18 Oktober 2018

Kealan Patrick Burke - Seelenhandel




Klappentext
Willkommen in Eddies Tavern, dem einzigen funktionieren Wasserloch in der Nähe einer toten Stadt.
Und dies sind die Menschen, die Sie heute Abend hier antreffen können: Tom, der Milestone Geister-Cop, der im Schatten des Todes wandelt. Gracie, die Bardame, eine Möchtegern-Schauspielerin, dazu verdammt, ihre Lebenszeit im Fegefeuer der Bar ihres Vaters zu verbringen. Flo, eine stadtbekannte Straßenschwalbe, die ihren Mann ermordet haben könnte - oder aber auch nicht. Wen interessiert das schon? Cobb, ein Nudist, der seit langer Zeit auf eine Entschuldigung der Gemeinde wartet, die ihn aber viel lieber loswerden würde. Wintry, ein stummer Riese, dessen seltsame Geschichte man nur zwischen den Schlagzeilen der Zeitungen finden kann. Kyle, der Junge, der ständig eine geladene Waffe unterm Tisch bereit hält. Und Kadaver, der wie eine Leiche aussieht, aber immer gut riecht, und seine Zeit mit dem Stapeln und Zählen von Pennys totschlägt. Und dann gibt es da noch Reverend Hill, der täglich eine Stunde vor Mitternacht erscheint, so pünktlich wie ein Uhrwerk, um ihnen zu sagen, wer sterben wird und wer wieder gehen darf. Willkommen im Eddie's - wo heute Abend zum ersten Mal seit 3 Jahren nichts nach Plan laufen wird.


Luzifer Verlag | eBook + Taschenbuch 350 Seiten | Currency Of Souls übersetzt von Nicole Lischewski | Einzelband | 09. Februar 2015 

Meinung
Kealan Patrick Burke konnte mich bis jetzt mit jedem Buch überzeugen, Seelenhandel musste ich deshalb auch unbedingt haben. Der Klappentext klingt auch wieder spannend und vielversprechend.
Seelenhandel ist ein sehr interessantes Buch mit einer skurrilen Geschichte. Los geht es gleich mitten drin, in Eddies Taverne trifft man die Protagonisten. Und Reverend Hill der wie immer jemanden für eine Aufgabe aussucht. Doch etwas geht dann schrecklich schief und eine spannende und auch abgedrehte Suche beginnt.
Was genau los ist ist aber nicht so klar, das wird erst nach und nach langsam enthüllt. Aber vor allem gegen Ende bleibt dann auch vieles der Interpretation des Lesers überlassen. Das Buch entwickelt einen wirklichen Sog, ich musste unbedingt immer weiter lesen. Manche Stellen sind aber wirklich seltsam und es entstehen erstmal sehr viele Fragezeichen. Die Geschichte ist wirklich sehr abgedreht und voller Überraschungen. Nichts ist wie es scheint.

Die Atmosphäre ist sehr düster und unheimlich. Und Burke kann einfach sehr gut schreiben. Er schafft es das man die Schatten vor sich sieht und mitten in dieser düsteren Stadt steht. Eine Stadt in der man nie weiß ob die Person die man grade sieht jetzt Mensch, Geist oder einfach nur Einbildung ist. Oder gar ein Dämon? Es breitet sich beim lesen oft eine Gänsehaut aus.

Seelenhandel ist anders aber sehr lesenswert. Vor allem für Fans von etwas abgedrehteren Geschichten die auch kein Problem damit haben das ab und an Blut fliest.

15 Oktober 2018

12 Oktober 2018

Meine liebsten Horrorgames

Photo by Chris Liverani on Unsplash

Das ich Viedeospiele mag hat vielleicht schon jemand mitbekommen. Auch hier mag sich, neben niedlichen Spielen für Zwischendurch, vor allem gruselige Spiele und Horrorspiele. Ich liebe es so mich zu gruseln und es macht gleich noch mehr Spaß wenn man einen Controller in der Hand hat und sich überwinden muss erstmal um die Ecke zu schauen oder eine Tür zu öffnen. Irgendwie will man ja doch wissen wie es weitergeht und dazu muss man sich den Monstern stellen.
Meine Lieblinge in diesem Bereich stelle ich euch heute mal vor.

