich gut darin menschliche Abgründe zu beschreiben und eine düstere Atmosphäre zu schaffen. Viel Action oder Spannung findet man in diesem Buch dafür nicht.

Die Geschichte erzählt immer wieder von unterschiedlichen Charakteren und ihrem Leben, bis alles gekonnt zu einem großen Finale zusammenläuft.
Die Tode kommen in diesem Buch auch nicht zu kurz. Wer der Mörder denn nun war ist nicht immer sofort klar und man kann wirklich gut mit rätseln.

Die Übersetzung erschien zwar 2014, das Buch stammt aber aus dem Jahr 1961 und spielt auch in dieser Zeit.

Interessant war auch das Nachwort mit vielen Erklärungen und dem Hinweis das die anderen Bücher von Thompson noch düsterer sind.

Der Schreibstil ist sehr ausschweifend. Einfach zu lesen ist das Buch nicht immer, da viele lange Schachtelsätze verwendet werden, das tut der Atmosphäre aber keinen Abbruch! Ich mochte auch sehr den Zynismus den Sarkasmus der immer wieder durchblitzt!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  2
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Mein erster aber sicher nicht letzter Roman von Thompson. Eine Empfehlung kann ich für alle aussprechen die gerne einen tiefen Einblick in menschliche Abgründe bekommen und denen Spannung und Action nicht so wichtig ist.

19 August 2015

Brandon Sanderson - Die Kinder des Nebels





Klappentext
Vom Untergang eines magischen Reiches Seit über eintausend Jahren ist die Welt von Asche bedeckt. Seit über eintausend Jahren herrscht der unsterbliche Oberste Herrscher und versklavt das Volk der Skaa. Die Hoffnung scheint längst verloren, bis eines Tages ein junger Mann mächtige Fähigkeiten entwickelt und eine Schar von Rebellen versammelt. Sein Plan: Er will sie ebenfalls die Kontrolle über die magischen Kräfte lehren – und den allmächtigen Lord Ruler stürzen … Der atemberaubende Auftakt einer neuen großen Saga.


Heyne | Taschenbuch + eBook 896 Seiten | The Final Empire, Mistborn 1 Aus dem amerikanischen von Michael Siefener | Mistborn #1 | 6. Juli 2009 | ab 14 

Meinung
Brandon Sanderson ist ein sehr bekannter Fantasyautor, bis jetzt hatte ich aber noch nichts von ihm gelesen und habe mir deshalb Kinder des Nebels als erstes Buch von ihm ausgesucht.

Die Geschichte ist ganz klassische High-Fantasy. Der Autor hat eine eigene Welt geschaffen, in der ein tyrannischer unsterblicher Herrscher ein Volk versklavt und der Adel, der dem Herrscher folgt, diese Methoden billigt. Dann erhebt sich ein Held und versucht den Herrscher zu stürzen und das Volk zu befreien.
Es gibt viele Pläne für diesen Umsturz und alles entwickelt sich sehr interessant und auch langsam. Der Großteil dieses ersten Bandes beschäftigt sich mit den Vorbereitungen der Rebellion, nicht alles läuft immer glatt und es gibt einige Rückschläge. Es gibt einige Schlachten und viele Tote. Durch die vielen Vorbereitungen und das Pläne schmieden blieb am Anfang die Spannung etwas auf der Strecke. Dafür kommt diese aber in der zweiten Hälft und vor allem gegen Ende dann umso mehr auf!

Die Welt hat mich absolut fasziniert, weil sie so anders ist. Die Welt ist triest und grau. Die Vegetation exisitert kaum noch. Es regnet Asche und bedeckt alles. Das politische System  Auch das Magiesystem konnte mich voll überzeugen. Es gibt einige Menschen die Metalle schlucken und diese dann "verbrennen" können um daraus unglaubliche Fähigkeiten zu gewinnen. Manche können nur ein Metall nutzen, andere alle bekannten Metalle. Diese Magie wurde immer wieder erklärt und ab der Mitte des Buches war es ab und an etwas zu viel Erklärungen.

Interessant fand ich auch den Aspekt mit der Religion.

Die Charaktere waren ebenfalls typisch für Fantasy. Kelsier, der Held, ist ein Überlebender aus den Gruben des Herrschers. In diesen Gruben geht es hart zu und eigentlich überlebt sie keiner. Doch Kelsier hat es geschafft und nun will er die Welt vom grausamen Herrscher befreien.
Vin ist ein Diebesmächden das in den Gassen der Hauptstatd wohnt. Sie hat nichts und arbeitet sich von ganz unten hoch. Trotzdem mochte ich die Charaktere, vor allem Vin.

Der Schreibstil war locker und bildhaft. Viele Informationen und Beschreibungen wurden gut verpackt und blieben flüssig zu lesen, an keiner Stelle wurde es zu langweilig.

Für mich hatte die Geschichte die richtige Mischung aus Weltebau, Magie, Politik, Intrigen und Religion. Mit ein bisschen zu wenig Spannung zu Beginn. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen und die Entwicklungen der Welt!

• Charaktere 4
• Idee 5
• Umsetzung 4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4,3 Sterne. Ein Muss für jeden Fan von klassischer High-Fantasy!

Herzlichen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für das Leseexemplar!

Die Reihe
Mistborn
Band 1: Die Kinder des Nebels, The Final Empire
Band 2: Krieger des Feuers, The Well of Ascension
Band 3: Herrscher des Lichts, The Hero of Ages
Band 4: Jäger der Macht, Shadows of Self
Band 5: Bands of Mourning (2016) Band 6: The Lost Metal (2016)

16 August 2015

Alexandra Dichtler - Schwester golden, Bruder aus Stein





Inhalt
Ist Lotta krank, weil sie von einem Mädchen gerufen wird, für dessen Existenz es keinerlei Belege gibt? Krank wie der schizophrene Stas, der ältere Bruder des chaotischen Jurij? Je tiefer die Beziehung zwischen Lotta und Jurij wird, desto mehr scheinen Wahn und Realität zu verschwimmen. Die junge Frau ahnt nicht, dass sie Jurij durch ihre Nähe in Gefahr bringt - und mit ihm alle, die sie lieben. Denn Lottas Leben ist nicht, was es zu sein scheint ...


In Farbe und Bunt | Taschenbuch + eBook 272 Seiten | Einzelband | April 2015 | ab 14 
Meinung
Der Klappentext klingt sehr vielversprechend und mal nach einem etwas anderen Fantasybuch ohne kitschige Liebesgeschichte.

Die Geschichte startet mit einem Prolog der einige Fragen aufwirft. Dann geht es zehn Jahre später weiter. Man lernt Lotta kennen und begleitet sie zu ihrer Weiterbildung. Leider hatte Lotta bis jetzt nicht immer Glück, sie ist kleinwüchsig, hat einen nicht ganz so guten Hauptschulabschluss und ist nun arbeitslos. Trotzdem beißt sie sich durch und versinkt nicht in Selbstmitleid. Kurz darauf lernt sie Jurij kennen, einen seltsamen und chaotischen Jungen. Lotta mag ihn zuerst nicht, lässt dann aber von ihren Vorurteilen ab und versucht ihn besser kennenzulernen.

