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19 April 2015

Stefanie Kasper - Das verlorene Dorf





Inhalt
Oberbayern im Jahr 1843.
Rosalie ist eine junge Waise, die aufgrund ihres Aussehens von allen gemieden wird und am liebsten für sich ist. Als sie eine Anstellung als Hilfsköchin in einem anderen Waisenhaus findet kommt sie etwas zur Ruhe. Dann verliebt sie sich in den Bauern Romar, der sie heiratet und mit in sein Dorf nimmt. Rosalie glaubt ihr Glück gefunden zu haben. Zwar wurde Rosalie vor dieser Ehe gewarnt doch die Dörfler scheinen freundlich zu sein. Erst nach und nach findet Rosalie heraus das etwas ganz und gar nicht stimmt in diesem Dorf.


Goldmann | Taschenbuch + eBook 348 Seiten | Einzelband | 20. April 2015 

Meinung
Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Prolog, ein unbekannter Erzähler gibt Informationen über eine auffällige Häufung von Unfällen im Sachsenrieder Forst und eine urbane Legende einer weißen Frau die durch den Wald geistern soll.
Die Geschichte des Dorfes im Wald und der Geisterfrau wird in diesem Buch erzählt. Klingt schon mal sehr vielversprechend.

Dann geht es los, der Leser begleitet Rosalie durch ihr Leben. Es beginnt in ihrem neunten Lebensjahr im Waisenhaus von Augsburg. Rosalie ist ein stilles Mädchen das gerne einfach seine Ruhe haben möchte. Sie hat helle Haut und Haare und ihre Augen sind sehr lichtempfindlich und leuchten bei Sonneneinstrahlung rot. Sie ist durch und durch ein Außenseiter und bekommt das auch zu spüren. Jahre später wird sie in Waisenhaus nach Schongau verkauft, dort soll sei Köchin sein. Kurz darauf lernt sie ihren zukünftigen Mann Romar kennen, sie verliebt sich in ihn und geht mit ihm, alles Warnungen zum trotz.
Im Dorf angekommen ist zuerst alles perfekt für Rosalie, nach und nach aber stellt sie fest dass nichts so gut ist wie sie glaubt und ihr Leben in Gefahr schwebt.
Der Anfang ist sehr interessant und spannend, dann plätschert alles vor sich hin bis zum unausweichlichen Ende. Gegen Mitte des Buches glaubt man das Ende schon zu kennen, wird dann aber noch sehr überrascht!

Den Großteil der Geschichte begleitet man Rosalie, nur selten wird ein anderer Charakter verfolgt. Diese seltenen Perspektivwechsel helfen der Geschichte und der Spannung ungemein!

Rosalie ist ein toller Charakter, sie macht eine Wandlung durch, von der zurückgezogenen und einsamen Außenseiterin zur starken Kämpferin. Diese Wandlung dauert aber und den Großteil der Geschichte ist sie einfach nur naiv und blind. Manchmal wollte ich sie wirklich schütteln. Aber es passt auch sehr zu ihrem Charakter, diese Naivität und die feste Überzeugung alles ist gut.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben und lebendig. Romars Konflikt wird dem Leser sehr deutlich, obwohl Rosalie erstmal keine Ahnung hat.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Man fliegt durch die Seiten und auch die altertümlichen Worte die ab und an fallen sind nicht störend. Die Atmosphäre war toll beschrieben, man hat immer dieses Gefühl das irgendwas nicht stimmt und bekommt ab und an eine Gänsehaut.

Am Ende findet sich noch eine Erklärung wie es zur Geschichte kam und der Leser weiß nun was fiktiv war und was nicht. Die Ruinen des Dorfes gibt es wirklich und man kann sie auch problemlos besuchen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4


3,8 Sterne. Ein toller und lesenswerter mystery Roman, der eine fiktive Geschichte zu einer noch immer vorhanden urbanen Legende erzählt. Ob man sich nach dieser Geschichte noch traut die Ruinen des Dorfes zu besichtigen?

Danke an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

28 Januar 2015

Ronald Malfi - Passenger


Autor: Ronald Malfi
Titel: Passenger
Originaltitel: Passenger
Taschenbuch 256 Seiten
Verlag: Voodoo Press
Erschienen: Dezember 2013
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16 Jahren


Inhalt
Ein Mann erwacht in einem Bus. Er weiß weder wo er ist, noch wer er ist. Sein Gedächtnis ist wie ausgelöscht. Sein Kopf ist kahl rasiert. Alles was er hat sind seine Klamotten und eine Adresse die auf seiner Handfläche steht. Zu dieser Adresse macht er sich auf, da er sonst keinen Hinweis hat. Und dann versucht er sein Gedächtnis wieder zu finden

Meinung
Dieses Buch war so ganz anders als erwartet und auch anders als andere Bücher!

