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11 Dezember 2015

Gail Carriger - Glühende Dunkelheit





Inhalt
Miss Alexia Tarabotti ist anders als ihre Altersgenossen. Sie ist resolut, hat ihren eigenen Kopf und vor allem ist sie eine Außernatürliche. Eines Abends, auf einem Ball, wird sie von einem Vampir angegriffen. In Notwehr tötet sie diesen und schon steht sie dem Chefermittler für übernatürliche Angelegenheiten der Queen, Lord Maccon, gegenüber. Lord Maccon weigert sich aber beharrlich Alexia in die Ermittlungen zu diesem Fall einzubeziehen und so muss Alexia eben alleine Nachforschungen anstellen. Dafür arbeitet sie auch mit den Vampiren der Stadt zusammen. Doch der Fall entpuppt sich größer als Erwartet und nicht nur die Angreifer machen Alexia zu schaffen. Auch Lord Maccon beginnt zunehmend Alexia zu verwirren.


Blanvalet | eBook + Taschenbuch 415 Seiten | Soulless, übersetzt von Anita Nirschl | Lady Alexia #1 | 16. Mai 2011

Meinung
Die Reihe klingt so interessant und das erste Buch lag schon länger auf meinem SuB, und nun hab ich es endlich gelesen.

Die Geschichte geht gleich witzig und spannend los. Der Leser landet mitten im Geschehen, nachdem Alexia ganz kurz vorgestellt wurde. Ich musste das ganze Buch über sehr oft grinsen und teilweise auch sehr lachen, Alexia und Lord Maccon kommen in die absurdesten Situationen und ihr Gekabbel ist wirklich sehr amüsant.
Leider war die Geschichte teilweise sehr vorhersehbar, das hat die Spannung getrübt. Gali Carriger geht sehr detailiert auf die Mode ein, jedes Detail von Alexias Kleidern wurde beschrieben. Auch wenn es zum Dinner ging wurden die Mahlzeiten sehr genau beschrieben, mir war das ab und an zu viel des Guten.

Die Welt und ihre Bewohner fand ich toll. Das britische Königreich hat die Anwesenheit der Übernatürlichen, also Vampiren, Werwölfen und auch Geistern, akzeptiert. Vampire und Werwölfe haben sogar jeweils einen offiziellen Berater für die Queen am Hof. Auch die Idee mit dem Büro für übernatürliche Angelegenheiten fand ich toll und alles war auch sehr gut umgesetzt. Allein schon die Idee, eine Behörde für Übernatürliche ist einfach super!
Es gab hier und da auch das eine oder andere kleine Steampunk Element, war aber eher ein übernatürlicher Krimi der im viktorianischen London spielt.

Alexia war mir sofort sympathisch. Sie ist schlagfertig, hat Humor und ihren eigenen Kopf. Man muss sie einfach mögen :) Auch Lord Maccon, der knurrige Werwolf und sein Beta, Professor Lyall waren mir sofort sympathisch. Jeder hat so seine keinen Eigenheiten. Die weiteren Charaktere waren ebenfalls außergewöhnlich und teilweise sehr exzentrisch.

Der Schreibstil ist wirklich toll zu lesen, mit viel Humor und Charme wird die Geschichte erzählt. Das Buch liest sich unheimlich schnell weg. Auch wenn es ein paar uninteressantere Passagen für mich gab konnte ich nicht aufhören zu lesen.

Ich freue mich auf die weiteren Bände der Reihe!

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Ein sehr unterhaltsames Buch. Für Fans von unterhaltsamer Fantasy mit viel Romantik ist die Reihe empfehlenswert!

Die Reihe
Lady Alexia/Parasol Protectorate 
Band 1: Glühende Dunkelheit, Soulless
Band 2: Brennende Finsternis, Changeless
Band 3: Entflammte Nacht, Blameless
Band 4: Feurige Schatten, Heartless
Band 5: Sengendes Zwielicht, Timeless

06 Dezember 2015

T.S. Orgel - Das Erbe von Berun





Inhalt
Berun ist ein altes großes Reich, das sich bis jetzt immer auf sein Heer verlassen konnte. Doch der neue Kaiser beachtet sein Heer kaum und kümmert sich mehr um sich selbst. Das sehen die umliegenden Städte und Fürsten als Chance um sich gegen den Kaiser zu stellen.
Mitten in den Wirren der Machtkämpfe kreuzen sich die Wege eines Spions, eines Mädchens und eines Schwertkämpfers. Und die Schicksale aller drei sind mit der Zukunft von Berun verwoben.


Heyne | eBook + Taschenbuch 608 Seiten | Die Blausteinkriege #1 | 12. Oktober 2015 |
Zur Leseprobe

Meinung
Fantasy mit Mord und Totschlang und ohne Liebesgeschichte? Da bin ich doch sofort dabei!

Der Einstieg in das Buch ist gleich super spannend, im Prolog erfährt man als Leser ein bisschen was über die Art von Magie die es in der Welt gibt, die Neugier wird geweckt und man will unbedingt wissen was los ist.
Dann ist man in Berun und begleitet die unterschiedlichsten Charaktere auf ihrem Weg, zuerst ist nicht ganz klar wie die Charaktere zusammenpassen, dann verknüpfen sich ihre Wege aber auf wirklich interessante weiße.
Die Geschichte ist sehr komplex, es gibt viele Parteien die alle ihre eigenen, nicht immer klaren, Ziele verfolgen. Viele Intrigen und kleinere und größere Kriege sind Programm.  Es gibt viele agierende Charaktere die in der Geschichte ihren Platz finden, zu besserer Übersicht gibt es am Ende ein Personenverzeichnis, das ist teilweise sehr hilfreich.
Die Magie die es im Buch gibt fand ich sehr interessant, es gibt sogenannte Begabte die mit der Hilfe von Blaustein sehr starke Fähigkeiten haben, einige können das auch ohne Blaustein. In Berun selbst ist Magie aber verboten und die Begabten werden gejagt und gefürchtet. Aber: Es hätte gerne sehr viel mehr Magie im Buch vorkommen können. Ich hoffe ja das bessert sich in Band 2.

Die Charaktere haben mir gut gefallen, die meisten sind wirklich vielschichtig und teilweise noch undurchschaubar. Es wurde oft hin und her gewechselt, dadurch konnte ich leider keine so wirklich Bindung zu den Charakteren aufbauen, immer wenn ich mich wieder an die aktuelle Situation gewohnt hatte wurde auch schon wieder der Charakter gewechselt. Dadurch steigt zwar die Spannung sehr, weil man einfach wissen will wie es nun mit dem Charakter weiter geht, ich persönlich mag aber zu viele Wechsel nicht. Nicht von jedem Charakter wird das Schicksal noch in Band 1 geklärt, für Band 2 und 3 bleiben also noch viele unbeantwortete Fragen.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die Autoren schaffen es die Welt bildlich darzustellen ohne zu viel auszuschmücken und zuviele detailierte Beschreibungen.
Die Schlachten sind dafür sehr bildhaft und teilweise brutal, man braucht schon stärkere Nerven dafür. Aber es gibt große Schlachten und es kündigt sich ein sehr großer Krieg an.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung 4
• Spannung 4
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,1 Sterne. Ein guter Einstieg in die Trilogie der Lust auf mehr macht. Für Fans von komplexen Fantasy-Geschichten ein Muss!
Und wer Game of Thrones mag wird sicher auch die Blausteinkriege mögen!


Danke an T.S. Orgel und den Heyne Verlag für die tolle Leserunde und das zur Verfügung gestellte Exemplar!
Die Reihe
Die Blausteinkriege
Band 1: Das Erbe von Berun
Band 3: Der verborgene Turm

Weitere Rezensionen
Weltenwanderer
Book Walk 

03 Dezember 2015

Katharina Münz - Die 13. Jungfrau





Inhalt
Die junge Melwyn verlässt als Begleitung einer Fürstentochter ihre Heimat Cornwall. Sie reist mit der Truppe um ihre kleine Schwester zu beschützen und so auch die Anerkennung ihres Vaters zu bekommen. Doch die Reise ist beschwerlich und ein Sturm zwingt die Gruppe dazu einen Zwischenhalt in Köln zu machen. Doch die Stadt wird von den Dänen angegriffen und beim Versuch ihre kleine Schwester zu retten lädt Melwyn große Schuld auf sich. Sie kann nicht zurück und muss nun ihr Leben selbst in die Hand nehmen.

Schruf & Stipetic | eBook 450 Seiten | Die Schildmaid #2 | 30. November 2015

Meinung
Die Geschichte klang sehr gut und als die Autorin mich gefragt hat ob ich Lust hätte das Buch zu lesen hab ich zugesagt. Und ich sage schon mal: Ich hab es nicht bereut.

Die Geschichte beginnt gleich ziemlich spannend. Man lernt Melwyn kurz kennen und dann geht es auch schon rund. Auf der Reise geht so ziemlich alles schief und die Gruppe in Köln einen Zwischenhalt einlegen. Die Zeit in Köln fand ich etwas langatmig. Dafür geht es dann recht schnell weiter und das Ende kam mir schon ein bisschen gehetzt vor.

