06 März 2016

Michael Dissieux - Der Schattenjunge





Inhalt
Der junge Peter liebt seinen großen Bruder Simon über alles. Zusammen haben sie viel Spaß und wirken unzertrennlich. Das Simon nicht ganz normal zu sein scheint stört weder Peter noch deren Mutter. Doch nur diese beiden akzeptieren Simon so wie er ist. Alle anderen empfinden Abscheu und Angst gegenüber Simon, selbst der Stiefvater. Als ein Zirkus mit einer Monstrositätenschau ins Dorf kommt wird Simon kurzerhand als Attraktion verkauft, damit sein Stiefvater Geld und Ruhe hat.


Luzifer Verlag | eBook 70 Seiten | Einzelband | Februar 2016 | ab 16



Meinung
Ich hab das Cover gesehen, den Klappentext gelesen und musste die Geschichte lesen. Meine Erwartungen waren ziemlich hoch, alleine schon wenn man Michael Dissieux und Luzifer Verlag liest kann das eigentlich nur was Gutes sein!

Die Geschichte ist anders als gewohnt, man erkennt aber deutlich die Handschrift von Michael Dissieux. Die Grundstimmung ist wieder sehr düster und die Menschen der Geschichte alle so kaputt. Man kann dauernd nur den Kopf schütteln und leidet mit Peter und seinem Bruder mit.
Wirklich viel Unheimliches passiert erst so ab Mitte der Geschichte. Davor sind es nicht die Geister oder Monster die einem Angst machen können und den Leser erschauern lassen. Nein, es sind alleine die Menschen. Man braucht nicht immer Geister um unfassbare Geschichten zu schreiben.

Peter erzählt uns hier seine Geschichte und damit auch die seines Bruders Simon. Simon hat einen Wasserkopf und wird deshalb von allen gehänselt und verachtet, selbst von seinem Stiefvater. Zudem hat Simon einen sehr merkwürdigen Schatten, der nicht ganz normal zu sein scheint. Der Schatten spielt eine wichtige Rolle, aber beim Lesen fragt man sich immer mehr was von dieser Geschichte wahr ist. Hat sich alles so abgespielt oder war vieles nur in Peters Kopf?
Im ersten Teil der Geschichte erzählt Peter aus seiner Kindheit, diese Teil ist nicht gruselig oder mysteriös, dafür aber sehr melancholisch und macht nachdenklich und traurig. Auch einige   

Der Autor verzichtet auf genauere Orts und Personenbeschreibungen, schafft es aber trotzdem, dass die Geschichte lebendig wirkt. Die wenigen Beschreibungen und Andeutungen reichen aus um als Leser zu verstehen wo man ist und man kann sich ein eigenes Bild der Charaktere machen.

Kritikpunkt ist für mich aber der Klappentext, der doch schon einiges über die Geschichte verrät und dem einen oder anderen vielleicht die Spannung etwas nehmen könnte.

• Charaktere 4
• Idee 5
• Umsetzung 4
• Spannung  4
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,5 Sterne. Eine sehr düstere und spannende Kurzgeschichte, die einige menschliche Abgründe aufzeigt.

1 Antworten:

kaisu hat gesagt…

Wuhu!
Wie gesagt, ich warte auf das gedruckte Exemplar :D
Klingt auf jeden Fall nicht schlecht :)