Die Charaktere in diesem Buch sind so ganz anders als sonst in Jugendbüchern. Keine strahlende Heldin die alles kann und kein gutaussehender Retter den alle anschmachten! Lotta ist kleinwüchsig und eher zurückgezogen, sie kommt mit vielen nicht klar und möchte gerne alleine sein. Jurij hat zu Hause alle Hände voll zu tun damit seine Familie zu organisieren, der Vater hat die Familie verlassen und die Mutter arbeitet in zwei Jobs um alles bezahlen zu können. Sein Bruder ist schizophren und muss öfter mal in die Klinik. Und das alles wird noch mit einer Prise Fantasy gemischt.
Lotta macht während der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, sie lernt mit anderen klar zu kommen und auch von ihren eigenen Vorurteilen abstand zu nehmen.
Die Geschichte macht wirklich Mut, da alle Charaktere einfach toll sind und weiterkämpfen, egal was passiert. Und wenn es mal allzu düster wird, wird die Stimmung mit einer lustigen Situation aufgelockert.

Der Fantasyanteil in dieser Geschichte war gut gemacht und toll mit allem verknüpft. Ein paar Situationen empfand ich dann aber doch als etwas zu weit hergeholt und ich hätte mir hier und da noch ein bisschen Erklärung mehr gewünscht.

Am besten hat mir an dem Buch gefallen das nichts gewertet wird, es wird geschildert wie das Leben ist, auch mit Schizophrenen Familienmitgliedern. Aber es wird nicht als schrecklich böse dargestellt. Das war für mich ein sehr großer Pluspunkt. Es wird auch nicht auf Mitleidspunkte gesetzt, es ist einfach so.

Der Schreibstil war flüssig zu lesen. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen weil es einfach sehr spannend und gut gemacht war!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung 4
• Spannung 4
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein gelungenes Debüt das jeder lesen sollte der gerne Fantasy mit authentischen Charakteren liest.

Herzlichen Dank an den Verlag In Farbe und Bunt für das Rezensionsexemplar!

05 August 2015

Kai Meyer - Die Seiten der Welt.Nachtland




Inhalt
Die Lage zwischen der Akademie und dem Widerstand spitzt sich immer weiter zu. Für Furia und ihre Freunde kehrt einfach keine Ruhe ein. Und nicht nur Furia und der Widerstand haben mit der Akademie einiges zu tun, im Hintergrund plant ein sehr mächtiges Haus den Umsturz. Während die gesamte bibliomantische Welt noch von einer viel größeren Gefahr bedroht wird!


Fischer | Hardcover + eBook 560 Seiten | Die Seiten der Welt #2 | 25. Juni 2015 |  ab 14

Meinung
Ich hatte großes Glück und habe bei der Seiten der Welt Aktion vom Fischer Verlag gewonnen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle an den Verlag und vor allem an Kai Meyer für das signieren des Buches! :)

Teil zwei spielt einige Wochen nach dem Ende von Band 1. Furia hat mehr über die Bibliomantik gelernt und der Wiederstand plant gerade einen großen Raub um der Akademie näher zu kommen. Als Leser startet man mitten im Geschehen und der Start war wirklich super spannend und sehr actionreich. Man trifft alte Bekannte wieder und auch einige neue Gesichter.
Nach diesem Start waren die Erwartungen riesig und wurden leider nicht erfüllt! Nachdem der erste Schreck überwunden ist passiert erstmal nicht viel, es wird viel geredet, viel erklärt und viel gereist. Aber so wirklich weiter kommt die Geschichte nicht! Erst das letzte Drittel wurde dann wieder richtig spannend.

Auch in diesem Teil hat Kai Meyer wieder viele tolle Ideen eingebaut und die eine tolle Welt geschaffen. Ich liebe diese Welt der Bücher einfach! Es gibt viel zu entdecken und ich mochte auch die Erwähnungen von anderen Büchern. Aber leider fehlte mir auch hier die Spannung.
Die Welt der Bücher ist aber nicht nur wunderbar, es gibt auch Schattenseiten wie Bücher die so süchtig machen dass der Leser irgendwann daran zu Grunde geht. Sowas macht dann schon nachdenklich. Auch ist das Buch stellenweise sehr düster für ein Jugendbuch, ich mag sowas ja.
Im ersten Teil geht der Autor schon nicht sehr zimperlich mit den Charakteren um und auch in diesem Teil bleibt kaum jemand verschont. Einige müssen auch ihr Leben lassen.

Leider entwickeln sich auch die Charaktere alle nicht wirklich weiter. Furia wird ein bisschen stärker und lernt schon fast eine Anführerin zu sein. Sie wirkt insgesamt ruhiger und handelt nicht mehr so kopflos. Die anderen blieben aber leider sehr blass.

Band 3 werde ich auf jeden Fall auch lesen, die Geschichte an sich ist toll und ich will wissen wie es weitergeht. Ich hoffe aber auf mehr Action und weniger Infodump in Band 3!

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. Eine interessante Fortsetzung mit einigen Längen. Die Welt der Bücher ist einfach toll und einen Besuch wert!

Die Reihe 
Die Seiten der Welt
Band 1: Die Seiten der Welt
Band 2: Nachtland
Band 3: Blutbuch

31 Juli 2015

Angela Planert - Fragwürdige Identitat Teil 1



Autorin: Angela Planert
Titel: Fragwürdige Identität
Originaltitel: 
eBook 186 Seiten
Verlag: Selfpublishing
Erschienen: 15. Januar 2015
Reihe: Fragwürdige Identität #1
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Ein Mann, der keine Erinnerungen mehr hat, erwacht im Krankenhaus. Die Menschen um ihn herum nennen ihn Nicolás Rodriguez und sind froh das er wieder wach ist. Er selbst erinnert sich aber an nichts, weder an seinen Namen noch die Menschen die um ihn herum sind. Seine Frau, sein bester Freund und selbst sein Vater sind ihm völlig unbekannt. Schnell wird er von seiner Frau nach Hause geholt um sich vielleicht wieder zu erinnern. Doch auch hier scheint ihm alles völlig fremd. Bis er ein Video von sich sieht, er war eine Geisel und wurde brutal gefoltert. Ist er doch dieser Nicolás Rodriguez und sein Gehirn will sich nur schützen? Oder ist alles nur ein großer Schwindel? Zweifel bleiben und Nicolás versucht alles um herauszufinden wer er wirklich ist.

Meinung
Der Inhalt klingt sehr interessant und da ich schon den Thriller ¿Identität? der Autorin gelesen habe wollte ich auch diese Buch lesen.
Man merkt schon, dass sich die Titel sehr ähnlich sind und wenn man Teil 1 dann liest ahnt man auch schon warum.

Die Geschichte startet damit, dass Nicolás aus dem Koma erwacht. Er kann sich an rein gar nichts erinnern und alles wirkt fremd. Seine Frau, seinen besten Freund, seinen Vater und selbst seine Diabetes hat er vergessen. Das Szenario das in diesem Buch beschrieben wird ist wirklich beklemmend, ein Mensch der nicht weiß wer er ist und sich so gar nicht wohl fühlt in seiner Welt.

Das Buch ist Großteils aus der Sicht von Nicolás geschrieben. Dadurch hat man sehr schnell eine Bindung zu ihm kann seine chaotische Gefühlswelt voll und ganz nachvollziehen. Ich wäre am liebsten ins Buch geklettert um ihm zu helfen seine wahre Identität zu finden. Denn das etwas so ganz und gar nicht stimmt wird immer klarer, auch wenn nicht so klar ist was genau denn nicht stimmt. Dieses Gefühl bleibt beim lesen. Wer ist Freund und wer Feind? Wem kann man trauen und wer sagt die Wahrheit? Stimmt überhaupt irgendetwas von dem was Nicolás erzählt wird? Und warum will sein Vater einfach nicht das Nicolás sein Leben selbstständig regelt?