Melwyn war ein sehr anstrengender Charakter. Ich wollte sie ständig anschreien und schütteln. Sie ist so naiv und weltfremd, am Anfang war das noch ganz unterhaltsam wurde dann aber sehr schnell sehr nervig. Aber es passt einfach super in das Buch und Melwyn wirkt wirklich authentisch. Sie ist die Bastardtochter eines Fürsten und eigentlich christlich erzogen. Doch ihre Mutter, eine dänische Sklavin, hat ihr auch immer wieder etwas über die alten nordischen Götter erzählt. Für Melwyn eigentlich undenkbar an diese Götter zu denken, immerhin sind das heidnische Götter. Aber trotzdem begleitet der Götterglaube sie. Den Konflikt fand ich gut gemacht.
Mit Melwyn werde ich mich nicht mehr anfreunden, uns verbindet eine Hassliebe. Aber mach braucht auch Charaktere die man anmeckern will ;) Es macht auf jeden Fall Spaß Melwyn auf ihrem Weg zu begleiten und ihre Entwicklung, die etwas dauert, mitzuerleben. Ein bisschen mehr Selbstvertrauen hätte ihr aber nicht geschadet, dann wäre sie wahrscheinlich auch weniger nervig gewesen. Aber bei Melwyn passt das einfach. Sie ist eben nicht die starke Frau die ganz plötzlich alleine klar kommen kann und ihre ganze Erziehung einfach von einer Sekunde auf die andere in Frage stellt.
Als Ausgleich zu ihr gibt es dafür auch einen sehr freundlichen und aufgeschlossenen jungen Ifill!
Über die weiteren Charaktere erfährt man recht wenig, aber es reicht um sich ein eigenes Bild zu machen.

Die Geschichte an sich war wirklich gut gemacht. Dank Melwyn wollte ich das Buch an vielen Stellen einfach weglegen, aber es war so gut geschrieben und spannend, dass ich dann doch weiterlesen wollte. Ich konnte gar nicht aufhören, auch wenn ich ständig meinen Reader angemeckert habe. Es gibt auch eine wirklich tolle Liebesgeschichte wie ich finde.
Das Buch ist abgeschlossen, das Ende lässt aber auch noch die Option für einen Folgeband offen, und ich hoffe den wird es dann auch geben!

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Die Autorin verzichtet auf geschwollene Ausdrucksweisen und versucht nicht krampfhaft ein frühmittelalterliches Flair zu erzeugen. Es gelingt ihr dafür sehr gut den Leser in der Zeit zurück zu versetzen, gut verständlich und ohne uralte Worte die man erstmal nachschlagen muss!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein gelungenes Debüt und ein Lesemuss für Fans von historischen Romanen!

Vielen Dank an Katharina Münz und Schruf & Stipetic für das Lesexemplar. Und Danke auch an Sarah für die Vermittlung!

Die Reihe
Die Schildmaid
1: Weihnachten auf Luxulyan
2: Die 13. Jungfrau
3: Falkenherz

20 November 2015

Rebecca Wild - Sommerkälte





Klappentext
Achtung, Band 2 einer Reihe, Spoiler zu Band 1 möglich!
Die Hochzeit zwischen dem Winterprinzen und der Sommerprinzessin soll den Königreichen endlich den lang ersehnten Frieden bringen. Doch das Bündnis wird im letzten Moment verhindert und Frost und Kälte legen sich über das einstige Reich ewiger Wärme. Aber nicht nur Sommer schwebt in Gefahr, auch der Herbstwald droht zu sterben und mit ihm all seine Magie. Inzwischen sucht Rae noch immer nach einer Möglichkeit, den Zauber zu brechen, der North außerhalb des Waldes an die Gestalt einer Eule bindet. North, den Jungen mit Augen so kalt wie der Winter selbst, der Raes Herz aus dem Takt bringt und ohne den sie nie wieder sein will. Aber was geschieht, wenn alle Magie stirbt…?


Impress von Carlsen | eBook 242 Seiten | North und Rae #2 | 5. November 2015 | ab 14 

Meinung
Nachdem ich Anfang des Jahres schon Winteraugen, den ersten Teil der Reihe, gelesen habe und begeistert war musste ich natürlich auch den zweiten Band lesen!

Die Geschichte startet sofort recht spannend und mit einem großen Knall. Als Leser ist man sofort wieder in der wunderschönen Welt abgetaucht und man trifft im Laufe der Geschichte auf alte Bekannte und auch neue Gesichter. Alles ist ein bisschen weniger Märchenhaft geworden und die wunderschöne Welt droht in Chaos und Krieg zu versinken, das gilt es zu verhindern! Durchweg ist die Geschichte sehr spannend. Es gibt Action, Drama und Geheimnisse. Leider war die Geschichte allgemein etwas zu kurz und einige Stellen wirkten gehetzt. Das Ende ging mir ein bisschen zu schnell und zu glatt. Positiv ist aber das es keinen miesen Cliffhanger gibt, aber die Möglichkeit für einen weiteren Band wird offen gehalten.

Bei den Charakteren ist wieder alles dabei, von liebenswert bis absolut nervig.
Rae ist ein bisschen weniger nervig geworden, aber leider immer noch sehr naiv. Sie macht auch keine wirkliche Entwicklung durch, was ich ein bisschen schade finde. Dafür stiftet sie weniger Chaos. North ist einfach North, das passende Gegenstück zu Rae und die beiden sind echt toll zusammen.
Einzig Julius blieb für mich sehr blass und ich konnte nicht so wirklich mit ihm mitfühlen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und passt wunderbar zu einem Jugendbuch.

Alles in allem eine spannende Fortsetzung, für mich aber nicht ganz so zauberhaft wie Band 1.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung 3
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. Eine gute Fortsetzung, ein Lesemuss für Fans von Winteraugen!

Die Reihe
North und Rae
Band 1: Winteraugen
Band 2: Sommerkälte

28 Oktober 2015

Michael Dissieux - Die Schreie der Toten





Inhalt
Daryll, ein dreizehnjähriger Junge, hat sich zusammen mit dem kleinen Mädchen Mary Jane in einer Schule verschanzt und dort schon zwei Wochen in der grauen, postapokalyptischen Welt überlebt. Dich dann wird Mary Jane von einer der Kreaturen gebissen und verschwindet dann spurlos. Das ist für Daryll der Grund seine Heimat zu verlassen und sich auf die Reise ins ungewisse zu machen. Er trifft auf andere Überlebende und zusammen beschließen sie eine Militärbasis an der Küste aufzusuchen, dort sollen sich angeblich noch Überlebende aufhalten.

Luzifer Verlag | eBook + Taschenbuch 240 Seiten | Graues Land #2 | 10. Oktober 2012 | ab 16

Meinung
Graues Land konnte mich schon überzeugen und nun hatte ich auch endlich mal die Zeit Band 2 der Reihe zu lesen!

Wie das Ende von Band 1 vermuten lässt erlebt man die düstere Apokalypse nun zusammen mit dem Jungen Daryll. Er hat sich in der Schule verbarrikadiert und versucht dort mit der Situation klar zu kommen, zusammen mit der kleinen Mary Jane. Bis die Monster auch diese Hoffnung zerstören.

Im Gegensatz zu Band 1 gibt es nun mehrere Charaktere und sich verändernde Handlungsorte, ein Roadtrip durch das graue und tote Land. Auch hier Überzeugt die düstere Atmosphäre.

Die Geschichte bietet für Endzeitfans nicht viel Neues, eine Reise ins ungewisse durch ein stilles und zerstörtes Land. Erst am Ende gibt es einige wirkliche Überraschungen und auch eine sehr dramatische Wendung. Auch auf übertrieben viel Blut oder Gesplatter wird in diesem Buch wieder verzichtet, dafür hat man Hoffnungslosigkeit pur. Es gibt selten einen Lichtblick und trotzdem halten die Charaktere durch und versuchen zur Militärbasis zu kommen.

Die Charaktere sind eine bunte Mischung aus den unterschiedlichsten Typen. Ganz normale Durschnittstypen die ihr altes Leben schlagartig verloren haben und nun etwas Neues aufbauen müssen. Die Gefühle, Ängste und Hoffnungen aller sind wirklich gut dargestellt, mit jedem kann man mitfühlen. Ganz besonders Daryll ist einfach ein klasse Hauptcharakter, ein dreizehnjähriger der viel zu schnell erwachsen werden musste.

Auch hier ist der Schreibstil wieder sehr bildhaft und die düstere Welt hält den Leser gefangen, ein wirklich ganz großer Pluspunkt der die eher durchschnittliche Geschichte aufwertet und zu etwas Besonderem macht.

• Charaktere 5
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Wer Band 1 mochte und nun mehr von der zerstörten Welt sehen will sollte auch Band 2 lesen. Eine Lesempfehlung gibt es für Fans von atmosphärischen Geschichten.

Die Reihe
Graues Land
Band 1: Graues Land
Band 2: Die Schreie der Toten
Band 3: Am Ende der Welt

21 Oktober 2015

L.M. Merrington - Greythorne





Inhalt

Nell Featherstone wird als Gouvernante für die 8 jährige Sophie eingestellt. Sophie wohnt zusammen mit ihrem Vater Professor Nathaniel Greythorne und dem Hausangestellten Jonas in Greythorne Manor, einem alten respekteinflößenden Anwesen. Sophies Mutter starb vor fünf Jahren bei einem tragischen Unfall. Von Anfang an hat das Anwesen eine bedrückende Wirkung auf Nell. Zudem scheinen weder sie noch Sophie das Haus verlassen zu dürfen. Nach und nach entdeckt Nell das schreckliche Geheimnis das sich tief in den Mauern von Greythorne Manor verbirgt! Wie hängt das alles mit dem Tod von Lucy Greythorne zusammen und war es wirklich ein tragischer Unfall?

Momentum | eBook + Taschenbuch 140 Seiten | Einzelband | 12. November 2015 | Sprachschwierigkeit: 3

Meinung
Das Cover und der Klappentext haben mich sofort angesprochen und dann hatte ich noch das Glück das Buch bei Netgalley als ARC zu bekommen.