Project Zero 1-3
Auch bekannt als Fatal Frame und in Japan als Zero. Teil 1 erschien für die Playstation 2 und XBox. Ein Spiel von Koei Tecmo. Teil 1 war ein sehr spontaner kauf, es klang gut und war aus Japan. Ok, und es gibt eine Warnung auf der Verpackung: "Spiele dieses Spiel nicht alleine!", muss natürtlich von mir überprüft werden ob das wirklich stimmt. Kleiner Spoiler: Die Warnung stimmt.
Eigentlich klingt es erstmal unspektakulär, man spielt ein Mädchen und muss ein altes japanisches Haus voller Geister erkunden, auf der Suche nach dem verschwundenen Bruder. Als Hilfsmittel hat man dabei nur eine Kamera die Geister bannen kann. Und eine Taschenlampe. Project Zero lebt vor allem von der Atmosphäre und der Geschichte. Es ist kein rasantes Actionspiel und es gibt kein Splatter. Dafür echt gruselige Momente und ein verdammt gruseliges Haus, zusammen mit einer abgefahrenen Geschichte. Bei Teil 2 dann gleich ein ganzes Dorf.

Project Zero 3 Promobild

Ich kann leider nur von Teil 1-3 sprechen da Teil 4 nie in Europa erschienen ist und Teil 5 nur für die WII U, die ich mir dann doch nicht anschaffen wollte für ein Spiel. Ich habe davon nur Playthroughs gesehen und wenn man zuschaut ist es nicht ganz so gruselig, trotzdem noch gruselig genung. Aber die Atmosphäre ist trotzdem noch echt genial. Und ich hoffe so auf ein Remake oder neue Teile für die Switch!

Silent Hill
Silent Hill ist Spielereihe für diverse Playstation Generationen von Konami. In der Silent Hill Reihe ist man mit verschiedenen Protagonisten immer wieder in Silent Hill, man landet dort durch ganz verschiedene Wege. Es geht immer um sehr düstere Lebensgeschichten und Schuld. Und um eine unheimliche Stadt in der sich die negativen Gefühle der Menschen manifestieren und unterschiedlichste Monster zu Tage fördern.
Eine düstere, gruselige und (fast) leere Stadt und man ist mittendrin. Dazu noch ein paar Monster und eine spannende Story. Das ist ungefähr das Grundp
 Teil 1 war einfach spannend weil es so anders war (und vielleicht auch wegen der Pixel noch gruseliger. Manchmal konnte man nicht wirklich erkennen warum man grade Leben verliert). Die Fortsetzungen konnten mich aber auch fesseln und haben mir einige Gruselmomente beschert. Die Story in jedem der Teile war abgefahren und man muss auch viel nachdenken. Vieles wird nur angedeutet und das macht alles noch gruseliger. Mein Favorit ist Teil 3, keine Ahnung wie oft ich den gespielt habe. Ich mag dieses Spiel und den gruseligen alten Freizeitpark habe ich noch gut in Erinnerung.

Silent Hill 3 Screenshot

Dead Space 1&2
Dead Space ist eine Spielreihe von Visceral Games. Die Geschichte spielt im 26. Jahrhundert und die Menschheit ist längt im All unterwegs um dort Rohstoffe abzubauen. Man spielt einen Ingenieur der auf einem Bergbauraumschiff strandet. Eigentlich sollte er es reparieren, doch es kommt anders.
Als ich Dead Space gesehen habe war ich erst der festen Überzeugung es ist einfach ein Shooter auf einem Raumschiff. Aber das Setting hat mich interessiert. Tja, nach ein paar Spielminuten wusste ich dann das es nicht so einfach wird und verdammt gruselig sein kann. Die Story fand ich auch sehr gelungen und die Gruselmomente und Schockmomente ebenfalls. Diese Aliens die einfach an den umöglichsten Stellen auftauchen und man irgendwann Angst hat in der Nähe eines Lüftungsschachtes zu lange rumzustehen. Und wenn man denk man hat einen sicheren Platz gefunden taucht plötzlich hinter dem Spieler so ein Alien auf. Nichts für schwache Nerven.