Die Geschichte endet mit einem echt fiesen Cliffhanger und man muss nun einfach weiterlesen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und die Autorin schafft es diese Ungewissheit die sich durch das ganze Buch zieht fast greifbar darzustellen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein toller erster Teil des Thrillers! Spannend bis zum Schluss und macht Lust auf Teil 2.

Uticha Marmon - Marienkäfertage



Autorin: Uticha Marmon
Titel: Marienkafertage
Originaltitel: 
eBook 242 Seiten
Verlag: Magellan
Erschienen: 20. Januar 2015
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 13


Inhalt
Elins Eltern sind im Urlaub und sie freut sich auf ihre erste Sturmfreie Woche. Doch dann findet sie einen Brief der sie völlig aus der Bahn wirft. Um sich über den Inhalt des Briefes und sich selbst klar zu werden flüchtet sie heimlich in das Ferienhaus ihrer Familie, dem Marienkäferhaus in Dänemark. In diesem Haus hat sie früher die Sommer verbracht, zusammen mit ihren Eltern und dem ehemaligen Besitzer des Hauses, Knut, Elins Wahlopa. In diesem Haus kann sie alleine sein und trotzdem nach Antworten suchen.

Meinung
Ein Jugendbuch das eigentlich so gar nicht meinem Leseschema entspricht. Es klang aber sehr ansprechend und interessant.

Man startet mitten in der Geschichte, ohne große Erklärungen. Erst nach und nach erfährt man was passiert ist und was Elin so aus der Bahn geworfen hat. Ein Brief von einem fremden in dem steht dass sie adoptiert wurde. Für Elin bricht die Welt zusammen, was alles ein Lüge? Ihr ganzes Leben? Ist sie noch Elin oder doch diese Lykke?`Die Geschichte wird mit sehr ruhigen Tönen erzählt und ist sehr eindringlich. Man begleitet einen Teenager auf dem Weg zu sich selbst. Viel Spannung gibt es nicht, nach und nach wird alles aufgedeckt und die vielen kleinen Hinweise ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen.

Neben Elin gibt es noch ihre Freundin aus Kindertagen die absolut super mit der Situation umgeht. Dann gibt es noch Wahlopa Knut, dem einst das Haus gehörte und der viel mehr über Elin zu wissen scheint als ihr klar ist. Auch Rasmus spielt eine wichtige Rolle, er ist eher zufällig vor Ort und Elin freundet sich langsam mit ihm an.
Alle Charaktere fand ich sehr authentisch dargestellt und auch ihre Gefühle und vor allem Elins Gefühlschaos wurden sehr deutlich. Elin empfand ich trotzdem manchmal als anstrengend. Ihr Gefühlschaos war zwar gut dargestellt, ihr Verhalten für mich aber trotzdem nicht immer nachvollziehbar.

Der Schreibstil war nach einer kurzen Eingewöhnung sehr flüssig zu lesen. Er besteht aus recht kurzen Sätzen, ist aber trotzdem sehr detailliert.

• Charaktere 4
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Mich hat das Buch berührt und gut unterhalten, es ist nicht nur Jugendlichen zu empfehlen.

17 Juli 2015

Rona Walter - Kaltgeschminkt




Autorin: Rona Walter
Titel: Kaltgeschminkt
Originaltitel: ✔ 
Taschenbuch
193 Seiten
Verlag:
Luzifer Verlag
Erscheinen:
April 2012
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Bestatter Harris McLiod versucht lange erfolglos sich das Leben zu nehmen, bis er eines abends, nach einer Schlägerei, im Totenreich landet und dort auf die drei Herrscher des Totenreiches trifft. Sie bieten ihm einen Pakt an, Harris muss für sie Aufträge erfüllen die daraus bestehen Leichen die ein Bote bringt zu präparieren. Er nimmt an und darf weiter leben. Dann taucht einer seiner Kollegen auf und bittet ihn mit nach Hamburg zu kommen um bei einem ganz speziellen Auftrag zu helfen.
In Hamburg trifft Harris dann auf die wunderschöne Rachelle, die allerdings ein dunkles Geheimnis hütet.

Meinung
Dieses Buch ist war so ganz anders als erwartet und es ist echt nicht einfach hier eine Inhaltsangabe zu schreiben die nicht zu viel verrät und trotzdem genug!

Kaltgeschminkt ist der Debütroman von Rona Walter. Sie traut sich in diesem Roman einiges, verlässt den üblichen Weg und versucht etwas ganz eigenes zu kreieren. Was ihr auch teilweise wirklich gelungen ist finde ich.
Der Einstig war für mich allerdings nicht leicht, der Anfang war verwirrend und zieht sich auch etwas.
Harris erzählt die ganze Geschichte aus seiner Sicht und man lernt ihn erstmal etwas kennen. Als Leser weiß man dann auch soviel wie er, vielleicht ein bisschen mehr weil im Vorwort die Blutelfen und Götter erklärt werden und man sich dann ein bisschen was zusammenreimen kann, und Harris weiß wirklich sehr wenig. Es passieren sehr seltsame Dinge, die erst nach und nach erklärt werden.
Die Mythen die hier verwendet werden fand ich spannend, Rona Walter lehnt sich an alte schottische Sagen an und entwickelt daraus etwas eigenes was ich in der Form noch nicht zu lesen bekommen habe. Teilweise war die Geschichte auch sehr skurril.

Er ist wirklich kein sympathischer Charakter, sehr emotionslos und ich hatte mehr als einmal das Bedürfnis ihn zu einer Therapie zu schicken! Auch die anderen Charaktere sind keine wirklichen Sympathieträger wie ich finde, passen aber wirklich sehr in die Geschichte.

Die Stimmung des Buches war sehr düster und teilweise beklemmend, sowas mag ich total, wenn die Atmosphäre stimmt ist das ein großer Pluspunkt.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig, er ist an die alten Schauergeschichten angelehnt aber in die Moderne transferiert. Man muss sich wirklich einlesen ehe der Stil seine Wirkung entfalten kann.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Ein gutes Debüt, wer gerne mal eine etwas andere und teilweise skurrile Schauergeschichte lesen möchte sollte das Buch näher anschauen!

04 Juli 2015

Stefanie Hasse - Darian & Victoria. Tiefdunkle Nacht




Klappentext
Band 3 einer Reihe!
Es ist soweit. Ein ganzer Monat ist seit der Nacht des Blutmonds vergangen, in der sich Victoria nach Jahren des Vergessens zum ersten Mal wieder an alles erinnern konnte. Endlich sieht sie einen Teil ihrer alten Gemeinschaft wieder. Aber Darian fehlt…
Während ihre Vergangenheit sie einholt, ist es ihr Lebensgefährte Alexander, der für Victoria da ist und ihr den Rücken stärkt. Dennoch kreisen ihre Gedanken um Darian. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie kennt, und der Liebe, die sie verloren hat, macht sich Victoria auf die Suche nach ihm. Noch ahnt sie nicht, welch wichtige Rolle sie beide im alles entscheidenden Kampf von Licht gegen Dunkelheit spielen


Impress | eBook 369 Seiten | Darian & Victoria #3 | 02. Juli 2015 | ab 14

Meinung
Wuhu, endlich gibt es Band 3! Nach dem fiese Ende von Band 2 musste ich unbedingt wissen wie es nun weitergeht und vor allem wie die Autorin alles auflösen will!

Dieser Band ist in drei Teile unterteilt, wobei alle wirklich sehr rasant sind!
Die Geschichte knüpft direkt an die Geschehnisse aus Band 2 an, keine lange Pause zum Glück. Ein kurzer Prolog der noch neugieriger macht eröffnet das Buch und es gibt einen Überblick was bis jetzt geschehen ist.

