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28 August 2015

Jim Thompson - Die Verdammten




Autor: Jim Thompson
Titel: Die Verdammten
Originaltitel: The Transgressors, us dem Amerikanischen von Gunter Blank
Broschur 304 Seiten
Verlag: Heyne Hardcore
Erscheinen: 8. Dezember 2014
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Tom Lord ist Deputy in Big Sands, einer texanischen Kleinstad mitten im Nirgendwo die von Bohrtürmen eingekesselt ist. Eines Tages erschießt er bei einer Rauferei ungewollt den Ölinspektor Aaron McBride. Da er mit McBride schon länger auf Kriegsfuß stand wird er angeklagt und versucht irgendwie seine Unschuld zu beweisen, Aber auch die Ölgesellschaft ist hinter Lord her, da er zu Neugierig ist soll er verschwinden!

Meinung
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, also musste ich einfach zu dem Buch greifen. Es wirkt sehr düster und spannend, also genau ein Buch für mich.

Die Charaktere sind alle nicht sehr sympathisch, allen voran Tom Lord. Es hat wirklich nur ein paar Seiten gedauert und er wurde zu meinem persönlichen unsympathischen Buchhelden des Jahres gekürt. Wirklich, so schnell fand ich noch keinen Charakter schrecklich. Ein selbstgefälliger Egoist der vom Leben ach so schwer getroffen wurde und nun Deputy sein muss obwohl er zu was Besserem bestimmt war. Aber der Hauptcharakter muss ja nicht immer der Sympathieträger schlechthin sein um ein Buch gut zu machen.
Die andern Charaktere waren, wie schon erwähnt, auch keine wirklichen sympathieträger aber jeder hat eine lange Geschichte die ihn zu dem gemacht hat was er nun ist.

Der Autor ist wirklich gut darin menschliche Abgründe zu beschreiben und eine düstere Atmosphäre zu schaffen. Viel Action oder Spannung findet man in diesem Buch dafür nicht.

Die Geschichte erzählt immer wieder von unterschiedlichen Charakteren und ihrem Leben, bis alles gekonnt zu einem großen Finale zusammenläuft.
Die Tode kommen in diesem Buch auch nicht zu kurz. Wer der Mörder denn nun war ist nicht immer sofort klar und man kann wirklich gut mit rätseln.

Die Übersetzung erschien zwar 2014, das Buch stammt aber aus dem Jahr 1961 und spielt auch in dieser Zeit.

Interessant war auch das Nachwort mit vielen Erklärungen und dem Hinweis das die anderen Bücher von Thompson noch düsterer sind.

Der Schreibstil ist sehr ausschweifend. Einfach zu lesen ist das Buch nicht immer, da viele lange Schachtelsätze verwendet werden, das tut der Atmosphäre aber keinen Abbruch! Ich mochte auch sehr den Zynismus den Sarkasmus der immer wieder durchblitzt!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  2
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Mein erster aber sicher nicht letzter Roman von Thompson. Eine Empfehlung kann ich für alle aussprechen die gerne einen tiefen Einblick in menschliche Abgründe bekommen und denen Spannung und Action nicht so wichtig ist.

26 April 2015

Joe R. Lansdale - Die Kälte im Juli



Autor: Joe R. Lansdale
Titel: Die Kälte im Juli
Originaltitel: Cold in July
Taschebnch 272 Seiten
Verlag:
Heyne Hardcore
Erscheinen: 9. März 2015
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Klappentext
Willkommen in der Finsternis... Richard Dane ist ein anständiger Bürger und Familienvater. Doch eines Nachts ändert sich sein Leben von Grund auf. Richard stellt einen Einbrecher und erschießt ihn. Für die Polizei ist der Fall klar: Notwehr. Doch als der Vater des Erschossenen beschließt, Rache für seinen Sohn zu nehmen, wird eine Kette von blutigen Ereignissen in Gang gesetzt. Um seine Familie zu schützen, greift Richard zu extremen Mitteln ...
Quelle: Heyne Verlag

Meinung
Lansdale ist wohl ein sehr bekannter Thriller-Autor. Zum DVD Start des Films "Cold in July" wurde nun auch das Buch dazu neu aufgelegt und ist im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Das Amerikanische Original stammt aus dem Jahr 1989, die deutsche Erstauflage erschien 1997 bei Rowohlt mit dem Titel "Kalt brennt die Sonne über Texas".