Dead Space 2 Screenshot von EA

Prey
Entwickler von Prey sind die Arkane Studios. In Prey steuert man den Protagonisten durch ein riesige Raumstation auf der aber Auserirdische Monster aufgetaucht sind.
Ein sehr aktueller Horror-Survival-Shooter. Es ist unheimlich alleine durch diese Raumstation zu wandern und ab und an (oder öfter) einem Monster zu begegenen. Ganz fies sind diese Mimikri, die sich in alles verwandeln können und durch plötzliche Angriffe für echte Schreckmomente sorgen. Und ich liebe es. Die Story ist auch spannend und man kann das Spiel auf ganz unterschiedliche Arten durchspielen.

Prey Promofoto von Bethesda

Das war ein kleiner Einblick in meine Horrorgame Favoriten. Ich hoffe sehr das es etwas informativ ist und auch interessant, auch wenn man die Spiele (noch) nicht kennt. Ihr dürft mir gerne Feedback geben wie ihr den Beitrag findet.
Spielt ihr Horror-Videospiele? Wenn ja was sind eure Favoriten?

09 Oktober 2018

Christian Torkler - Der Platz an der Sonne




Klappentext
Berlin, 1978: Die Hauptstadt der Neuen Preußischen Republik liegt in Trümmern, die Kinder klauen Kohlen und in der Politik geben sich die Halunken die Klinke in die Hand. In dieser Welt entfaltet sich die faszinierende Lebensgeschichte von Josua Brenner – ein wagemutiger Tausendsassa, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Doch als ihn die Ereignisse überrollen, wird der Gedanke an eine Flucht ins reiche Afrika plötzlich real.
Josua Brenner kennt sich aus im Leben der kleinen Leute. Im zerbombten Berlin fährt er Suppe aus, schachert auf dem Schwarzmarkt und holt sich Ratschläge fürs Leben bei Opa Lampbrecht. Eine Zeitlang scheint er die Nase vorn zu haben. Die Umstände sind ihm gewogen, seiner kleinen Familie geht es prächtig und auch die Geschäfte laufen gut. Die Strippenzieher in der Neuen Preußischen Republik versuchen zwar, ihm das Leben schwerzumachen, doch so leicht gibt Josua Brenner nicht auf. Ihn treibt ein unbezwingbarer Wille zum Glück, egal wie oft ihm der Teufel ins Handwerk pfuscht. Erst als es für ihn so richtig knüppeldick kommt, bricht er auf in Richtung Süden. Wie all die anderen vor ihm hat er vor allem ein Ziel: ein besseres Leben in einer besseren Welt. Wunderbar leichtfüßig erzählt Christian Torkler von einem modernen Helden, der sein Schicksal herausfordert und sich niemals geschlagen gibt.


Klett-Cotta | eBook + Hardcover 592 Seiten | Einzelband | 02. September 2018
Meinung
Ein sehr interessantes Gedankenspiel, was wäre wenn es nach dem zweiten Weltkrieg anders gelaufen wäre? Wenn nach der Niederlage Deutschlands die Kämpfe trotzdem weiter gegangen wären? Die Umsetzung von war leider nicht ganz so interessant, ich hätte mir aber mehr Informationen gewünscht wie es so kommen konnte. Es gibt ein paar Anspielungen wie die alternative Geschichte verlaufen sein könnte aber konkret wird es nicht.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten geht es um Josuas leben vor der Flucht. Sein Kampf um seine Zukunft, den Wunsch seine Träume zu verwirklichen um dabei immer wieder Steine durch das korrupte und kaputte System vor die Füße geworfen zu bekommen. Josua ist ein Kämpfer der viele Rückschläge irgendwie verkraftet und immer wieder aufsteht, bis es ihm dann reicht und er die Flucht wagt. In ein besseres Lebens, ins reiche Afrika. Der zweite Teil handelt dann von dieser Flucht. Dieser Teil war spannender aber auch echt frustrierend. Josuas Reise ist gut beschrieben und wahrscheinlich sehr viel autenthischer als sie scheint, auch wenn die Welt eine alternative Geschichte hat. Auf der Flucht ist er immer wieder den Schleppern und anderen Menschen einfach ausgeliefert, es gibt gute und viele schlechte Momente aber irgendwie versucht man durchzuhalten. Die Flucht an sich wurde aber leider irgendwann sehr eintönig da immer nach dem gleichen Muster vorgegangen wird. Hier ein netter Mensch der Josua hilft, dann wieder jemand der ihn gnadenlos ausbeutet. Immer abwechselnd. Und wenn es sehr aussichtslos erscheint kommt doch spontan ein Ausweg und es geht weiter. Aber die Geschichte regt auch sehr zum nachdenken an. Wie schnell sich ein Leben ändern kann.