Erzählt wird überwiegend aus der Sicht von Victoria, ab und an kommen auch die anderen wichtigen Charaktere zu Wort aber die Perspektivwechsel sind deutlich weniger geworden, was mir gut gefallen hat.
Das ganze Buch ist, wie schon geschrieben, wirklich sehr rasant und man rast von einem Ereignis zum nächsten ohne wirklich luftholen zu können, so steigt die Spannung von Seite zu Seite und wird fast unerträglich um dann in einen großen Showdown zu gipfeln. Manche Stellen hätte gerne etwas mehr Zeit beanspruchen dürfen, das Buch war allgemein einfach zu kurz. Wirklich eine der wenigen Geschichten bei denen ich sagen würde ein paar Seiten mehr hätten nicht geschadet! Die Autorin hat wirklich sehr viel Fantasie und wahnsinnig tolle Ideen die auf den wenigen Seiten leider ab und an etwas zu kurz kommen, für mich hätten da noch Seitenweise mehr Gastauftritte der unterschiedlichen Wesen sein dürfen!

Im ersten drittel des Buches gibt es mir immernoch zu wenige Konflikte, alles läuft einfach zu glatt. Egal welches Problem sich auftut, von irgendwo her kommt immer jemand der zufällig die passende Gabe hat und allen helfen kann. Grade Victoria und auch Darian können irgendwie einfach alles! Dafür bekommt man als Leser im letzten Drittel dafür einen ordentlichen Konflikt und eine Aufgabe die mal nicht so einfach zu lösen ist!

Zu den Charakteren gibt es nicht viel zu sagen, zumindest nicht ohne groß zu spoilern. Es gibt alte Bekannte und auch ein paar neue Gesichter. Victoria und der Rat wirken allerdings sehr naiv. Zudem wirkt der Rat irgendwie machtlos und die Mitglieder sind blind wie Maulwürfe!
Balthasar ist ein gelungener Bösewicht! Ich konnte mich herrlich über ihn ärgern und wäre wirklich ab und an gerne ins Buch geklettert um ihm mal meine Meinung zu sagen! So müssen Charaktere für mich sein! Es ist wirklich kein Sympathieträger aber das muss er ja auch nicht. Sympathieträger sind andere und das ist gut so :)

Der Schreibstil ist wie schon in den Vorgänger sehr flüssig zu lesen und bildhaft.

• Charaktere 4
• Idee 5
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 4

4,3 Sterne. Trotz kleiner Kritikpunkte ein wirklich toller und gelungener Abschluss der Reihe! Ich kann die Reihe allen empfehlen die gerne Jugend-Fantasy lesen!

Danke an den Impress-Verlag und Stefanie Hasse für das Leseexemplar und die tolle Leserunde!
Die Reihe 
Darian&Victoria
1: Schwarzer Rauch
2: Düstere Schatten
3: Tiefdunkle Nacht

28 Juni 2015

Christopher Buehlmann - Nacht über dem Fluss




Inhalt

Amerika in den frühen Dreißigerjahren. Frank Nichols, Arbeits- und Mittelloser Akademiker zieht mit seiner Frau nach Whitbrow. Dort hat er von seiner Tante ein altes Haus geerbt, mit der bitte er solle es verkaufen. Doch Frank wohnt bei seinem Bruder und um diesem nicht weiter auf der Tasche zu liegen kommt das Haus gerade recht. Seine Frau kann in der kleinen Stadt als Lehrerin arbeiten und er selbst möchte die Chronik der Savoyard Plantage schreiben. Die Plantage seiner Vorfahren. Dort hat sein grausamer Urgroßonkel Sklaven gequält und sich nach dem Bürgerkrieg geweigert die Sklaven freizulassen. Frank stellt ein paar Fragen und nach und nach stellt er fest dass sich im Wald jenseits des Flusses, auf dem Gebiet der alten Plantage, mehr befindet als nur Bäume. Und bald gibt es die ersten Opfer.


Heyne | eBook  + Taschenbuch  265 Seiten | Those Across the River aus dem amerikanischen von Norbert Stöbe | Einzelband | 14. Januar 2013


Meinung
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich konnte nicht anders als das Buch anzufordern. Es scheint ein gruseliges und düsteres Buch zu sein.

Frank war Geschichtsprofessor, bevor er seinem Kollegen die Frau ausgespannt hat und damit auch arbeitslos wurde. Nun versucht er zusammen mit Eudora sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Was kommt da gelegener als ein altes Haus und etwas Geld das man vererbt bekommt. Die Warnung der Tante nicht nach Whitebrow zu kommen wird ignoriert, immerhin war sie eine alte Frau die nichtmehr ganz klar im Kopf war! Ein kleines Städtchen ist in der Nähe, die Leute dort sind etwas verschroben aber nehmen Frank und seine Frau doch in ihrer Gemeinschaft auf. Alles erzählt wird den beiden Neuen aber nicht.

Frank ist ein anstrengender Charakter. Er denkt irgendwie nur an seine hübsche Frau und erwähnt gefühlte hundertmal ,dass sie aussieht wie eine Sphinx. Dann hat er noch ein Trauma aus dem ersten Weltkrieg, er war im Grabenkampf und hat gerade so überlebt. Der Krieg verfolgt ihn noch in seine Träume. Dieser Aspekt war realistisch gemacht und auch Franks Verhalten wirkte realistisch, trotzdem konnte ich einfach keinen Draht zu Frank oder Eudora finden. Leider war dadurch die Geschichte für mich weniger spannend.
Die Geschichte wird von Frank erzählt, der alles wirklich sehr sachlich schildert.

Die erste Hälfte des Buches wird viel erklärt und eine düstere Grundstimmungen aufgebaut. Der Leser lernt erstmal die Charaktere und die Umgebung kennen. Es passiert recht wenig, erst ab der Hälfte geht es dann etwas los und das letze Drittel war recht spannend. Man hat am Anfang sofort eine Ahnung was los ist aber ich wurde dann doch noch Überrascht. Der Autor schafft es auch viele scheinbar unwichtige Details einfließen zu lassen die dann später doch noch eine wichtige Rolle spielen, sowas mag ich ja sehr!

Das Gute an dem Buch ist die Stimmung, Amerika nach dem ersten Weltkrieg, die Wirtschaft ist im Keller und die Leute sind Perspektivlos. Zudem gibt es noch die alte Angst und den Fremdenhass der immer noch in den Köpfen der Menschen sitzt. Auch die Umgebung war gut und der Wald unheimlich.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Er wirkt sehr distanziert und sachlich, ab und an gibt es auch sehr seltsame Metaphern. Erst nach und nach entwickelt sich dann die Atmosphäre und der Schreibstil passt dann wirklich auch zur Geschichte!

3,6 Sterne. Eine düstere Geschichte die durch die Stimmung überzeugt. Eher für Fans von ruhigeren Gruselgeschichten geeignet.