Die Geschichte ist recht kurz, dafür bietet sie aber einiges. Die Autorin schafft es eine sehr authentische und auch leicht bedrückende Atmosphäre zu erschaffen. Obwohl man bei lesen oft das Gefühl hat zu wissen was vor sich geht will man unbedingt weiterlesen. Einige unerwartete Wendungen runden die Geschichte ab, ich liebe sowas. Es passiert einfach nicht dass was man erwartet!

Nell ist ein sehr sympathischer Charakter. Sie ist ein Waisenmädchen das sehr gut ausgebildet wurde um als Hauslehrerin oder Gouvernante für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, eine andere Möglichkeit hat sie auch nicht um ihr Leben zu finanzieren. Die Chance in Greythorne Manor zu arbeiten nutzt sie gleich und freut sich auf ihre Arbeit. obwohl alle sie vor dem Anwesen und dem exzentrischen Professor warnen lässt sie sich nicht beirren und geht hin, allein schon um dem kleinen Mädchen ein schöneres Leben zu ermöglichen.
Sophie ist ebenfalls ein toller Charakter, ein lebhaftes achtjähriges Mädchen das gerne liest und sich mit seinem Schicksal abgefunden hat. Die anderen Charaktere bleiben recht blass, was wohl auch an der kürze des Buches liegt.

Die erste Hälfte der Geschichte dreht sich sehr um Nells Tätigkeit und wie sie eine Beziehung zu Sophie aufbaut. Viel grusel und Spannung bietet dieser Teil nicht, trotzdem ist er interessant gestaltet und bevor es zu eintönig wird gibt es immer wieder kleine Erkundungstouren durch das Haus und seltsame Situationen. Erst nach und nach lüftet Nell das Geheimnis und in der zweiten Hälfte geht es dann Schlag auf Schlag.

Der Schreibstil ist wirklich toll, atmosphärisch und einlullend. Man kann gar nicht aufhören zu lesen wenn man einmal in das Buch rein gefunden hat. Da hier alles sehr altmodisch gehalten ist, auch die Sprache, ist es nicht einfach in das Buch zu finden wenn man nicht sehr gut englisch kann.

Ich hoffe ja wirklich auf eine deutsche Übersetzung, das Buch würde auch hier sicher einige Leser für sich gewinnen können!

4,3 Sterne. Ein gelungenes Debüt und sehr empfehlenswert für Leser von klassischen Schauergeschichten!

Danke an Momentum und Netgalley für das Leseexemplar!

16 Oktober 2015

L. Roy Aiken - Bleeding Kansas





Inhalt
Derek Grace war jahrelang arbeitslos. Nun bietet sich ihm die Chance auf einen gut bezahlten Job und er macht sich auf nach Kansas City zum Bewerbungsgespräch. Der Tag startet schon nicht gut, seine Frau kann ihn nicht zum Flughafen begleiten weil sie von einer fiesen Grippe erwischt wurde. Und nicht nur sie ist krank, fast jeder in ganz Amerika scheint diese Grippe zu haben. Auch das Personal der Firma in Kansas City bei der Derek sich vorstellen soll. Er muss im Hotel warten. Doch dann stellt sich heraus das die Grippe tödlich ist! Und die Toten bleiben nicht lange tot, sie erheben sich und fallen die Lebenden an!
Derek muss nun zurück zu seiner Familie, und unterwegs kann er den ganzen Frust der sich über die Jahre angestaut hat gleich an den Zombies auslassen! Ein Job wie geschaffen für Derek, er wird der Dead Silencer.

Luzifer Verlag | eBook + Taschenbuch 300 Seiten | Bleeding Kansas übersetzt von Torsten Scheib | Dead-Silencer-Saga #1 | 23. Oktober 2014 | ab 16

Meinung
An Zombiebüchern kann ich nicht vorbeigehen, noch dazu wenn sie im Luzifer Verlag erschienen sind.

Bleeding Kansas startet recht schnell, man lernt Derek kurz kennen, begleitet ihn nach Kansas City und dann kommen auch schon schnell die ersten Zombies und der Überlebenskampf geht los. Die Geschichte ist eine typische Zombiegeschichte die nicht viel Neues bietet. Es gibt viel Blut, Gemetzel und Exkremente. Für Zombiefans wirklich nichts Neues. Trotzdem war die Geschichte gut zu lesen und Dereks Flucht spannend zu verfolgen. Er schafft es immer vom Regen in die Traufe zu gelangen und hat so eine wunderbar zynische Weltansicht.

Am Anfang war Derek mir wirklich nicht sympathisch, seine Art kann auch sehr anstrengend sein, aber mit der Zeit habe ich mich an ihn gewöhnt und hatte fast schon Spaß dabei seinen Weg zu verfolgen.

Die anderen Charaktere bleiben sehr blass und die Machtspielchen der Überlebenden irgendwie vorhersehbar. Trotzdem hat mich das Ausmaß und der angebliche Ursprung der Grippeepidemie schockieren können. Die Zombies sind hier nicht mal die fiesesten Kreaturen die es in der Geschichte gibt!

Der Schreibstil war flüssig zu lesen. Kurz und knapp ist alles beschrieben, ab und an hätten es auch gerne ein paar Worte mehr zu einer Situation sein dürfen. Ab und an war diese knappe Erzählweise des Autors etwas verwirrend für mich.

• Charaktere 3
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Ein solides Zombiebuch das alles beinhaltet was eine Zombiegeschichte braucht, bietet allerdings nicht viel Neues.

Die Reihe
Dead-Silencer-Saga
Band 1: Bleeding Kansas
Band 2: Grace Among The Dead 

09 Oktober 2015

Vera Buck - Runa



Inhalt
Paris, 1884. Die neurologische Abteilung der Salpêtrière gehört zu den bekanntesten in ganz Frankreich. Dort führ der berühmt Arzt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch und hält auch eine viel besuchte Vorlesung darüber. Der junge Arzt Johann Hell, genannt Jori, ist extra aus der Schweiz nach Paris gekommen um seinen Doktor in der Salpêtrière zu machen, mit Charcot als Doktorvater. Nur fehlt ihm ein Thema für seine Arbeit. Als dann das geheimnisvolles Mädchen Runa in die Klinik eingeliefert wird, mit deren Verhalten keiner so wirklich zurecht kommt, wittert Jori seine Chance, er möchte als erster Mediziner den Wahnsinn aus dem Gehirn eines Patienten schneiden, bei Runa. Was aber keiner ahnt ist das Runa mehr ist als nur eine Patientin. Gleichzeitig wird Paris von seltsamen Morden erschüttert und der der ehemalige Polizeiinspektor Lecoq Versucht die Fälle auf seine ganz eigene Art zu lösen.

Limes | eBook + Hardcover 608 Seiten | Einzelband | 24. August 2015

Meinung
Der Klappentext des Buches klang nach einem spannenden Medizin-Thriller und deshalb wollte ich das Buch gerne lesen. 
Zugegeben fand ich auch das Cover einfach nur genial, ein Quecksilbertropfen in dem sich ein Mädchen spiegelt! Mal was anderes und es hat mich unheimlich neugierig gemacht!

Der Einstieg in das Buch ist nicht unbedingt einfach. Der erste Teil des Buches besteht aus vielen Beschreibungen, Fachbegriffen und Charaktervorstellung. Wer sich für Medizingeschichte interssiert und schon ein paar Vorkenntnisse hat,hat mit diesem ersten Teil sicher mehr Freude als Leser die gar keinen Vorkenntnisse haben. Viele der Fachbegriffe werden nicht erklärt und ich könnte mir vorstellen dass es ermüdend wirkt wenn man oft nachschlagen muss.
Leider blieb die Spannung für mich oftmals auf der Strecke, dafür fand ich das Buch durchweg interessant. Diese geheimnisvollen Mordfällen waren für mich leider auch nicht wirklich geheimnisvoll und ich hatte recht schnell eine Idee was den Los ist, ein bisschen schade.

Man merkt das sich die Autorin sehr mit dem Thema auseinandergesetzt hat und auch viel recherchiert hat. Sie schafft es Einblicke in die Vergangenheit zu geben und "Runa" könnte man fast als Horrorgeschichte bezeichnen. Wie mit den Patienten umgangen wird ist wirklich schrecklich und nichts für schwache Nerven. Auch die kalten, sachlichen Gespräche der Ärzte über Wasserbäder, Elektroschocks und andere sogenannte Behandlungsmethoden lassen das ein oder andere mal wirklich Gänsehaut entstehen und bleiben einfach unfassbar. Passen aber sehr zur Geschichte und ich finde die Überheblichkeit der Ärzte wirklich sehr gut dargestellt.

Die Charaktere wurden mir erst nach einiger Zeit vertrauter, vor allem weil es einige davon gab die man als Leser begleitet, aber so wirklich sympathisch war mir irgendwie nur der Chorjunge. Ich mag viele Perspektivwechsel eigentlich nicht, aber bei "Runa" sind diese fast nötig, ich war wirklich froh ab und an aus der wirklich beklemmend wirkenden Salpêtrière zu entkommen und ein bisschen durchatmen zu können während ich die anderen Charaktere begleite.