Die Charaktere waren sehr austauschbar und stereotyp. Und leider durch Brenners sehr sachlichen Beschreibungen auch nicht wirklich greifbar. Es war fast egal was mit ihnen passiert, sie waren einfach da. Und was mich ebenfalls sehr gestört hat: Es gibt kaum Frauen in der Geschichte und wenn sind es nörgelnde Ehefrauen. Sehr schade und nervig.

Die Idee an sich fand ich, wie gesagt, sehr spannend. Die Art die Geschichte zu erzählen nicht. Josua sitzt in einer Zelle und schreibt seine Geschichte auf. Sehr sachlich und sehr emotionslos. Leider geht dadurch auch viel Verloren, vor allem Informationen. Und es ist auch sehr anstrengend diesen sachlichen berichtenden Stil zu lesen. Es kommen kaum Emotionen rüber.
Am Ende weiß ich nicht so recht was ich von "Der Platz an der Sonne" halten soll. Die Idee ist gut aber die Umsetzung hat mich nicht so ganz überzeugt. Und was genau Christian Torkler nun mit seinem Roman eigentlich sagen möchte ist mir leider auch nicht so ganz klar geworden. Insgesamt ist das Buch eine Mischung aus alternativer Geschichte, Roadmovie, Lebensgeschichte und Flüchtlingsdrama, von allem ein bisschen.

Danke an Klett und Netgalley für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

06 Oktober 2018

Hiro Kiyohara - Tsumitsuki




Klappentext
Chinatsu ist neu in der Stadt. In einem kleinen Schrein begegnet sie Kuroe, der ihr von der uralten Legende der Tsumitsuki erzählt: Das sind Sünden-Götter, die nach Schuldgefühlen von Menschen jagen, die ein Verbrechen begangen haben. Sie verfluchen die Sünder und dringen in ihr Innerstes ein. Wird auch sie Teil der Legende?


Egmont Manga | Taschenbuch 192 Seiten | ツミツキ aus dem japanischen von Josef Shanel und Matthias Wissnet | Einzelband | 07. Oktober 2011 

Meinung
Angesprochen haben mich Klappentext und Cover. Japanische Legenden finde ich immer spannend und die Dämonen ganz besonders.
Die Geschichte an sich ist zwar spannend aber sehr gleichartig aufgebaut. Es gibt fünf Kapitel und fast jedes läuft ähnlich ab. Wie auch im Nachwort so treffend festgestellt, hat man zwischenzeitlich das Gefühl, dass es darum geht das Mädchen auf möglichst brutale weise ermordet werden. Die Hintergründe der Charaktere werden aber auch beleuchtet. Diese Geschichte ist für eine Horrorgeschichte fast schon zu unspannend finde ich. Dafür sind aber die psychologischen Aspekte sehr gut beleuchtet. Wie Personen mit Schuldgefühlen umgehen und vor allem wie man zu Schuldgefühlen kommt die einem Tsumitsuki genug Angriffsfläche bieten. Dabei sind die Geschichten der Charaktere immer sehr düster und teilweise fast verstörend.

Die ganze Stimmung ist sehr düster und die wunderbaren Zeichnungen passen dazu perfekt. Das Spiel mit den Schatten ist gelungen. Die Zeichnungen wirken eher realistisch und teilweise auch schlicht.

3,5 Sterne. Die Zeichnungen und die Atmosphäre sind gelungen die Geschichte leider etwas eintönig. Wer Horrorgeschichten mit psychologischem Aspekt mag wird hier fündig.