Die Geschichte beginnt gleich spannend und blutig, Richard Dane überrascht einen Einbrecher und als der Einbrecher auf ihn schießt muss er natürlich zurückschießen und ihn dabei tötet. Dann erst wird die Polizei gerufen und der Einbrecher auch sofort identifiziert. Dane quält nun die Schuld. Auf der Beerdigung trifft er dann auf den Vater des erschossenen und dieser schwört Rache für seinen Sohn.
Man erwartet als Leser nun eigentlich eine Geschichte über Psychoterror und eine Familie in Angst, man bekommt so etwas ähnliches, hier wird nämlich recht schnell noch eine Wendung eingebaut die der Geschichte wieder etwas Spannung gibt. Der Mittelteil plätschert so vor sich hin, es gibt Schlägereien und derbe Sprüche. Die Ermittlungen hier verlaufen auch etwas anders, nach der Wendung taucht noch ein Privatdetektiv auf, der seine eigenen interessanten Methoden hat.
Das Buch punktet nicht unbedingt durch Spannung, für mich war die Atmosphäre hervorragen ausgearbeitet. Das ganze Buch hat einen sehr düsteren und teilweise beklemmenden Unterton. Die Lebensweise die gezeigt wird wirkt aber sehr klischeehaft, der typische moderne texanische Cowboy.

Die Charaktere und deren Einstellungen waren gut ausgearbeitet und wiedergegeben. Mir blieben alle allerdings sehr Fremd, grade durch ihre Einstellungen. Ich kann es nicht nachvollziehen wenn man anderen Menschen als wertlos bezeichnet aber zu diesen Charakteren passt es.

Der Schreibstil wirkt sehr sachlich, distanziert und recht derb. Vor allem die Dialoge haben es in sich und sind genau so wie man sich den Wortschatz eine typischen texanischen Bürgers vorstellt.
Teilweise musste ich auch loslachen weil einfach sehr abgefahrene Vergleiche gebracht werden.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Gute Mischung aus Noir Thriller und Drama, mit einer interessanten und beklemmenden Geschichte. Wer auf moderne Western steht wird dieses Buch lieben.

Als Film kann ich mir es auch perfekt vorstellen und werde als nächstes mal den Film anschauen. Die Schauspieler haben meine Vorstellung der Charaktere übrigens sehr gut getroffen!

Danke an den Heyne Hardcore Verlag für das Leseexemplar!

17 August 2014

Eyre Price - Roadkill




Autor: Eyre Price
Titel: Roadkill
Originaltitel: Blues Highway Blues
Klappenbroschur 480 Seiten
Verlag: Heyne Hardcore
Erstauflage: 13. Januar 2014
Reihe: Einzelband


Inhalt:
Daniel Erickson war mal erfolgreich. Nun hat er allerdings ein finanzielles Problem. Nachdem seine Frau ihn verlassen hat und er fertig mit der Welt war, hat er einen letzten Versuch unternommen noch einmal durchzustarten. Eine Doku über eine alte Rockband war sein Geheimrezept. Dumm nur das er sich für die Finanzierung ausgerechnet an einen russischen Mafioso gewandt hat und die Serie ein Flop wurde. Nun hat er Schulden und der Mafioso macht Daniel klar das er auch über Leichen gehen wird um das Geld zurück zu erhalten.
Daniels letzter Ausweg ist es also auf seine ersparten Reserven zurück zu greifen. Nur das Geld ist aus seinem Save verschwunden. Stattdessen liegt im Save nur eine CD. Auf ihr ist ein Song, der Hinweise auf den Verbleib des Geldes liefert. E
in irrer Roadtrip auf der Spur der Geldes beginnt, immer entlang des berühmten Blues Highway; und immer auf der Flucht vor den Schergen des Russen: dem Profikiller Moog und dem unkontrollierbaren Irren Rabidoso

Meinung:
Eyre Price beschreibt einen sehr verrückten und nervenaufreibenden RoadTrip quer durch die USA, immer auf den Spuren des Blues. Hierbei erhält man auch einen guten Einblick in die Geschichte des Blues. Untermalt wird das ganze durch die Songs, die man auf der Homepage des Verlags anhören kann.

Das Buch ist zurecht bei Heyne Hardcore erschienen, es fließt viel Blut und alle sind nicht grade zimperlich.

Daniel war mir zu Beginn unsympathisch, er ist einfach ein Arsch. Aber im Laufe des Buches entwickelt er sich zu einem sympathischen Charakter und ich habe angefangen mit ihm zu hoffe. Die Killer Moog und Rabidoso sind gut gezeichnet, wobei mir Rabidoso ab und an doch zu überdreht dargestellt wurde. Moog wurde mir irgendwann sogar richtig sympathisch!

Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich schnell. Die Geschichte ist durchweg spannend und gleitet ab und an ins mystische ab, was unheimlich gut ins Gesamtbild passt aber vielleicht auch den einen oder anderen stören könnte.

Auf jeden Fall ist dieser Roadtrip allen zu empfehlen die gerne auf den Spuren des Blues quer durch Amerika reisen möchten und keine Angst vor Splatter haben!

Das Buch schafft 4,5 Sterne, aufgerundet auf 5!