Jori wirkt sehr naiv und betet Charcot förmlich an, wie alle anderen auch. Und zudem war er doch sehr arrogant aber auch unsicher und einer der wenigen der wirklich anfängt die Behandlungsmethoden immerhin ein bisschen zu hinterfragen.
Lecoq war mal Ermittler, bis er die Wissenschaft der Physiognomie entdeckt, nach der er ein Verbrechergesicht hat und damit nicht als Inspektor geeignet ist. Mit seiner Verbrecherkarriere will es allerdings nicht so recht klappen.
Dann gibt es noch einen Chorjungen, der ein mit geheimnisvollen Zeichen vollgekritzeltes Liederbuch findet. Und ein Geschwisterpaar welches einer seltsamen Kutsche folgt.
Gut gelöst war wie sich die Charaktere alle nach und nach begegnen und Lecoq in diesen Mordfällen ermittelt. Er hat so seine ganz eigene Art die teilweise sogar für Humorvolle Szenen gesorgt hat.
Leider blieb Runa als Charakter wenig erwähnt, aufgrund des Titels hätte ich erwartet das es mehr um sie geht, das war leider nicht so. Wer also erwartet die Lebensgeschichte eines mysteriösen Mädchens zu lesen ist in diesem Buch falsch.

Die Autorin schreibt sehr sachlich und eindringlich und schafft es damit eine wirklich düstere Stimmung zu erzeugen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. "Runa" ist ein sehr interessantes und düsteres Buch, dem es ab und an Spannung fehlt. Die Autorin spinnt eine unglaubliche und unheimliche Geschichte mit einem wirklich schwierigen Thema. Sicher kein Buch für jeden und auch nichts für schwache Nerven.

Vielen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

Weitere Rezensionen
Epilogues

23 September 2015

Scott & Rose - Blutbann





Inhalt
Jonathan Frazer entdeckt auf einer Auktion zufällig einen großen, sehr alten Spiegel. Er sieht sofort dass der Spiegel sehr wertvoll ist und hat das Glück ihn zu einem guten Preis zu ersteigern. Zurück in Amerika bringt er den Spiegel in seine Werkstatt wo er restauriert werden soll. Doch schnell stellt sich heraus, dass mit dem Spiegel irgendwas nicht stimmt, seine Oberfläche wird niemals richtig sauber und plötzlich sterben die Menschen in seiner Nähe auf mysteriöse Weise.
Jonathan findet heraus, dass der Spiegel die Vergangenheit und die Zukunft zeigen kann, wenn er nur im Mondlicht steht und mit Blut gefüttert wird. Dazu taucht immer wieder das Abbild einer verführerischen Frau auf und Jonathan würde alles tun um sie wieder zu sehen.


Blanvalet | eBook 480 Seiten | Mirror Image übersetzt von Hans Link | Einzelband | 14. September 2015 | ab 16

Meinung
Über das Buch bin ich zufällig auf dem Bloggerportal von Randomhouse gestolpert. Das Cover war interessant und der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Also Buch angefordert und freundlicherweise durfte ich es lesen!

Der Einstig ist schon mal recht abgefahren, ein kurzer Prolog in dem gleich jemand stirbt und der Spiegel taucht auch schon auf. Und man hat sehr viele Fragen im Kopf. Dann trifft man Jonathan der den Spiegel ersteigert und denkt er hat den Fund seines Lebens gemacht. Dieser erste Teil ist wirklich super geschrieben, wunderbar gruselig und mysteriös. Man weiß nicht so recht was genau los ist, ob alles eine rationale Erklärung hat oder der Spiegel doch irgendetwas magisches an sich hat. Als Leser erfährt man auch immer mehr über die Geschichte des Spiegels und was mit dem Spiegel war bevor er zu Jonathan nach Amerika kam. Diese Passagen fand ich sehr spannend und die Autoren haben wirklich gut bekannte historische Personen in ihre Geschichte eingebaut.

Nach und nach häufen sich dann die mysteriösen Ereignisse und vor allem auch die Tode. Der Mittelteil des Buches war mir persönlich etwas too much, zu abgefahren und vor allem zu viele detailreiche Tode! Es geht wirklich nur noch darum wer wann wie gestorben ist und wie bei jedem Tod "zufällig" eine spiegelnde Oberfläche im Spiel ist. Irgendwann ist es dann auch nichtmehr schockierend sondern nur noch übertrieben. Es gibt auch sehr viel Sex, der oft zum Tod mindestens von einem der Beteiligten führt.
Der letzte Teil hat den Mittelteil wieder aufgewogen, die Erklärung woher der Spiegel kommt hat mir gut gefallen. Das Ende war allerdings dann ziemlich offen und lässt sehr viel Spielraum für Interpretationen.

Die Charaktere waren interessant aber leider auch sehr austauschbar. Jonathan Frazer ist der nette und gutgläubige Antiquitätenhändler der völlig in den Bann des Spiegels gerät. Seine Frau ist die typische gelangweilte Beverly Hills Ehefrau die nur auf sich und ihr Aussehen bedacht ist. Einzig Emanuelle, die Tochter, fand ich interessant und konnte so ein bisschen mit ihr mitfühlen. Der Spiegel als Protagonist war aber eine tolle Abwechslung und auch sehr interessant.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung 4
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Für Fans von Mysterythrillern mit sehr viel Übernatürlichem und vor allem sehr viel Blut auf jeden Fall ein lesenswertes Buch. Definitiv nichts für Leser mit schwachen Nerven und wer mystische Inhalte nicht so sehr mag sollte auch nicht unbedingt zu „Blutbann“ greifen.

Vielen Dank an das Bloggerportal für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

02 September 2015

George R.R. Martin - A Game of Thrones





Inhalt
Lord Eddard Stark, der Wächter des Nordens, wird von seinem König an den Hof beordert um dort als seine Hand - als Berater und Stellvertreter- zu dienen. Lord Stark ist von der Aufgabe nicht begeistert, aber seine Ehre gebührt ihm nicht abzusagen.
Am Hof des Königs sieht Eddard sich von mächtigen Feinden umzingelt die alle den Thron für sich wollen, zudem muss er zusehen wie seine Familie in alle Winde verstreut wird.
Und nicht nur hier droht Gefahr: Im Norden taucht eine uralte Macht auf und der in den Freien Städten im Exil lebende Erbe des alten, abgesetzten Königs beansprucht den Thron nun ebenfalls für sich.
Die Zukunft des gesamten Reiches steht auf dem Spiel.

Bantam Spectra | eBook + Taschenbuch 835 Seiten | Deutsche Ausgabe aktuelle Auflage erschienen bei Blanvalet | A Song of Ice and Fire #1 | September 1997 | Sprachschwierigkeit 3 | ab 16

Meinung
An dieser Reihe kann man momentan einfach nicht vorbeigehen, von allen Seiten kommen die Empfehlungen und nachdem ich die Serie auch schon gesehen habe wollte ich nun auch mal die Bücher lesen.

Die Geschichte startet mit einem sehr gruseligen und düsteren Prolog in dem auch gleich ein paar Charaktere sterben. Der Prolog verspricht dann auch eine sehr gruselige Geschichte mit einer Art Untoter, doch dann kommt erstmal alles anders. Man lernt nach und nach die Protagonisten und ihre Familien kennen. Und da es wirklich viele Protagonisten und Familien gibt ist die erste Hälfte des Buches auch Großteils mit Beschreibungen ausgefüllt. Man muss sich viele Charaktere merken, was am Anfang vielleicht etwas verwirrend sein kann, aber am Ende des Buches gibt es einen Anhang in dem alle Familien nochmal aufgezählt werden. Es ist gut wenn man das vorher weiß ;)
Da die deutsche Version in 2 Bücher aufgeteilt ist rate ich euch einfach mal auch gleich Band 2 zu lesen, denn wenn Band 1 nur ungefähr bis zur Hälfte geht dann passiert nicht allzu viel sehr spannendes.

Die Geschichte spielt in einer erfundenen Welt die auf dem Mittelalter basiert. Westeros ist aber sehr viel dunkler. Es gibt unglaublich viele Intrigen, viel Mord, viel Krieg, Rassismus, Sexismus und so weiter. Wer so etwas nicht lesen mag sollte die Reihe nicht lesen, egal ob Hype oder nicht!
Die Geschichte wird von vielen Charakteren abwechselnd erzählt. Ich mag Perspektivwechsel einfach nicht und soviele finde ich unheimlich anstrengend.
Die Charaktervorstellungen waren recht unkonventionell, die Kapitelüberschrift sagt aus welcher Charakter gerade erzählt, wer genau dieser Charakter jetzt ist wird aber erst nach und nach klar oder auch nicht. Ich bin ganz froh, dass ich die Serie schon kenne und deshalb schon wusste wer wer ist, sonst könnte es schwer werden einen Überblick zu bekommen.

Bei den Charakteren findet sich alles, von naiv bis intrigant, von heldenhaft und ehrenvoll bis gewissenlos. Alle gemeinsam haben die Charaktere das sie unsagbar Dickköpfig wirken. Jeder hat natürlich Recht und will das auch durchsetzen. Manche weil sie sich an die Ehre und vor allem an Gesetze halten (was an sich nicht schlecht ist) und manche weil sie an die Macht wollen und Menschen ihnen egal sind. Da sind riesige Konflikte vorprogrammiert. Leider konnten mich einige der Charaktere nicht so wirklich überzeugen, dafür habe ich aber auch Lieblinge gefunden.
Was in diesem Buch auch wirklich anders ist als in vielen anderen Büchern ist Georg R.R. Martins Umgang mit seinen Hauptcharakteren. Er ist nicht zimperlich und alle Entscheidungen haben sehr weitreichende Konsequenzen, die auch zum Tod des Hauptcharakters führen können! Selten lässt ein Autor so viele Hauptcharaktere und auch Sympathieträger sterben!