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

19 Juni 2015

Megan Chance - The Visitant. A Venetian Ghost Story




Inhalt

Elena Spira lebt und arbeitet in einer psychiatrischen Anstalt, ihr Vater ist der Leiter dieser Anstalt. Doch eines Tages passiert Elena ein schrecklicher Fehler und er Ruf ihrer Familie ist in Gefahr. Um den Ruf zu retten wird Elena als Krankenpflegerin für Samuel Farber nach Venedig geschickt. Samuel ist ein Sohn aus reichem Haus, der bei einer Reise nach Italien überfallen wurde und nun verletzt und krank in Venedig, im Haus seines Freundes Nero Basilio untergekommen ist. Elena soll sich um ihn kümmern und ihr gesund zurück nach Amerika bringen, damit er seine Verlobte heiratet und sie den Ruf ihrer Familie retten kann.
Doch das Haus Basilio ist nicht so schön wie erwartet, alles ist marode und die Bewohner scheinen ein dunkles Geheimnis zu hüten. Eine dunkle Macht scheint in dem Haus zu wohnen und auch langsam auf Samuel überzugehen.


Lake Union Publishing | eBook + Taschenbuch + Hörbuch| Einzelband | 22. September 2015 | Sprachschwierigkeit: 2 


Meinung
Eine Geschichte mit Geistern im historischen Venedig. Klingt spannend und ich hatte sogar Glück und habe bei Netgalley ein Vorabexemplar bekommen! Danke dafür!

Die Geschichte spielt im Jahr 1884 und startet mit Elenas Ankunft in Venedig. Alles ist düster und sie freut sich auf die schöne Umgebung. Leider muss sie schnell feststellen dass das Palazzo Basilio nicht so prunkvoll ist und eher einer Bruchbude ist als ein wunderschöner Palazzo. Auch die Bewohner sind alles andere als freundlich zu Elena und sie scheint unerwünscht zu sein.

Ich mochte die Idee mit dem Geist, auch wenn relativ schnell klar war was eigentlich los ist. Nur Elena scheint das nicht zu verstehen, oder verstehen zu wollen. Sie ist sehr rational erzogen worden und sucht lange nach einer wissenschaftlichen Erklärung für all die seltsamen Vorkommnisse im Haus.
Auch ihre nachfragen führen zu nichts, da jeder seine eigene Version der Dinge die passiert sind erzählt und alle Lügen was das Zeug hält, was Elena aber nicht bemerkt. Auch als Leser weiß man manchmal nicht so recht was man glauben soll und macht sich dann sein eigenes Bild. Gut umgesetzt war die Geschichte, allerdings mit einigen Längen.

Elena fand ich am Anfang noch interessant, Tochter eines Psychologen der Leiter einer Psychiatrie ist und neue, menschenfreundlichere Behandlungsmethoden praktiziert. Sie kommt nach Venedig um Samuel gesund zu pflegen, der nicht nur Wunden von dem Überfall trägt sondern auch Epileptiker ist. Eine Krankheit die seiner Familie peinlich ist. Da er aber der Einzige Erbe ist wollen seine Eltern ihn möglichst schnell verheiraten, dazu muss er gesund nach Amerika zurück.
Elena hält sich strikt an den Plan den ihr Vater ihr gegeben hat und versucht alles um Samuel gesund zu pflegen. Sie kann sich durchsetzen, zumindest am Anfang. Dann taucht Nero auf und sie ist total neben der Spur.
Leider ist sie auch unsagbar naiv, leichtgläubig und manchmal einfach nur doof. Zudem glaubt sie einfach erstmal jedem und stellt erst Fragen, als es schon fast zu spät ist. Sie wird anfänglich als die wohlerzogene und prüde Tochter aus gutem Hause dargestellt, ändert ihr Verhalten aber schlagartig. Das fand ich nicht sehr überzeugend.

Sehr gut recherchiert und erklärt fand ich die damaligen Behandlungsmethoden. Samuels Krankheit wirkte real und es wurde deutlich wie die Gesellschaft damals mit Epileptiker umgegangen ist. Elena ist eine der wenigen die keine Vorurteile hat und daran glaubt, dass sie Samuel helfen kann. Ob die andren die Vorurteile haben die ihnen nachgesagt werden wird aber nicht klar, da die Krankheit geheim gehalten wird.
Auch Venedig wirkt authentisch, wenn man denn mal was von der Stadt "sehen" darf. Der Großteil der Geschichte spielt im Haus.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr bildhaft. Die Autorin hat es immer wieder geschafft, dass ich mit Elena und den anderen im Haus war und alles um mich herum vergessen habe.

• Charaktere 3
• Idee 3
• Umsetzung 4
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 4


3,6 Sterne. Eine gute Geistergeschichte in einer tollen Umgebung zusammen mit einer teilweise dramatischen und auch verzwickten Liebesgeschichte. Nicht nur für Fans von historischen Romanen!

Weitere Rezensionen:
Mad Books


17 Juni 2015

Richard Laymon - Der Regen



Autor: Richard Laymon
Titel: Der Regen
Aus dem amerikanischen von Helmut Gerstberger
Originaltitel: One Rainy Night
Taschenbuch 448 Seiten
Verlag: Heyne
Erstauflage: 1. September 2009
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 17


Inhalt
In der Kleinstadt Bixby ist ein schrecklicher Mord passiert. Ein Junge wurde ermordet und verbrannt. Die Polizei sucht noch nach dem Mörder. Kurz nach dem Tod des Jungen fällt plötzlich ein seltsamer schwarzer Regen vom Himmel, der alle die mit ihm in Berührung kommen durchdrehen lässt. Die Menschen werden zu blutgierigen Killern und haben es vor allem auf die Menschen abgesehen, die noch nicht im Regen waren. In den Stadt bricht das Chaos aus und keiner weiß genau was zu tun ist.

Meinung
Laymon ist der Autor im Horrorgenre. Keiner der sich mit dem Genre befasst kann an seinen Büchern vorbeigehen. Umso erstaunlicher das ich nun erst mein erstes Buch von Laymon gelesen habe, aber da er als einer der besten Horrorautoren gilt waren meine Erwartungen an das Buch auch sehr hoch.

Die Geschichte beginnt ganz harmlos, ein Polizist geht an den Tatort um vielleicht doch noch Spuren zu finden. Und dann kommt der Regen und der Horror geht los. Man darf hier keine sehr tiefgründige Story erwarten, es gibt eben diesen Regen und der macht die Leute verrückt. Eine Erklärung wo der Regen herkommt gibt es dann auch, ich mochte diese aber so gar nicht. Die Geschichte wird immer spannender und das Buch entwickelt einen gewissen Sog, es war wirklich schneller durchgelesen als gedacht.

Man erlebt die Nacht zusammen mit mehreren Charakteren, Trevor der pflichtbewusste Polizist der eine Freundin sucht und dabei noch andere Überlebende findet. Dann gibt es noch Denise die als Babysitterin einspringt und auf die kleine Kara aufpasst. Kara war wirklich ein klasse Charakter und für eine Neunjährige echt tapfer! Es gibt noch eine Pizzabotin, die auch gleichzeitig die Person ist die Travor sucht und eine Clique aus drei Jungs und zwei Mädchen. Die Jungs sind jugendliche Idioten die einen echt miesen Anführer haben! Zuerst lernt man alle Charaktere kennen und Laymon schafft es das sich ihre Wege auf echt interessante weiße kreuzen. Man erlebt die Schocknacht aus verschiedenen Ansichten und findet nach und nach raus was denn los ist.
Ich mag Perspektivwechsel aber leider so gar nicht und hier fand ich es echt anstrengend erstmal einen Überblick zu bekommen. Das wurde mit der Zeit aber besser.
Alle Charaktere blieben aber doch recht blass und, bis auf Kara, waren sie mir leider relativ egal.

Der Schreibstil ist wirklich gut zu lesen und man kann ganz in der Geschichte versinken, fast spürt man den Regen auf der Haut. Eine ordentliche Portion Mord und Totschlag darf in der Geschichte natürlich nicht fehlen es gibt sehr eklige Splatterszenen und Sex, teilweise in den unmöglichsten Situationen sodass ich nur den Kopf schütteln konnte.

