26 Mai 2020

Mary E. Garner - Der erste Federstrich





Klappentext
Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ...
Quelle: Verlag


Buchdetails
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Bastei Lübbe | eBook + Taschenbuch 412 Seiten | Das Buch der gelöschten Wörter #1 | 30. April 2020 | ab 16
Meinung
Das Buch hatte ich gar nicht auf dem Schirm, bis ich es dann bei Netgalley gesehen habe. Bücher über Bücher und Buchwelten finde ich immer interessant und "Der erste Federstrich" klang sehr spannend. London, Bücher und eine Welt voller Romanfiguren!

Die erste Überraschung war Hope, irgendwie hatte ich eine jugendliche Protagonistin erwartet. Hope ist schon erwachsen, über 40, lebt allein und hat nur noch eine Mutter, die auf Grund einer Alzheimererkrankung in einem Pflegeheim lebt.

"Der erste Federstrich" startet spannend, plätschert dann eher vor sich hin um am Ende nochmal zu überraschen. Ich würde das Buch fast als Wohlfühlbuch beschreiben. Es macht Spaß mit Hope die Buchwelten zu erkunden, verschiedene Romanfiguren (vor allem aus Klassikern wie "Stolz und Vorurteil", "Lassie" oder "Dracula") kennen zu lernen und die Geheimnisse des Bundes zu ergründen. Große Konflikte gibt es aber (noch?) nicht.
Die Idee wie und Hope und andere in Bücher reisen können fand ich sehr gut. Auch wie alles rund um die Bücherwelten und die darin Lebenden Personen beschrieben wurde war klasse. Was macht denn ein Protagonist eines Buches, wenn grade niemand das Buch liest? Oder was passiert mit unfertigen Romanen? Was passiert mit Worten, die beim Schreiben gelöscht werden? Dafür hat Mary E. Garner sehr gute Erklärungen gefunden.
Nach dem ersten Lesen war das Buch schon fast ein 5 Sterne Buch aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Fragen und Ungereimtheiten finde ich. Hoffentlich klärt sich das alles in den Fortsetzungen.
Die großen Highlights für mich waren wirklich die Besuche in den unterschiedlichen Buchwelten, es fühlte sich magisch an und war sehr spannend.

Hope erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Dadurch lernt man sie gut kennen. Die anderen Charaktere bleiben eher geheimnisvoll und ihre Absichten werden nicht klar. Logisch, Hope kann ja keine Gedanken lesen.
Hope fand ich sympathisch, aber irgendwie wirkte sie manchmal auf etwas naiv. Eigentlich sollte sie genug Lebenserfahrung haben um nicht gleich jedem zu Vertrauen, aber sie denkt sich wirklich bei niemandem etwas Schlechtes. Zwischenzeitlich wirkte Hope eher wie eine durchschittliche YA-Protagonistin. Das war etwas seltsam. Aber gut, wer wäre nicht aufgeregt wenn man grade erfährt das man in alle Buchwelten reisen kann und die Charaktere von dort treffen?

Die Geschichte endet sehr abrupt und hat einen fiesen Epilog und Cliffhanger, der aber noch neugieriger auf Band 2 macht. Zum Glück muss man darauf nicht so lange warten.

"Der erste Federstrich" entführt Leser.innen in eine spannende Welt, in der Menschen in Buchwelten eintauchen können. Alles in allem eine gelungene Geschichte mit Wohlfühlfaktor. Ich freue mich auf Band 2.

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Reihe
Das Buch der gelöschten Wörter
1: Der erste Federstrich
2: Zwischen den Seiten
3: Die letzten Zeilen

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