Die Welt ist riesig und wirklich gut durchdacht, zu jedem noch so kleinen Ort scheint es eine Geschichte zu geben und auch die ganzen Häuser und ihre Familiengeschichten sind bis zu den Urahnen durchdacht, hier hat sich der Autor wirklich viel Mühe gegeben. Allerdings ist es irgendwie auch nichts Neues, die Gesellschaft basiert auf dem Mittelalter mit einer kleinen Prise Untoter und der Erwähnung von Magie. Alle reden aber nur davon, so wirklich da ist sie noch nicht.

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Die Welt und die Charaktere sind bildhaft beschrieben und trotz der vielen Längen am Anfang war es nicht langweilig.

Alles in allem eine sehr detailierte Fantasywelt, mit vielen Intrigen und wirklich gut durchdachten Handlungen. Leider bietet diese Handlung aber auch nichts wirklich Neues. Auch wenn ich durch die Serie schon weiß wie es weitergehen wird werde ich Band 2 trotzdem lesen. Man erfährt doch einige Details mehr und auch die Handlungsweisen der Charaktere wurden sehr viel nachvollziehbarere dargestellt.

• Charaktere 4
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. Wer Intrigen mag und vor viel Gewalt nicht zurückschreckt für den ist die Reihe auf jeden Fall etwas. Wer gerne Fanatsy mit sehr wenig Übernatürlichem liest wird hier auch auf seine Kosten kommen.

Die Reihe

Das Lied von Eis und Feuer / A Song of Ice and Fire
Bei der deutschen Übersetzung wurde ein Buch immer in zwei Bücher geteilt!
1: Die Herren von Winterfell (A Game Of Thrones, Part 1)
2: Das Erbe von Winterfell (A Game Of Thrones, Part 2)
3: Der Thron der Sieben Königreiche (A Clash Of Kings, Part 1)
4: Die Saat des goldenen Löwen (A Clash Of Kings, Part 2)
5: Sturm der Schwerter (A Storm Of Swords, Part 1)
6: Die Königin der Drachen (A Storm Of Swords, Part 2)
7: Zeit der Krähen (A Feast Of Crows, Part 1)
8: Die dunkle Königin (A Feast Of Crows, Part 2)
9: Der Sohn des Greifen (A Dance With Dragons, Part 1)
10: Ein Tanz mit Drachen (A Dance With Dragons, Part 2

28 August 2015

Jim Thompson - Die Verdammten




Autor: Jim Thompson
Titel: Die Verdammten
Originaltitel: The Transgressors, us dem Amerikanischen von Gunter Blank
Broschur 304 Seiten
Verlag: Heyne Hardcore
Erscheinen: 8. Dezember 2014
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Tom Lord ist Deputy in Big Sands, einer texanischen Kleinstad mitten im Nirgendwo die von Bohrtürmen eingekesselt ist. Eines Tages erschießt er bei einer Rauferei ungewollt den Ölinspektor Aaron McBride. Da er mit McBride schon länger auf Kriegsfuß stand wird er angeklagt und versucht irgendwie seine Unschuld zu beweisen, Aber auch die Ölgesellschaft ist hinter Lord her, da er zu Neugierig ist soll er verschwinden!

Meinung
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, also musste ich einfach zu dem Buch greifen. Es wirkt sehr düster und spannend, also genau ein Buch für mich.

Die Charaktere sind alle nicht sehr sympathisch, allen voran Tom Lord. Es hat wirklich nur ein paar Seiten gedauert und er wurde zu meinem persönlichen unsympathischen Buchhelden des Jahres gekürt. Wirklich, so schnell fand ich noch keinen Charakter schrecklich. Ein selbstgefälliger Egoist der vom Leben ach so schwer getroffen wurde und nun Deputy sein muss obwohl er zu was Besserem bestimmt war. Aber der Hauptcharakter muss ja nicht immer der Sympathieträger schlechthin sein um ein Buch gut zu machen.
Die andern Charaktere waren, wie schon erwähnt, auch keine wirklichen sympathieträger aber jeder hat eine lange Geschichte die ihn zu dem gemacht hat was er nun ist.

Der Autor ist wirklich gut darin menschliche Abgründe zu beschreiben und eine düstere Atmosphäre zu schaffen. Viel Action oder Spannung findet man in diesem Buch dafür nicht.

Die Geschichte erzählt immer wieder von unterschiedlichen Charakteren und ihrem Leben, bis alles gekonnt zu einem großen Finale zusammenläuft.
Die Tode kommen in diesem Buch auch nicht zu kurz. Wer der Mörder denn nun war ist nicht immer sofort klar und man kann wirklich gut mit rätseln.

Die Übersetzung erschien zwar 2014, das Buch stammt aber aus dem Jahr 1961 und spielt auch in dieser Zeit.

Interessant war auch das Nachwort mit vielen Erklärungen und dem Hinweis das die anderen Bücher von Thompson noch düsterer sind.

Der Schreibstil ist sehr ausschweifend. Einfach zu lesen ist das Buch nicht immer, da viele lange Schachtelsätze verwendet werden, das tut der Atmosphäre aber keinen Abbruch! Ich mochte auch sehr den Zynismus den Sarkasmus der immer wieder durchblitzt!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  2
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Mein erster aber sicher nicht letzter Roman von Thompson. Eine Empfehlung kann ich für alle aussprechen die gerne einen tiefen Einblick in menschliche Abgründe bekommen und denen Spannung und Action nicht so wichtig ist.

19 August 2015

Brandon Sanderson - Die Kinder des Nebels





Klappentext
Vom Untergang eines magischen Reiches Seit über eintausend Jahren ist die Welt von Asche bedeckt. Seit über eintausend Jahren herrscht der unsterbliche Oberste Herrscher und versklavt das Volk der Skaa. Die Hoffnung scheint längst verloren, bis eines Tages ein junger Mann mächtige Fähigkeiten entwickelt und eine Schar von Rebellen versammelt. Sein Plan: Er will sie ebenfalls die Kontrolle über die magischen Kräfte lehren – und den allmächtigen Lord Ruler stürzen … Der atemberaubende Auftakt einer neuen großen Saga.


Heyne | Taschenbuch + eBook 896 Seiten | The Final Empire, Mistborn 1 Aus dem amerikanischen von Michael Siefener | Mistborn #1 | 6. Juli 2009 | ab 14 

Meinung
Brandon Sanderson ist ein sehr bekannter Fantasyautor, bis jetzt hatte ich aber noch nichts von ihm gelesen und habe mir deshalb Kinder des Nebels als erstes Buch von ihm ausgesucht.

Die Geschichte ist ganz klassische High-Fantasy. Der Autor hat eine eigene Welt geschaffen, in der ein tyrannischer unsterblicher Herrscher ein Volk versklavt und der Adel, der dem Herrscher folgt, diese Methoden billigt. Dann erhebt sich ein Held und versucht den Herrscher zu stürzen und das Volk zu befreien.
Es gibt viele Pläne für diesen Umsturz und alles entwickelt sich sehr interessant und auch langsam. Der Großteil dieses ersten Bandes beschäftigt sich mit den Vorbereitungen der Rebellion, nicht alles läuft immer glatt und es gibt einige Rückschläge. Es gibt einige Schlachten und viele Tote. Durch die vielen Vorbereitungen und das Pläne schmieden blieb am Anfang die Spannung etwas auf der Strecke. Dafür kommt diese aber in der zweiten Hälft und vor allem gegen Ende dann umso mehr auf!

Die Welt hat mich absolut fasziniert, weil sie so anders ist. Die Welt ist triest und grau. Die Vegetation exisitert kaum noch. Es regnet Asche und bedeckt alles. Das politische System  Auch das Magiesystem konnte mich voll überzeugen. Es gibt einige Menschen die Metalle schlucken und diese dann "verbrennen" können um daraus unglaubliche Fähigkeiten zu gewinnen. Manche können nur ein Metall nutzen, andere alle bekannten Metalle. Diese Magie wurde immer wieder erklärt und ab der Mitte des Buches war es ab und an etwas zu viel Erklärungen.

Interessant fand ich auch den Aspekt mit der Religion.

Die Charaktere waren ebenfalls typisch für Fantasy. Kelsier, der Held, ist ein Überlebender aus den Gruben des Herrschers. In diesen Gruben geht es hart zu und eigentlich überlebt sie keiner. Doch Kelsier hat es geschafft und nun will er die Welt vom grausamen Herrscher befreien.
Vin ist ein Diebesmächden das in den Gassen der Hauptstatd wohnt. Sie hat nichts und arbeitet sich von ganz unten hoch. Trotzdem mochte ich die Charaktere, vor allem Vin.

Der Schreibstil war locker und bildhaft. Viele Informationen und Beschreibungen wurden gut verpackt und blieben flüssig zu lesen, an keiner Stelle wurde es zu langweilig.

Für mich hatte die Geschichte die richtige Mischung aus Weltebau, Magie, Politik, Intrigen und Religion. Mit ein bisschen zu wenig Spannung zu Beginn. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen und die Entwicklungen der Welt!

• Charaktere 4
• Idee 5
• Umsetzung 4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4,3 Sterne. Ein Muss für jeden Fan von klassischer High-Fantasy!

Herzlichen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für das Leseexemplar!