Insgesamt ein solider Horrorroman mit einer düsteren und spannenden Geschichte. Leider auch gespickt mit Klischees und voller Rassismus.

13 Juni 2015

Nadine Paque-Wolkow - Heldenseelen





Inhalt
Claire Monroe ist ein normales Mädchen, denkt sie. Bis sie bei einer Geburtstagsfeier unwissentlich mit Magie und einem Dämon in Berührung kommt und diesen Dämon an sich bindet. Sie entdeckt den Orden der Herediti, dem sie wohl angehört. Der Orden ist das Einzige was zwischen unserer Realität und den magischen Reichen von Anwnn steht und Claire muss nun wohl oder übel ihre Aufgabe wahr nehmen und die Realität retten. Denn Anwnn versucht mit alles mach den Wall zwischen den Welten einzureißen. Diese Aufgabe kann sie nur erfüllen wenn sie sich mit dem Dämon zusammentut, dumm nur das er sich ausgerechnet Claires Erzfeind, den arroganten Millionärssohn Gabriel Hay, als Wirt ausgesucht hat.


Selbstverlag | Taschenbuch + eBook 289 Seiten | Die magischen Reiche #1 | 22. Mai 2015 

Meinung
Der Klappentext klingt schon mal sehr vielversprechend, Magie, Anwnn und Dämonen. Und dazu eine Heldin die nichts von ihrer Bestimmung weiß, da kann man was draus machen und ich muss die Geschichte auch lesen!

Der Einstieg ist etwas verwirrend, man begleitet einen Jungen der etwas Komisches entdeckt und Panik bekommt. Dann wechselt man zu Claire und erlebt hier erstmal eine positive Überraschung. Nach und nach klärt sich dann aber auf was genau im ersten Kapitel los war und der Leser entdeckt zusammen mit Claire den Orden der Herediti. Claires Situation könnte komplizierter kaum sein, sie bindet einen Dämon an sich und erfährt dann noch, dass es einen Orden gibt der die Realität beschützt. In diesem Orden sind nur Mitglieder bekannter alter Familien, wie zum Beispiel ein Nachfahre von Robin Hood. Und auch Claire gehört zu diesem Orden, nur weiß keiner zur welcher Familie sie denn nun genau gehört! Keiner sagt ihr irgendetwas und nur nach und nach findet sie heraus was eigentlich wirklich los ist. Sehr gut fand ich wie Claire reagiert, sie nimmt nicht alles einfach hin sondern hinterfragt alles.
Was mir auch sehr sehr gut gefallen hat war, dass die Geschichte so ganz ohne schmalzige Liebesgeschichte auskommt und vor allem ohne Dreiecksgeschichte!

Die englischen Sagen und Legenden wurden auf sehr interessante weiße verarbeitet. Wenn man sich damit aber gar nicht auskennt könnte man am Anfang etwas überfordert sein, es werden viele Namen und Familien erwähnt die dann erst später, oder auch gar nicht, erklärt werden.

Die Charaktere fand ich alle sehr gelungen, keine typischen Charaktere, obwohl die Konstellation schon irgendwie bekannt klingt, alle haben Ecken und Kanten.
Claire war mir sofort sympathisch. Sie ist eine Stuntfrau und kann auf sich selbst aufpassen. Zudem ist sie nicht auf den Mund gefallen und lässt sich nichts sagen und ist ab und an sehr sarkastisch.
Remi ist ein Berater der aus dem französischen Orden kommt, er hat viele Geheimnisse und alles wird auch nicht aufgedeckt.
Milow fand ich auch genial, leider hat er sehr wenige Auftritte bekommen, er war aber der beste Nebencharakter! :D
Auch die anderen Charaktere waren gut gestaltet, jeder passt zu seinem Haus und hat so seine Geheimnisse.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die Beschreibungen der Umgebung fand ich manchmal etwas knapp aber sie waren noch ausreichend um sich ein Bild von allem machen zu können. Ich mag es ja wenn nicht jeder Stein einzeln beschrieben wird und der Leser noch selbst ein bisschen was zur Umgebung ausdenken kann.

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein gelungenes Debüt mit tollen Charakteren. Ich freue mich auf Band 2!

05 Juni 2015

Kai Meyer - Die Seiten der Welt




Klappentext
„Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.“ Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln. Doch dann wird ihr Bruder entführt, und sie muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, in die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebell. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.


Fischer | Hardcover + eBook  560 Seiten | Die Seiten der Welt #1 | 25. September 2014 | ab 14 
Zur Leseprobe

Meinung
Nachdem das Buch lange auf meinem SuB lag habe ich es nun für die "Mission Lieblingsbuch" gelesen.

Schon die ersten Beiden Kapitel fand ich einfach toll, Furia in dieser riesigen Bibliothek voller magischer Wesen, einfach herrlich. Der Rest des Buches war auch herrlich, teilweise gab es aber auch ein paar Längen. Die Geschichte handelt von Furia, die die Kraft der Bibliomantik hat. Um diese Kraft nutzen zu können muss sie aber erst ihr Seelenbuch bekommen und dieses Sucht sie schon immer.
Nachdem eine Agentin der Akademie Furia und ihre Familie angreift, und Furias Bruder dabei entführt wird, muss sie sich erstmal alleine durchschlagen. Dabei kommt sie nach Libropolis, wo sie einen alten Freund ihres Vaters trifft und auch manch andere Person. Dabei kommt sie oft vom Regen in die Traufe, macht viele Verfolgungsjagden durch und muss sich auch oft verstecken. Bei diesen Szenen ist der Autor nicht zimperlich und es gibt auch einige Tote, für ein Jugendbuch könnte es schon fast zu brutal sein.

Die Charaktere waren sehr gut gemacht für ein Jugendbuch. Furia ist sehr sympathisch und setzt sich durch. Auch Cat Und Finnian waren gut gezeichnet, allerdings fand ich ihre Handlungen teilweise nicht unbedingt nachvollziehbar. Ein paar Details mehr dazu wären gut gewesen.

Die Welt hat mir sehr gut gefallen, ich denke jeder Bücherfan fühlt sich in dieser Welt einfach wohl! Libropolis ist eine Stadt voller Buchhandlungen und Bücherfreunde, jeder findet hier was er sucht. Buchhandlung reiht sich an Buchhandlung und es kommen auch immer neue Bücher an. Die Stadt hat aber nicht nur schöne Seiten, das wäre ja auch zu einfach. ;) Aber alles erzähle ich hier nicht, lest einfach selber. Es gibt noch so viele andere unterschiedliche Refugien und Wesen die auftauchen. Es wirkt fast schon überladen.

Der Schreibstil ist toll zu lesen. Kai Meyer versteht es einfach die Welt und die Charaktere vor den Augen des Lesers erwachen zu lassen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4,1 Sterne. Ein Buch das einfach jeder Bücherfan gelesen haben sollte, die Magie der Bücher steht hier im Vordergrund und ist meiner Meinung nach wirklich gut herausgearbeitet!


