18 September 2021

Natasha Pulley - Der Uhrmacher in der Filigree Street





Klappentext
London, Oktober 1883. Eines Abends kehrt Thaniel Steepleton, ein einfacher Angestellter im Innenministerium, in seine winzige Londoner Mietwohnung heim. Da findet er auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr. Es ist ihm ein Rätsel, was es mit ihr auf sich hat. Sechs Monate später explodiert im Gebäude von Scotland Yard eine Bombe. Steepleton wurde gerade rechtzeitig gewarnt, weil seine Uhr ein Alarmsignal gab. Nun macht er sich auf die Suche nach dem Uhrmacher und findet Keita Mori, einen freundlichen, aber einsamen Mann aus Japan. So harmlos Mori auch scheint, eine Kette von unheimlichen Ereignissen deutet schon bald darauf hin, dass er etwas zu verbergen hat...

Quelle: Verlagsseite
 
Buchdetails
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Klett Cotta | eBook + Hardcover 432 Seiten | The Watchmaker of Filigree Street aus dem englischen von Jochen Schwarzer | The Watchmaker of Filigree Street #1 | 18. September 2021

Meinung
Hier hat mich ja vor allem der Klappentext angezogen. London 1883 und ich bin schon neugierig. Das Buch konnte ich dann über Netgalley lesen, vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Leider konnte mich "Der Uhrmacher in der Filigree Street" nicht so ganz überzeugen. Ich hatte ehrlich gesagt auch mit mehr Spannung und vielleicht Magie gerechnet. Bekommen habe ich aber einen historischen Roman mit einigen Steampunk-Elementen und einem Kriminalfall, indem aber eher so nebenher ermittelt wird. Eigentlich begleitet man Thaniel durch einige Momente seines Lebens und dieser Zeitraum ist sehr ausgeschmückt. Am Anfang war ich noch sehr begeistert vom Buch, ich mochte Thaniel und auch die Art wie erzählt wird. Doch dann wird die Geschcihte eher langatmig und es passiert nicht mehr sehr viel spannendes. Die meiste Zeit habe ich mich gefragt was die Autorin jetzt eigentlich erzählen will und am Ende habe ich mich dann gefragt ob dafür dann soviele Seiten notwendig waren.

Ich mochte Thaniel, er ist ein freundlicher und auch etwas naiver Mensch. Schade das Mori als Japaner als der undurschaubare Typ dargestellt wird der vor allem von allen auch verdächtigt wird der Bösewicht zu sein. Grace war leider auch das Trope von der "ich bin nicht wie andere Frauen" Frau, was ich immmer eher nervig finde. Schon im ersten Kapitel in dem sie auftaucht kann man eine schöne Bullshit-Bingo Karte voll machen. Schön, sie ist schlau und studiert und wehrt sich gegen gesellschafliche Zwänge, ist dabei aber klasisstisch und teilweise rasisstisch as fuck. Sie findet auch einen sehr kreativen Weg ihr Leben zu leben und die Zwänge zu umgehen. Aber muss sie dafür die "ich bin so anderes und alles was Frauen sonst machen ist kacke" Person sein? (Das hat by the way null gar nix mit Feminismus zu tun).
Über den allgemeinen Rasissmus gegenüber Asiaten und das Othering das die ganze Zeit passiert will ich gar nicht erst anfangen.

Alles in allem ist "Der Uhrmacher in der Filigree Street" eigentlich ein interesanter historischer Roman, der mich aber leider eher enttäuscht hat. Vor allem auch weil ich andere Erwartungen hatte.

Anti-Asiatischer Rassismus, Othering, Mord, erwähnter Drogenkonsum
 
 

Weitere Meinungen 
Booknapping

3 Antworten:

Booknapping hat gesagt…

Hi :-)
Wie unterschiedlich doch ein Buch wirken kann. Mich haben einige Dinge fasziniert, wenn ich auch die "Überraschung" sehr schnell durchschaut hatte.
Liebe Grüße
Sandra

Anonym hat gesagt…

Mir ging es ähnlich wie dir, ich habe das Buch am Ende auch nicht mehr mit Begeisterung gelesen. Der historische Teil war authentisch und gefiel mir, der gelebte Rassismus ist aber (leider) konform zur damaligen Zeit. Das war gar nicht mal mein Kritikpunkt, sondern ähnlich wie bei dir, dass manches nur nebenher lief und auch sonst Thaniels Leben recht unspektakulär war.

Liebe Grüße
Mo

Anonym hat gesagt…

Mir ging es ähnlich wie dir, ich habe das Buch am Ende auch nicht mehr mit Begeisterung gelesen. Der historische Teil war authentisch und gefiel mir, der gelebte Rassismus ist aber (leider) konform zur damaligen Zeit. Das war gar nicht mal mein Kritikpunkt, sondern ähnlich wie bei dir, dass manches nur nebenher lief und auch sonst Thaniels Leben recht unspektakulär war.

Liebe Grüße
Mo