Die Reihe
Mistborn
Band 1: Die Kinder des Nebels, The Final Empire
Band 2: Krieger des Feuers, The Well of Ascension
Band 3: Herrscher des Lichts, The Hero of Ages
Band 4: Jäger der Macht, Shadows of Self
Band 5: Bands of Mourning (2016) Band 6: The Lost Metal (2016)

16 August 2015

Alexandra Dichtler - Schwester golden, Bruder aus Stein





Inhalt
Ist Lotta krank, weil sie von einem Mädchen gerufen wird, für dessen Existenz es keinerlei Belege gibt? Krank wie der schizophrene Stas, der ältere Bruder des chaotischen Jurij? Je tiefer die Beziehung zwischen Lotta und Jurij wird, desto mehr scheinen Wahn und Realität zu verschwimmen. Die junge Frau ahnt nicht, dass sie Jurij durch ihre Nähe in Gefahr bringt - und mit ihm alle, die sie lieben. Denn Lottas Leben ist nicht, was es zu sein scheint ...


In Farbe und Bunt | Taschenbuch + eBook 272 Seiten | Einzelband | April 2015 | ab 14 
Meinung
Der Klappentext klingt sehr vielversprechend und mal nach einem etwas anderen Fantasybuch ohne kitschige Liebesgeschichte.

Die Geschichte startet mit einem Prolog der einige Fragen aufwirft. Dann geht es zehn Jahre später weiter. Man lernt Lotta kennen und begleitet sie zu ihrer Weiterbildung. Leider hatte Lotta bis jetzt nicht immer Glück, sie ist kleinwüchsig, hat einen nicht ganz so guten Hauptschulabschluss und ist nun arbeitslos. Trotzdem beißt sie sich durch und versinkt nicht in Selbstmitleid. Kurz darauf lernt sie Jurij kennen, einen seltsamen und chaotischen Jungen. Lotta mag ihn zuerst nicht, lässt dann aber von ihren Vorurteilen ab und versucht ihn besser kennenzulernen.

Die Charaktere in diesem Buch sind so ganz anders als sonst in Jugendbüchern. Keine strahlende Heldin die alles kann und kein gutaussehender Retter den alle anschmachten! Lotta ist kleinwüchsig und eher zurückgezogen, sie kommt mit vielen nicht klar und möchte gerne alleine sein. Jurij hat zu Hause alle Hände voll zu tun damit seine Familie zu organisieren, der Vater hat die Familie verlassen und die Mutter arbeitet in zwei Jobs um alles bezahlen zu können. Sein Bruder ist schizophren und muss öfter mal in die Klinik. Und das alles wird noch mit einer Prise Fantasy gemischt.
Lotta macht während der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, sie lernt mit anderen klar zu kommen und auch von ihren eigenen Vorurteilen abstand zu nehmen.
Die Geschichte macht wirklich Mut, da alle Charaktere einfach toll sind und weiterkämpfen, egal was passiert. Und wenn es mal allzu düster wird, wird die Stimmung mit einer lustigen Situation aufgelockert.

Der Fantasyanteil in dieser Geschichte war gut gemacht und toll mit allem verknüpft. Ein paar Situationen empfand ich dann aber doch als etwas zu weit hergeholt und ich hätte mir hier und da noch ein bisschen Erklärung mehr gewünscht.

Am besten hat mir an dem Buch gefallen das nichts gewertet wird, es wird geschildert wie das Leben ist, auch mit Schizophrenen Familienmitgliedern. Aber es wird nicht als schrecklich böse dargestellt. Das war für mich ein sehr großer Pluspunkt. Es wird auch nicht auf Mitleidspunkte gesetzt, es ist einfach so.

Der Schreibstil war flüssig zu lesen. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen weil es einfach sehr spannend und gut gemacht war!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung 4
• Spannung 4
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein gelungenes Debüt das jeder lesen sollte der gerne Fantasy mit authentischen Charakteren liest.

Herzlichen Dank an den Verlag In Farbe und Bunt für das Rezensionsexemplar!

05 August 2015

Kai Meyer - Die Seiten der Welt.Nachtland




Inhalt
Die Lage zwischen der Akademie und dem Widerstand spitzt sich immer weiter zu. Für Furia und ihre Freunde kehrt einfach keine Ruhe ein. Und nicht nur Furia und der Widerstand haben mit der Akademie einiges zu tun, im Hintergrund plant ein sehr mächtiges Haus den Umsturz. Während die gesamte bibliomantische Welt noch von einer viel größeren Gefahr bedroht wird!


Fischer | Hardcover + eBook 560 Seiten | Die Seiten der Welt #2 | 25. Juni 2015 |  ab 14

Meinung
Ich hatte großes Glück und habe bei der Seiten der Welt Aktion vom Fischer Verlag gewonnen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle an den Verlag und vor allem an Kai Meyer für das signieren des Buches! :)

Teil zwei spielt einige Wochen nach dem Ende von Band 1. Furia hat mehr über die Bibliomantik gelernt und der Wiederstand plant gerade einen großen Raub um der Akademie näher zu kommen. Als Leser startet man mitten im Geschehen und der Start war wirklich super spannend und sehr actionreich. Man trifft alte Bekannte wieder und auch einige neue Gesichter.
Nach diesem Start waren die Erwartungen riesig und wurden leider nicht erfüllt! Nachdem der erste Schreck überwunden ist passiert erstmal nicht viel, es wird viel geredet, viel erklärt und viel gereist. Aber so wirklich weiter kommt die Geschichte nicht! Erst das letzte Drittel wurde dann wieder richtig spannend.

Auch in diesem Teil hat Kai Meyer wieder viele tolle Ideen eingebaut und die eine tolle Welt geschaffen. Ich liebe diese Welt der Bücher einfach! Es gibt viel zu entdecken und ich mochte auch die Erwähnungen von anderen Büchern. Aber leider fehlte mir auch hier die Spannung.
Die Welt der Bücher ist aber nicht nur wunderbar, es gibt auch Schattenseiten wie Bücher die so süchtig machen dass der Leser irgendwann daran zu Grunde geht. Sowas macht dann schon nachdenklich. Auch ist das Buch stellenweise sehr düster für ein Jugendbuch, ich mag sowas ja.
Im ersten Teil geht der Autor schon nicht sehr zimperlich mit den Charakteren um und auch in diesem Teil bleibt kaum jemand verschont. Einige müssen auch ihr Leben lassen.

Leider entwickeln sich auch die Charaktere alle nicht wirklich weiter. Furia wird ein bisschen stärker und lernt schon fast eine Anführerin zu sein. Sie wirkt insgesamt ruhiger und handelt nicht mehr so kopflos. Die anderen blieben aber leider sehr blass.

Band 3 werde ich auf jeden Fall auch lesen, die Geschichte an sich ist toll und ich will wissen wie es weitergeht. Ich hoffe aber auf mehr Action und weniger Infodump in Band 3!

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. Eine interessante Fortsetzung mit einigen Längen. Die Welt der Bücher ist einfach toll und einen Besuch wert!

Die Reihe 
Die Seiten der Welt
Band 1: Die Seiten der Welt
Band 2: Nachtland
Band 3: Blutbuch

31 Juli 2015

Angela Planert - Fragwürdige Identitat Teil 1



Autorin: Angela Planert
Titel: Fragwürdige Identität
Originaltitel: 
eBook 186 Seiten
Verlag: Selfpublishing
Erschienen: 15. Januar 2015
Reihe: Fragwürdige Identität #1
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Ein Mann, der keine Erinnerungen mehr hat, erwacht im Krankenhaus. Die Menschen um ihn herum nennen ihn Nicolás Rodriguez und sind froh das er wieder wach ist. Er selbst erinnert sich aber an nichts, weder an seinen Namen noch die Menschen die um ihn herum sind. Seine Frau, sein bester Freund und selbst sein Vater sind ihm völlig unbekannt. Schnell wird er von seiner Frau nach Hause geholt um sich vielleicht wieder zu erinnern. Doch auch hier scheint ihm alles völlig fremd. Bis er ein Video von sich sieht, er war eine Geisel und wurde brutal gefoltert. Ist er doch dieser Nicolás Rodriguez und sein Gehirn will sich nur schützen? Oder ist alles nur ein großer Schwindel? Zweifel bleiben und Nicolás versucht alles um herauszufinden wer er wirklich ist.

Meinung
Der Inhalt klingt sehr interessant und da ich schon den Thriller ¿Identität? der Autorin gelesen habe wollte ich auch diese Buch lesen.
Man merkt schon, dass sich die Titel sehr ähnlich sind und wenn man Teil 1 dann liest ahnt man auch schon warum.

Die Geschichte startet damit, dass Nicolás aus dem Koma erwacht. Er kann sich an rein gar nichts erinnern und alles wirkt fremd. Seine Frau, seinen besten Freund, seinen Vater und selbst seine Diabetes hat er vergessen. Das Szenario das in diesem Buch beschrieben wird ist wirklich beklemmend, ein Mensch der nicht weiß wer er ist und sich so gar nicht wohl fühlt in seiner Welt.

Das Buch ist Großteils aus der Sicht von Nicolás geschrieben. Dadurch hat man sehr schnell eine Bindung zu ihm kann seine chaotische Gefühlswelt voll und ganz nachvollziehen. Ich wäre am liebsten ins Buch geklettert um ihm zu helfen seine wahre Identität zu finden. Denn das etwas so ganz und gar nicht stimmt wird immer klarer, auch wenn nicht so klar ist was genau denn nicht stimmt. Dieses Gefühl bleibt beim lesen. Wer ist Freund und wer Feind? Wem kann man trauen und wer sagt die Wahrheit? Stimmt überhaupt irgendetwas von dem was Nicolás erzählt wird? Und warum will sein Vater einfach nicht das Nicolás sein Leben selbstständig regelt?

Die Geschichte endet mit einem echt fiesen Cliffhanger und man muss nun einfach weiterlesen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und die Autorin schafft es diese Ungewissheit die sich durch das ganze Buch zieht fast greifbar darzustellen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein toller erster Teil des Thrillers! Spannend bis zum Schluss und macht Lust auf Teil 2.