Die Reihe
Band 1: Die Seiten der Welt
Band 2: Nachtland 
Band 3: Blutbuch

28 Mai 2015

Stefanie Hasse - Düstere Schatten




Inhalt
Band 2 einer Reihe!
Die Ausbildung ist schon weit Fortgeschritten und Victoria und Darian bleibt nichtmehr viel Zeit um ihre große Liebe auszuleben. Ob die beiden nach der Ausbildung noch eine gemeinsame Zukunft haben ist höchst ungewiss, auch wenn beide fest davon überzeugt sind dass sie sich immer aneinander erinnern werden.
Nachdem der Hexenzirkel enttarnt ist bleibt den Kindern des Mondes auch nur kurz Zeit um sich auszuruhen, denn es droht wieder eine neue Gefahr für die Welt. Die Reste des Hexenzirkels machen sich kampfbereit und auch Balthasar verfolgt seine eigenen düstern Pläne!


Impress | eBook 328 Seiten | Darian & Victoria #2 | 05. Mai 2015 | ab 14 

Meinung
Nachdem Teil 1 mich sehr überrascht hat und mit vielen neuen Ideen punkten konnte musste ich Teil 2 auch lesen.

Dieser Teil beginnt mit einem kurzen Tagebucheintrag der nochmal ganz kurz die Ereignisse aus Band 1 anreist. Dann folgt der Prolog aus der Gegenwart bevor die Geschichte vor dem Schlaf weiter erzählt wird. Immer noch stellen sich die Fragen wo Darian ist und wer Alex ist.

Die Geschichte wird wieder aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt, meist Abwechselnd und jeder kommt mal zu Wort. Dadurch werden die Ereignisse sehr lebhaft dargestellt und fast alle Verhaltensweisen sind nachzuvollziehen. Und trotz der vielen Charaktere und Ansichten gelingt es der Autorin noch packende und unerwartete Wendungen einzubauen!
Was mich bei Band 2 etwas gestört hat war dass alles sehr Glatt und sehr Konfliktlos abläuft. Und zudem recht schnell, das kannte ich schon aus Band 1 aber der zweite Teil hat in Sachen Schnelligkeit noch einen Zahn zugelegt, zumindest kam es mir so vor. Es tut sich ein kleines Problem auf und schupp findet auch schon einer der Charaktere eine Lösung. Keine wirkliche Diskussion entsteht und man rauscht von Ereignis zu Ereignis.

Dieses mal lernt man auch die unterschiedlichen Ebenen kennen, die wirklich interessant waren. Die Reise durch die Ebenen hätte gerne noch etwas länger dauern können! Man lernt auch noch einiges neues über die unterschiedlichen Wesen die die Welt bevölkern. Die Autorin hat sich wirklich Gedanken gemacht und alles plausibel dargestellt!

Victoria und auch die anderen Charakter fand ich in diesem Buch etwas anstrengend. Alles haben ihre Fähigkeiten und lösen gemeinsam innerhalb von Minuten jedes Problem scheinbar ganz ohne Anstrengungen. Die Handlungsweisen und Gedankengänge waren aber gut nachvollziehbar.
Am besten gefallen hat mir Balthasar, der Bösewicht. Er ist manipulativ und nicht durchschaubar, seine Pläne bleiben meist ein Rätsel und man erkennt immer erst zu spät was er eigentlich vor hat. Sehr gut gemacht!

Das Ende dieses Bandes ist echt fies, mir ist fast die Kinnlade runter geklappt weil ich damit so gar nicht gerechnet hatte! Das muss ich jetzt erstmal verdauen und bin schon gespannt wie es dann in Band 3 weitergeht!

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sehr bildhaft. Die Beschreibungen der Umgebung waren wieder sehr klasse und in meinem Kopf gab es ein klares Bild der Welt und der Charaktere.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Ein guter zweiter Teil mit vielen tollen Ideen aber etwas zu wenigen Konflikten.

Vielen Dank an den Impress Verlag für das Leseexemplar und an Stefanie Hasse für die tolle Leserunde! :)
Die Reihe 
Darian&Victoria
1: Schwarzer Rauch
2: Düstere Schatten
3: Tiefdunkle Nacht

23 Mai 2015

Eva Völler - Zeitenzauber. Die magische Gondel



Autorin: Eva Völler
Titel: Zeitenzauber. Die magische Gondel
Originaltitel: ✔ 
Taschenbuch 336 Seiten
Verlag: Baumhaus
Erschienen: 14. Februar 2014
Serie: Zeitenzauber #1
Empfohlenes Lesealter: ab 14


Inhalt
Anna verbringt ihre Sommerferien zusammen mit ihren Eltern in Venedig. Als Anna dort mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht fällt sie dort in den Kanal und wird aber glücklicherweise von einem Jungen gerettet. Dieser zieht sie in eine rote Gondel und will sie an Land bringen. Doch noch bevor Anna aus dem Boot klettern kann flimmert plötzlich die Luft und die Welt verschwimmt. Kurz darauf erwacht Anna in der Vergangenheit! Um zurück in ihre Zeit zu kommen muss sie eine Aufgabe erfüllen, leider kann ihr niemand sagen was genau diese Aufgabe ist und ein spannendes Abenteuer beginnt.

Meinung
Ein Roman über Zeitreisen der in Venedig spielt. Ich finde Zeitreisen ein spannendes Thema und Venedig ist eine schöne Stadt, eine wunderschöne Kulisse für eine Reise in die Vergangenheit!

Die Geschichte startet mit einem geheimnisvollen Brief aus dem Jahre 1499. Ein guter Start da gleich einige Fragen aufgeworfen werden. Dann beginnt die Geschichte im Jahr 2009, der Leser lernt Anna und ihre Familie kennen. Ihr Vater ist Archäologe und wurde gerade mit einem neuen Projekt betraut. Er muss genau diesen Brief aus dem Prolog untersuchen!
Anna ist von der Arbeit ihres Vaters allerdings weniger begeistert und sie verbringt ihre Zeit viel lieber damit Venedig zu erkunden. Dabei fällt ihr eine rote Gondel auf, obwohl doch alle Gondeln schwarz sein sollten. Und genau diese Gondel hat die Fähigkeit Leute durch die Zeit zu schicken, wie Anna durch einen scheinbaren Zufall selbst feststellen muss.

Die Zeitreise an sich war super durchdacht und auch das Verhalten der Zeitreisenden in der Vergangenheit. Es gibt eine Art Sperre durch die man nichts sagen kann was noch nicht passiert ist, die Zukunft kann man also nicht ungewollt verändern, das fand ich gut gemacht. Auch werden alle modernen Gegenstände nicht mit in die Vergangenheit teleportiert, alles was noch nicht erfunden worden ist hat in der Zeit auch nichts zu suchen. Auch das mit den Sprachbarrieren war sehr gut gelöst.
Die Geschichte fand ich spannend, teilweise aber vorhersehbar und einiges hätte man abkürzen können wenn Anna nicht so leichtgläubig gewesen wäre. Die Liebesgeschichte war allerdings sehr unglaubwürdig. Es passiert nichts und nach den ungefähr der Hälfte des Buches stellt Anna fest dass sie sich unsterblich verliebt hat, genau wie Sebastiano. Einfach so.
Was mir auch nicht so sehr gefallen hat waren die ständigen Referenzen zur modernen Popkultur. Wahrscheinlich können viele andere Leser damit was Anfangen, aber ich leider nicht. Und es wurde gefühlte tausendmal erwähnt das Anna ihren iPod vermisst, kann man da nicht einfach MP3 Player draus machen? Muss es unbedingt so ein überteuertes Markending sein? Und was passiert dann wenn man das Buch in ein paar Jahren liest und der iPod dann vielleicht nicht mehr so in ist?