Als Leser weiß man soviel wie der Protagonist, nämlich nichts außer dem aktuellen Zustand. Zusammen mit dem Namenlosen macht man sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit und seinem Gedächtnis. Eine lange und deprimierende Reise durch Baltimore beginnt. Man trifft einige Leute und findet sogar Anschluss und ganz durch Zufall auch einen Job. Doch wirklich weiter kommt man nicht.
Die Geschichte ist wirklich düster und Baltimore wirkt wie eine sehr kaputte Stadt. Nicht nur die Gegend auch die Bewohner sind allesamt seltsam und man wird das Gefühl nicht los das irgendwas nicht so ganz stimmt. Zudem macht man sich zusammen mit dem Protagonisten Gedanken darüber was das Menschsein den ausmacht. Das Buch ist an manchen Stellen also sehr philosophisch.

Dadurch, dass die Geschichte aus der Sicht des Namenlosen erzählt wird ist man mitten drin und ich habe dadurch das ganze Buch am Stück gelesen. Man ist genauso getrieben wie der Protagonist und will unbedingt erfahren was genau passiert ist. Ich hatte die wildesten Theorien und das Ende war dann doch sehr ernüchternd! Die Geschichte ist eher ruhig und düster und ich mochte die Atmosphäre sehr. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann das eine Stadt wirklich so kaputt ist wie Baltimore hier dargestellt wird.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen aber teilweise auch sehr anstrengend. Man muss schon genau lesen und sich konzentrieren um alles erfassen zu können.

• Charaktere 4
• Idee 3
• Umsetzung 4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. Eine düstere, teilweise ruhige und philosophische Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

10 Dezember 2014

Rona Walter - Das blaue Haus




Inhalt
Kenneth und seine Frau kaufen ein altes Herrenhaus in der Nähe von Baltimore. Dort wollen sie zur Ruhe kommen und der Hektik der Stadt entfliehen. Auch die Schwiegermutter ist mit ins Haus gezogen. Schon bald stellen die Beiden fest, dass etwas in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. Es taucht ein geheimnisvoller bläulicher Schimmer auf. Und dann beginnt auch noch die Schwiegermutter sich seltsam zu verhalten.


Bastei Lübbe | eBook 75 Seiten | Einzelband | 09. Oktober 2014 | ab 16

Meinung
Eine spannende kurze Geschichte! Es geht wieder um ein gruseliges altes Herrenhaus mit einem düsteren Geheimnis. Nichts wirklich Neues aber gut umgesetzt finde ich.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1928 mit Kenneth und seiner Frau, die ein komisch Geräusch hören und eine schaurige Entdeckung machen. Was genau wird aber nicht verraten, es folgt eine Rückblende ins Jahr 1828. Ein Mann, der einen Unfall mit der Kutsche hatte und sein Gedächtnis verloren zu haben scheint, irrt durch die Nacht und kommt zu einem alten Herrenhaus.
Das Haus wirkt düster und unheimlich und trotzdem geht der Mann hinein. Er erlebt allerhand seltsamer Dinge und das Haus scheint so etwas wie ein Eigenleben zu haben.
Erst nach und nach wird dem Leser, sowie dem Protagonisten, halbwegs klar war eigentlich los was. Und dann wird alles geschickt mit der Geschichte vom Anfang verknüpft.

Die Geschichte wird Großteils von dem Herren erzählt der den Unfall hatte. Er ist ein Gentleman und hat auch eine sehr interessante Art zu erzählen.

Von den Protagonisten konnte ich mir ein gutes Bild machen. So eine wirkliche Bindung gab es bei dieser kurzen Geschichte nicht, trotzdem konnte man sich zumindest mit den Charakteren gruseln und über seltsame Begebenheiten wundern. Und, trotz der kurzen Geschichte, wirken die Charaktere authentisch und glaubhaft.

Der Schreibstil ist altertümlich gehalten aber trotzdem gut zu lesen. Trotz der Ich-Perspektive wird Spannung aufgebaut und auch die Umgebung kann man sich sehr gut vorstellen.

Eine empfehlenswerte Horror-Geschichte für Zwischendurch!

Infos zur Serie
HORROR FACTORY ist eine Reihe von insgesamt 26 Horror-Kurzromanen – von der klassischen Geistergeschichte über den modernen Psychothriller bis hin zur Dark Fantasy. Alle Romane sind deutsche Erstveröffentlichungen. Unter den Autoren sind sowohl bekannte Namen als auch Newcomer. Die Geschichten sind jeweils in sich abgeschlossen.