Uticha Marmon - Marienkäfertage



Autorin: Uticha Marmon
Titel: Marienkafertage
Originaltitel: 
eBook 242 Seiten
Verlag: Magellan
Erschienen: 20. Januar 2015
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 13


Inhalt
Elins Eltern sind im Urlaub und sie freut sich auf ihre erste Sturmfreie Woche. Doch dann findet sie einen Brief der sie völlig aus der Bahn wirft. Um sich über den Inhalt des Briefes und sich selbst klar zu werden flüchtet sie heimlich in das Ferienhaus ihrer Familie, dem Marienkäferhaus in Dänemark. In diesem Haus hat sie früher die Sommer verbracht, zusammen mit ihren Eltern und dem ehemaligen Besitzer des Hauses, Knut, Elins Wahlopa. In diesem Haus kann sie alleine sein und trotzdem nach Antworten suchen.

Meinung
Ein Jugendbuch das eigentlich so gar nicht meinem Leseschema entspricht. Es klang aber sehr ansprechend und interessant.

Man startet mitten in der Geschichte, ohne große Erklärungen. Erst nach und nach erfährt man was passiert ist und was Elin so aus der Bahn geworfen hat. Ein Brief von einem fremden in dem steht dass sie adoptiert wurde. Für Elin bricht die Welt zusammen, was alles ein Lüge? Ihr ganzes Leben? Ist sie noch Elin oder doch diese Lykke?`Die Geschichte wird mit sehr ruhigen Tönen erzählt und ist sehr eindringlich. Man begleitet einen Teenager auf dem Weg zu sich selbst. Viel Spannung gibt es nicht, nach und nach wird alles aufgedeckt und die vielen kleinen Hinweise ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen.

Neben Elin gibt es noch ihre Freundin aus Kindertagen die absolut super mit der Situation umgeht. Dann gibt es noch Wahlopa Knut, dem einst das Haus gehörte und der viel mehr über Elin zu wissen scheint als ihr klar ist. Auch Rasmus spielt eine wichtige Rolle, er ist eher zufällig vor Ort und Elin freundet sich langsam mit ihm an.
Alle Charaktere fand ich sehr authentisch dargestellt und auch ihre Gefühle und vor allem Elins Gefühlschaos wurden sehr deutlich. Elin empfand ich trotzdem manchmal als anstrengend. Ihr Gefühlschaos war zwar gut dargestellt, ihr Verhalten für mich aber trotzdem nicht immer nachvollziehbar.

Der Schreibstil war nach einer kurzen Eingewöhnung sehr flüssig zu lesen. Er besteht aus recht kurzen Sätzen, ist aber trotzdem sehr detailliert.

• Charaktere 4
• Idee 3
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Mich hat das Buch berührt und gut unterhalten, es ist nicht nur Jugendlichen zu empfehlen.

17 Juli 2015

Rona Walter - Kaltgeschminkt




Autorin: Rona Walter
Titel: Kaltgeschminkt
Originaltitel: ✔ 
Taschenbuch
193 Seiten
Verlag:
Luzifer Verlag
Erscheinen:
April 2012
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Bestatter Harris McLiod versucht lange erfolglos sich das Leben zu nehmen, bis er eines abends, nach einer Schlägerei, im Totenreich landet und dort auf die drei Herrscher des Totenreiches trifft. Sie bieten ihm einen Pakt an, Harris muss für sie Aufträge erfüllen die daraus bestehen Leichen die ein Bote bringt zu präparieren. Er nimmt an und darf weiter leben. Dann taucht einer seiner Kollegen auf und bittet ihn mit nach Hamburg zu kommen um bei einem ganz speziellen Auftrag zu helfen.
In Hamburg trifft Harris dann auf die wunderschöne Rachelle, die allerdings ein dunkles Geheimnis hütet.

Meinung
Dieses Buch ist war so ganz anders als erwartet und es ist echt nicht einfach hier eine Inhaltsangabe zu schreiben die nicht zu viel verrät und trotzdem genug!

Kaltgeschminkt ist der Debütroman von Rona Walter. Sie traut sich in diesem Roman einiges, verlässt den üblichen Weg und versucht etwas ganz eigenes zu kreieren. Was ihr auch teilweise wirklich gelungen ist finde ich.
Der Einstig war für mich allerdings nicht leicht, der Anfang war verwirrend und zieht sich auch etwas.
Harris erzählt die ganze Geschichte aus seiner Sicht und man lernt ihn erstmal etwas kennen. Als Leser weiß man dann auch soviel wie er, vielleicht ein bisschen mehr weil im Vorwort die Blutelfen und Götter erklärt werden und man sich dann ein bisschen was zusammenreimen kann, und Harris weiß wirklich sehr wenig. Es passieren sehr seltsame Dinge, die erst nach und nach erklärt werden.
Die Mythen die hier verwendet werden fand ich spannend, Rona Walter lehnt sich an alte schottische Sagen an und entwickelt daraus etwas eigenes was ich in der Form noch nicht zu lesen bekommen habe. Teilweise war die Geschichte auch sehr skurril.

Er ist wirklich kein sympathischer Charakter, sehr emotionslos und ich hatte mehr als einmal das Bedürfnis ihn zu einer Therapie zu schicken! Auch die anderen Charaktere sind keine wirklichen Sympathieträger wie ich finde, passen aber wirklich sehr in die Geschichte.

Die Stimmung des Buches war sehr düster und teilweise beklemmend, sowas mag ich total, wenn die Atmosphäre stimmt ist das ein großer Pluspunkt.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig, er ist an die alten Schauergeschichten angelehnt aber in die Moderne transferiert. Man muss sich wirklich einlesen ehe der Stil seine Wirkung entfalten kann.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Ein gutes Debüt, wer gerne mal eine etwas andere und teilweise skurrile Schauergeschichte lesen möchte sollte das Buch näher anschauen!

04 Juli 2015

Stefanie Hasse - Darian & Victoria. Tiefdunkle Nacht




Klappentext
Band 3 einer Reihe!
Es ist soweit. Ein ganzer Monat ist seit der Nacht des Blutmonds vergangen, in der sich Victoria nach Jahren des Vergessens zum ersten Mal wieder an alles erinnern konnte. Endlich sieht sie einen Teil ihrer alten Gemeinschaft wieder. Aber Darian fehlt…
Während ihre Vergangenheit sie einholt, ist es ihr Lebensgefährte Alexander, der für Victoria da ist und ihr den Rücken stärkt. Dennoch kreisen ihre Gedanken um Darian. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie kennt, und der Liebe, die sie verloren hat, macht sich Victoria auf die Suche nach ihm. Noch ahnt sie nicht, welch wichtige Rolle sie beide im alles entscheidenden Kampf von Licht gegen Dunkelheit spielen


Impress | eBook 369 Seiten | Darian & Victoria #3 | 02. Juli 2015 | ab 14

Meinung
Wuhu, endlich gibt es Band 3! Nach dem fiese Ende von Band 2 musste ich unbedingt wissen wie es nun weitergeht und vor allem wie die Autorin alles auflösen will!

Dieser Band ist in drei Teile unterteilt, wobei alle wirklich sehr rasant sind!
Die Geschichte knüpft direkt an die Geschehnisse aus Band 2 an, keine lange Pause zum Glück. Ein kurzer Prolog der noch neugieriger macht eröffnet das Buch und es gibt einen Überblick was bis jetzt geschehen ist.

Erzählt wird überwiegend aus der Sicht von Victoria, ab und an kommen auch die anderen wichtigen Charaktere zu Wort aber die Perspektivwechsel sind deutlich weniger geworden, was mir gut gefallen hat.
Das ganze Buch ist, wie schon geschrieben, wirklich sehr rasant und man rast von einem Ereignis zum nächsten ohne wirklich luftholen zu können, so steigt die Spannung von Seite zu Seite und wird fast unerträglich um dann in einen großen Showdown zu gipfeln. Manche Stellen hätte gerne etwas mehr Zeit beanspruchen dürfen, das Buch war allgemein einfach zu kurz. Wirklich eine der wenigen Geschichten bei denen ich sagen würde ein paar Seiten mehr hätten nicht geschadet! Die Autorin hat wirklich sehr viel Fantasie und wahnsinnig tolle Ideen die auf den wenigen Seiten leider ab und an etwas zu kurz kommen, für mich hätten da noch Seitenweise mehr Gastauftritte der unterschiedlichen Wesen sein dürfen!

Im ersten drittel des Buches gibt es mir immernoch zu wenige Konflikte, alles läuft einfach zu glatt. Egal welches Problem sich auftut, von irgendwo her kommt immer jemand der zufällig die passende Gabe hat und allen helfen kann. Grade Victoria und auch Darian können irgendwie einfach alles! Dafür bekommt man als Leser im letzten Drittel dafür einen ordentlichen Konflikt und eine Aufgabe die mal nicht so einfach zu lösen ist!

Zu den Charakteren gibt es nicht viel zu sagen, zumindest nicht ohne groß zu spoilern. Es gibt alte Bekannte und auch ein paar neue Gesichter. Victoria und der Rat wirken allerdings sehr naiv. Zudem wirkt der Rat irgendwie machtlos und die Mitglieder sind blind wie Maulwürfe!
Balthasar ist ein gelungener Bösewicht! Ich konnte mich herrlich über ihn ärgern und wäre wirklich ab und an gerne ins Buch geklettert um ihm mal meine Meinung zu sagen! So müssen Charaktere für mich sein! Es ist wirklich kein Sympathieträger aber das muss er ja auch nicht. Sympathieträger sind andere und das ist gut so :)

Der Schreibstil ist wie schon in den Vorgänger sehr flüssig zu lesen und bildhaft.