Leider war Anna nicht sehr sympathisch. Sie wirkt sehr Oberflächlich und bewertet die meisten Leute die nicht so aussehen wie es ihrer Norm entspricht eher abwertend, sowas nervt mich einfach! Zudem stellt sie sich ab und an einfach zu sehr an! Im Laufe der Geschichte wurde sie mir sympathischer weil sie mutiger wurde und auch ihre Oberflächlichkeit ein bisschen besser wurde!
Die anderen Charaktere fand ich gut beschrieben und ihr Handeln konnte man gut nachvollziehen. Einige haben mich auch sehr überrascht. Zu viel will ich nicht verraten, lest einfach selbst.

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und passt zu einem Jugendbuch. Der Autorin gelingt es Venedig im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Die Vergangenheit wurde für mich gut beschrieben, man lernt noch einiges beim lesen!

Das Ende deutet noch einen zweiten Band an, kann aber auch für sich stehen. Ob ich Band 2 lesen werde weiß ich noch nicht, ich fand die Geschichte so wie sie nun ist gut und kann mit dem Ende leben!

• Charaktere 3
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 4


3,8 Sterne. Ein gut durchdachter Zeitreiseroman der eine gute Unterhaltung für Zwischendurch bietet!

Infos zur Reihe
Band 1: Die magische Gondel
Band 2: Die goldene Brücke
Band 3: Das verborgene Tor

03 Mai 2015

Michael Dissieux - Das letzte Kapitel





Inhalt
Teil 5 einer Reihe, Spoiler zu den Vorgängern!
Ethan wurde nach den Ereignissen auf dem Marktplatz von Arc's Hill in eine der Arenen gebracht. Dort müssen Sklaven gegeinander Kämpfen und vielleicht überlebt einer der kämpfenden. Doch Ethan will nicht so einfach aufgeben und er fasst einen folgenschweren Entschluss. Wird er die Erlösung bringen?


Luzifer Verlag | eBook 98 Seiten | Die Legende von Arc's Hill #5 | 28. April 2015 | ab 16 

Meinung
Teil 5 und damit nur der abschließende Band der Serie. Ob die Menschheit gerettet werden kann?
Viel kann ich zu diesem Teil leider nicht sagen ohne groß zu spoilern! Deshalb nur eine recht kurze Meinung zum Abschluss der Reihe.

Diesemal knüpft die Geschichte nahtlos an den Vorgänger an. Der Leser begleitet Ethan, der mit erschrecken feststellt dass er doch noch am leben ist und nun in einer Arena gelandet ist. Dort soll er gegen andere Skalven kämpfen. Doch er hat noch seine Hoffnung und irgendwie schafft er es doch noch sich nicht ganz aufzugeben. Dieser Teil ist sehr spannend, ich habe mit den Charakteren mit gelitten. Eine sehr beklemmende Reise immer mit der Hoffnung auf Rettung.

Der Ekel in diesem Band hält sich in Grenzen, dafür überwiegt wieder die düster und hoffnungslose Stimmung. Und der Autor schafft es tatsächlich alles noch hoffnungsloser und düsterer wirken zu lassen! Ab und an lässt er einen Funken Hoffnung aufglimmen und der Leser hofft mit den Charakteren.
Wie es ausgeht verrate ich natürlich nicht, es ist aber ein sehr passendes Ende kann ich sagen.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und atmosphärisch. Der Autor schafft es den Leser komplett in seine Welt zu versetzen und das Kopfkino läuft.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein gelungener Abschluss der Reihe mit einer noch düsteren Stimmung als in den Vorgängern. Diese Reihe kann ich wirklich nur jedem empfehlen der Horrorgeschichte mag deren Fokus auf der Atmosphäre und den Gefühlen der Protagonisten liegt. Wer mehr auf Action und Splatter steht wird von dieser Reihe vielleicht nicht so begeistert sein. Trotzdem sollte man die Reihe einfach lesen, sie darf in keinem Horroregal fehlen!

Die Reihe
Die Legende von Arc's Hill
Band 1: Die schwarze Stadt
Band 2: Das Grab des Teufels
Band 3: Auferstehung
Band 4: Brennender Phönix
Band 5: Das letzte Kapitel

26 April 2015

Joe R. Lansdale - Die Kälte im Juli



Autor: Joe R. Lansdale
Titel: Die Kälte im Juli
Originaltitel: Cold in July
Taschebnch 272 Seiten
Verlag:
Heyne Hardcore
Erscheinen: 9. März 2015
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Klappentext
Willkommen in der Finsternis... Richard Dane ist ein anständiger Bürger und Familienvater. Doch eines Nachts ändert sich sein Leben von Grund auf. Richard stellt einen Einbrecher und erschießt ihn. Für die Polizei ist der Fall klar: Notwehr. Doch als der Vater des Erschossenen beschließt, Rache für seinen Sohn zu nehmen, wird eine Kette von blutigen Ereignissen in Gang gesetzt. Um seine Familie zu schützen, greift Richard zu extremen Mitteln ...
Quelle: Heyne Verlag

Meinung
Lansdale ist wohl ein sehr bekannter Thriller-Autor. Zum DVD Start des Films "Cold in July" wurde nun auch das Buch dazu neu aufgelegt und ist im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Das Amerikanische Original stammt aus dem Jahr 1989, die deutsche Erstauflage erschien 1997 bei Rowohlt mit dem Titel "Kalt brennt die Sonne über Texas".

Die Geschichte beginnt gleich spannend und blutig, Richard Dane überrascht einen Einbrecher und als der Einbrecher auf ihn schießt muss er natürlich zurückschießen und ihn dabei tötet. Dann erst wird die Polizei gerufen und der Einbrecher auch sofort identifiziert. Dane quält nun die Schuld. Auf der Beerdigung trifft er dann auf den Vater des erschossenen und dieser schwört Rache für seinen Sohn.
Man erwartet als Leser nun eigentlich eine Geschichte über Psychoterror und eine Familie in Angst, man bekommt so etwas ähnliches, hier wird nämlich recht schnell noch eine Wendung eingebaut die der Geschichte wieder etwas Spannung gibt. Der Mittelteil plätschert so vor sich hin, es gibt Schlägereien und derbe Sprüche. Die Ermittlungen hier verlaufen auch etwas anders, nach der Wendung taucht noch ein Privatdetektiv auf, der seine eigenen interessanten Methoden hat.
Das Buch punktet nicht unbedingt durch Spannung, für mich war die Atmosphäre hervorragen ausgearbeitet. Das ganze Buch hat einen sehr düsteren und teilweise beklemmenden Unterton. Die Lebensweise die gezeigt wird wirkt aber sehr klischeehaft, der typische moderne texanische Cowboy.

Die Charaktere und deren Einstellungen waren gut ausgearbeitet und wiedergegeben. Mir blieben alle allerdings sehr Fremd, grade durch ihre Einstellungen. Ich kann es nicht nachvollziehen wenn man anderen Menschen als wertlos bezeichnet aber zu diesen Charakteren passt es.

Der Schreibstil wirkt sehr sachlich, distanziert und recht derb. Vor allem die Dialoge haben es in sich und sind genau so wie man sich den Wortschatz eine typischen texanischen Bürgers vorstellt.
Teilweise musste ich auch loslachen weil einfach sehr abgefahrene Vergleiche gebracht werden.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Gute Mischung aus Noir Thriller und Drama, mit einer interessanten und beklemmenden Geschichte. Wer auf moderne Western steht wird dieses Buch lieben.

Als Film kann ich mir es auch perfekt vorstellen und werde als nächstes mal den Film anschauen. Die Schauspieler haben meine Vorstellung der Charaktere übrigens sehr gut getroffen!

Danke an den Heyne Hardcore Verlag für das Leseexemplar!