24 Juli 2014

Franjo Franjkovic - Sommerberg




Autor: Franjo Franjkovic
Titel: Sommerberg
Originaltitel:
eBook 89 Seiten
Verlag: Push my belly
Erschienen: 28. Juni 2014
Reihe: Einzelband


Inhalt:
Sarah Bürger ist eine junge Künstlerin aus Berlin. Ihr Leben verläuft gut, bis sie eines Tages plötzlich alte vergilbte Postkasten in ihrem Briefkasten findet. Keiner scheint zu wissen woher diese Postkarten kommen und was es damit auf sich hat. Als weiter Postkarten eintreffen und noch einige merkwürdige Dinge geschehen macht Sarah sich auf den Weg in das Dorf Wildbad im Schwarzwald um den Dingen auf den Grund zu gehen. Doch dort beginnt der Horror erst!

Meinung:
„Sommerberg“ ist eine sehr düstere und spannende Novelle. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und konnte das Buch nichtmehr aus der Hand legen bis ich das Ende gelesen hatte.

Die Story beginnt ganz harmlos und spitzt sich dann immer weiter und rasanter zu. Der Leser wird regelrecht in die Geschichte gezogen und man kann einfach nicht aufhören mit dem Lesen bis man das Buch beendet hat. Und am Ende der Geschichte musste ich erstmal tief durchatmen. Der Schreibstil ist flüssig und passend zur Geschichte.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Sarah geschrieben, sie auch, neben ihrer Freundin Marion die zu Beginn auftaucht, der einzige wichtige Charakter im Buch, alle anderen sind einfach Nebencharaktere. Das fand ich schon richtig gut, ein Buch das wirklich nur mit einem Charakter auskommt und nicht groß auf die anderen Charaktere eingeht. So fühlt man sich mit Sarah irgendwie verbunden und die Geschichte ist noch spannender.
Genau wie Sarah weiß der Leser auch nicht so genau was vor sich geht. In jedem Kapitel gibt es Andeutungen, einige Dinge werden aufgelöst aber viele bleiben ungeklärt. So bleibt sehr viel Platz für Interpretationen und eigene Gedanken.

Auf jeden Fall ein Muss für alle Fans von düsterer Mystery und unblutigem Horror. Wer allerdings eine Geschichte lesen möchte bei der alles aufgeklärt wird, wird hier allerdings enttäuscht werden. Die Geschichte lässt wirklich noch viele Interpretationsmöglichkeiten und bietet einiges an Diskussionsstoff.

Alles in allem gibt es für diese kurze, düster und mitreisende Geschichte 4 Sterne von mir.

Vielen Dank an Franjo Franjkovic für die tolle Leserunde und die zur verfügung Stellung des Buches! :)

08 April 2014

Kealan Patrick Burke - Herr der Moore




Inhalt
Brent Prior ist ein kleines, trostloses Dorf am Rande des Moors. Es wird von gescheiterten Existenzen bewohnt.
Eines Morgens begeben sich einige Bewohner ins Moor, um eine vermisste Person zu suchen. Doch sie sind nicht alleine im Moor, eine schreckliche Gestalt lebt hier.
Jahre später scheint der Vorfall vergessen. Kate und ihr blinder Bruder wollen den Herbsttanz besuchen, eine der wenigen Abwechslungen im immer gleichen Alltag. Auch die anderen Dorfbewohner sind dort. Doch die Vergangenheit holt das Dorf ein und das Wesen aus dem Moor macht das Dorf unsicher.


Voodoo Press | eBook + Taschenbuch 308 Seiten | Master of the Moors aus dem englischen von Andreas Schiffmann | Einzelband | 09. Oktober 2014


Meinung
"Der Herr der Moore" ist eine schaurige Geschichte. Der Autor schafft es, die Atmospähre des neblingen und kalten Moores sehr gut einzufangen und schafft allein schon dadurch ein Gänsehaut. Die Stimmung ist durchweg sehr beklemmt und düster und hat mir gut gefallen.

Den Schreibstil finde ich wunderbar. Er ist sehr wortgewannt und bildlich und untermalt die Atmospähre sehr gut. Auch die Eigenheiten der Zeit in der das Buch spielt wurden sehr gut eingearbeitet, ich kam mir wirklich vor im im England des späten 19.bzw. Anfang 20Jahrhundert.

Die Charaktere fand ich duchweg interessant. Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Probleme, die auch gut zur ganzen Atmospähre passen. Einzig Neil hat mich doch etwas enttäuscht.
Am Ende war ich sehr überrascht wie die einzelnen Geschichten und Schicksale verkmüpft sind.

Wer gerne schaurige Geschichte liest und düstere Atmosphären mag, sollte dieses Buch lesen.

Ich vergebe 5 Sterne, weil die das Buch einfach eine tolle Atmospähre bietet und die Geschichte durchweg interessant war.

Vielen Dank an Vodoo Press für die Bereitstellung eines Exemplars und die Ausrichtung der Leserunde!