• Charaktere 4
• Idee 5
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 4

4,3 Sterne. Trotz kleiner Kritikpunkte ein wirklich toller und gelungener Abschluss der Reihe! Ich kann die Reihe allen empfehlen die gerne Jugend-Fantasy lesen!

Danke an den Impress-Verlag und Stefanie Hasse für das Leseexemplar und die tolle Leserunde!
Die Reihe 
Darian&Victoria
1: Schwarzer Rauch
2: Düstere Schatten
3: Tiefdunkle Nacht

28 Juni 2015

Christopher Buehlmann - Nacht über dem Fluss




Inhalt

Amerika in den frühen Dreißigerjahren. Frank Nichols, Arbeits- und Mittelloser Akademiker zieht mit seiner Frau nach Whitbrow. Dort hat er von seiner Tante ein altes Haus geerbt, mit der bitte er solle es verkaufen. Doch Frank wohnt bei seinem Bruder und um diesem nicht weiter auf der Tasche zu liegen kommt das Haus gerade recht. Seine Frau kann in der kleinen Stadt als Lehrerin arbeiten und er selbst möchte die Chronik der Savoyard Plantage schreiben. Die Plantage seiner Vorfahren. Dort hat sein grausamer Urgroßonkel Sklaven gequält und sich nach dem Bürgerkrieg geweigert die Sklaven freizulassen. Frank stellt ein paar Fragen und nach und nach stellt er fest dass sich im Wald jenseits des Flusses, auf dem Gebiet der alten Plantage, mehr befindet als nur Bäume. Und bald gibt es die ersten Opfer.


Heyne | eBook  + Taschenbuch  265 Seiten | Those Across the River aus dem amerikanischen von Norbert Stöbe | Einzelband | 14. Januar 2013


Meinung
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich konnte nicht anders als das Buch anzufordern. Es scheint ein gruseliges und düsteres Buch zu sein.

Frank war Geschichtsprofessor, bevor er seinem Kollegen die Frau ausgespannt hat und damit auch arbeitslos wurde. Nun versucht er zusammen mit Eudora sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Was kommt da gelegener als ein altes Haus und etwas Geld das man vererbt bekommt. Die Warnung der Tante nicht nach Whitebrow zu kommen wird ignoriert, immerhin war sie eine alte Frau die nichtmehr ganz klar im Kopf war! Ein kleines Städtchen ist in der Nähe, die Leute dort sind etwas verschroben aber nehmen Frank und seine Frau doch in ihrer Gemeinschaft auf. Alles erzählt wird den beiden Neuen aber nicht.

Frank ist ein anstrengender Charakter. Er denkt irgendwie nur an seine hübsche Frau und erwähnt gefühlte hundertmal ,dass sie aussieht wie eine Sphinx. Dann hat er noch ein Trauma aus dem ersten Weltkrieg, er war im Grabenkampf und hat gerade so überlebt. Der Krieg verfolgt ihn noch in seine Träume. Dieser Aspekt war realistisch gemacht und auch Franks Verhalten wirkte realistisch, trotzdem konnte ich einfach keinen Draht zu Frank oder Eudora finden. Leider war dadurch die Geschichte für mich weniger spannend.
Die Geschichte wird von Frank erzählt, der alles wirklich sehr sachlich schildert.

Die erste Hälfte des Buches wird viel erklärt und eine düstere Grundstimmungen aufgebaut. Der Leser lernt erstmal die Charaktere und die Umgebung kennen. Es passiert recht wenig, erst ab der Hälfte geht es dann etwas los und das letze Drittel war recht spannend. Man hat am Anfang sofort eine Ahnung was los ist aber ich wurde dann doch noch Überrascht. Der Autor schafft es auch viele scheinbar unwichtige Details einfließen zu lassen die dann später doch noch eine wichtige Rolle spielen, sowas mag ich ja sehr!

Das Gute an dem Buch ist die Stimmung, Amerika nach dem ersten Weltkrieg, die Wirtschaft ist im Keller und die Leute sind Perspektivlos. Zudem gibt es noch die alte Angst und den Fremdenhass der immer noch in den Köpfen der Menschen sitzt. Auch die Umgebung war gut und der Wald unheimlich.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Er wirkt sehr distanziert und sachlich, ab und an gibt es auch sehr seltsame Metaphern. Erst nach und nach entwickelt sich dann die Atmosphäre und der Schreibstil passt dann wirklich auch zur Geschichte!

3,6 Sterne. Eine düstere Geschichte die durch die Stimmung überzeugt. Eher für Fans von ruhigeren Gruselgeschichten geeignet.

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

19 Juni 2015

Megan Chance - The Visitant. A Venetian Ghost Story




Inhalt

Elena Spira lebt und arbeitet in einer psychiatrischen Anstalt, ihr Vater ist der Leiter dieser Anstalt. Doch eines Tages passiert Elena ein schrecklicher Fehler und er Ruf ihrer Familie ist in Gefahr. Um den Ruf zu retten wird Elena als Krankenpflegerin für Samuel Farber nach Venedig geschickt. Samuel ist ein Sohn aus reichem Haus, der bei einer Reise nach Italien überfallen wurde und nun verletzt und krank in Venedig, im Haus seines Freundes Nero Basilio untergekommen ist. Elena soll sich um ihn kümmern und ihr gesund zurück nach Amerika bringen, damit er seine Verlobte heiratet und sie den Ruf ihrer Familie retten kann.
Doch das Haus Basilio ist nicht so schön wie erwartet, alles ist marode und die Bewohner scheinen ein dunkles Geheimnis zu hüten. Eine dunkle Macht scheint in dem Haus zu wohnen und auch langsam auf Samuel überzugehen.


Lake Union Publishing | eBook + Taschenbuch + Hörbuch| Einzelband | 22. September 2015 | Sprachschwierigkeit: 2 


Meinung
Eine Geschichte mit Geistern im historischen Venedig. Klingt spannend und ich hatte sogar Glück und habe bei Netgalley ein Vorabexemplar bekommen! Danke dafür!

Die Geschichte spielt im Jahr 1884 und startet mit Elenas Ankunft in Venedig. Alles ist düster und sie freut sich auf die schöne Umgebung. Leider muss sie schnell feststellen dass das Palazzo Basilio nicht so prunkvoll ist und eher einer Bruchbude ist als ein wunderschöner Palazzo. Auch die Bewohner sind alles andere als freundlich zu Elena und sie scheint unerwünscht zu sein.

Ich mochte die Idee mit dem Geist, auch wenn relativ schnell klar war was eigentlich los ist. Nur Elena scheint das nicht zu verstehen, oder verstehen zu wollen. Sie ist sehr rational erzogen worden und sucht lange nach einer wissenschaftlichen Erklärung für all die seltsamen Vorkommnisse im Haus.
Auch ihre nachfragen führen zu nichts, da jeder seine eigene Version der Dinge die passiert sind erzählt und alle Lügen was das Zeug hält, was Elena aber nicht bemerkt. Auch als Leser weiß man manchmal nicht so recht was man glauben soll und macht sich dann sein eigenes Bild. Gut umgesetzt war die Geschichte, allerdings mit einigen Längen.

Elena fand ich am Anfang noch interessant, Tochter eines Psychologen der Leiter einer Psychiatrie ist und neue, menschenfreundlichere Behandlungsmethoden praktiziert. Sie kommt nach Venedig um Samuel gesund zu pflegen, der nicht nur Wunden von dem Überfall trägt sondern auch Epileptiker ist. Eine Krankheit die seiner Familie peinlich ist. Da er aber der Einzige Erbe ist wollen seine Eltern ihn möglichst schnell verheiraten, dazu muss er gesund nach Amerika zurück.
Elena hält sich strikt an den Plan den ihr Vater ihr gegeben hat und versucht alles um Samuel gesund zu pflegen. Sie kann sich durchsetzen, zumindest am Anfang. Dann taucht Nero auf und sie ist total neben der Spur.
Leider ist sie auch unsagbar naiv, leichtgläubig und manchmal einfach nur doof. Zudem glaubt sie einfach erstmal jedem und stellt erst Fragen, als es schon fast zu spät ist. Sie wird anfänglich als die wohlerzogene und prüde Tochter aus gutem Hause dargestellt, ändert ihr Verhalten aber schlagartig. Das fand ich nicht sehr überzeugend.

Sehr gut recherchiert und erklärt fand ich die damaligen Behandlungsmethoden. Samuels Krankheit wirkte real und es wurde deutlich wie die Gesellschaft damals mit Epileptiker umgegangen ist. Elena ist eine der wenigen die keine Vorurteile hat und daran glaubt, dass sie Samuel helfen kann. Ob die andren die Vorurteile haben die ihnen nachgesagt werden wird aber nicht klar, da die Krankheit geheim gehalten wird.
Auch Venedig wirkt authentisch, wenn man denn mal was von der Stadt "sehen" darf. Der Großteil der Geschichte spielt im Haus.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr bildhaft. Die Autorin hat es immer wieder geschafft, dass ich mit Elena und den anderen im Haus war und alles um mich herum vergessen habe.

• Charaktere 3
• Idee 3
• Umsetzung 4
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 4


3,6 Sterne. Eine gute Geistergeschichte in einer tollen Umgebung zusammen mit einer teilweise dramatischen und auch verzwickten Liebesgeschichte. Nicht nur für Fans von historischen Romanen!

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