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14 August 2016

Stefanie Kasper - Der dunkle Grund des Sees





Inhalt
Isabel Radspieler lebt alleine in einer kleinen Wohnung. Sie ist von zu Hause ausgezogen. Doch als ihre Adoptivmutter Elisa stirbt zieht sie wieder zu ihrem Adoptivvater ans Ufer des Forggensees. Elisa hat aber ein kleines Geheimnis für Isabel hinterlassen. In ihrem Zimmer findet Isa einen Brief und alte Kassetten mit der bitte das Schicksal von Elisas Familie aufzuklären. Die Familie ist im Jahr 1954 spurlos verschwunden, kurz bevor der Forggensee aufgestaut wurde und das Dorf dafür weichen musste. Eine spannende Suche beginnt.

Goldmann | eBook + Taschenbuch 384 Seiten | Einzelband | 18. Juli 2016
Meinung
Letztes Jahr habe ich die Autorin entdeckt, ihr Buch Das verlorene Dorf konnte mich überzeugen. Der Inhalt von Stefanie Kaspers neuem Buch klang auch sehr interessant und ich wollte das Buch lesen.

Das Buch ist ein Krimi der auf zwei Zeitebenen spielt. Man begleitete Isabel in unserer aktuellen Zeit durch ihr Leben und erfährt dann nach und nach etwas über das leben ihrer Adoptivmutter, die von Isabel nur Tante Elisa genannt wird, nach dem zweiten Weltkrieg.

Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Man hat nicht die typischen Heldinnen die ihr Leben meistern. Isabel lebt alleine und hat durch ein sehr Einschneidendes Erlebnis eine starke Soziophobie entwickelt. Sie versteckt sich in ihrer Wohnung und lässt niemanden gerne in ihre Nähe. Sie sagt auch keinem irgendetwas und versucht gegenüber ihrer Tante und ihrem Onkel. Isabel und ihre Krankheit waren wirklich gut dargestellt. Ganz ohne Klischees oder Bewertungen, einfach die Realität. Und der Leser begleitet sie auch auf dem schweren Weg und dem Kampf gegen die Soziophobie. Dabei erhält sie auch Hilfe von ihrem Cousin und Onkel.

Elisas Geschichte wird immer wieder ein bisschen eingestreut. Sie hat Isabel viele selbstbesrpochene Kassetten hinterlassen mit deren Hilfe Isabel versucht einen alten Fall zu klären. Auch Nachforschungen in der heutigen Zeit versucht Isabel anzustellen.
Der Fall ist wirklich knifflig und interessant. Man kann miträtseln und eigene Theorien entwickeln. Das ganze Buch ist eher ruhig und entwickelt sich sehr langsam und unaufgeregt. Teilweise plätschert alles so vor sich hin, es wird aber nicht langweilig. Die Geschichte entwickelt einen Sog und man möchte immer weiter lesen und das Geheimnis lüften.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und wunderschön.

Insgesamt ein interessantes aber ruhiges Buch, ein bisschen mehr Spannung hätte ich mir aber gewünscht. 4 Sterne.

Vielen Dank an das Bloggerportal und Goldmann für das Rezensionsexemplar!

19 April 2015

Stefanie Kasper - Das verlorene Dorf





Inhalt
Oberbayern im Jahr 1843.
Rosalie ist eine junge Waise, die aufgrund ihres Aussehens von allen gemieden wird und am liebsten für sich ist. Als sie eine Anstellung als Hilfsköchin in einem anderen Waisenhaus findet kommt sie etwas zur Ruhe. Dann verliebt sie sich in den Bauern Romar, der sie heiratet und mit in sein Dorf nimmt. Rosalie glaubt ihr Glück gefunden zu haben. Zwar wurde Rosalie vor dieser Ehe gewarnt doch die Dörfler scheinen freundlich zu sein. Erst nach und nach findet Rosalie heraus das etwas ganz und gar nicht stimmt in diesem Dorf.


Goldmann | Taschenbuch + eBook 348 Seiten | Einzelband | 20. April 2015 

Meinung
Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Prolog, ein unbekannter Erzähler gibt Informationen über eine auffällige Häufung von Unfällen im Sachsenrieder Forst und eine urbane Legende einer weißen Frau die durch den Wald geistern soll.
Die Geschichte des Dorfes im Wald und der Geisterfrau wird in diesem Buch erzählt. Klingt schon mal sehr vielversprechend.

Dann geht es los, der Leser begleitet Rosalie durch ihr Leben. Es beginnt in ihrem neunten Lebensjahr im Waisenhaus von Augsburg. Rosalie ist ein stilles Mädchen das gerne einfach seine Ruhe haben möchte. Sie hat helle Haut und Haare und ihre Augen sind sehr lichtempfindlich und leuchten bei Sonneneinstrahlung rot. Sie ist durch und durch ein Außenseiter und bekommt das auch zu spüren. Jahre später wird sie in Waisenhaus nach Schongau verkauft, dort soll sei Köchin sein. Kurz darauf lernt sie ihren zukünftigen Mann Romar kennen, sie verliebt sich in ihn und geht mit ihm, alles Warnungen zum trotz.
Im Dorf angekommen ist zuerst alles perfekt für Rosalie, nach und nach aber stellt sie fest dass nichts so gut ist wie sie glaubt und ihr Leben in Gefahr schwebt.
Der Anfang ist sehr interessant und spannend, dann plätschert alles vor sich hin bis zum unausweichlichen Ende. Gegen Mitte des Buches glaubt man das Ende schon zu kennen, wird dann aber noch sehr überrascht!

Den Großteil der Geschichte begleitet man Rosalie, nur selten wird ein anderer Charakter verfolgt. Diese seltenen Perspektivwechsel helfen der Geschichte und der Spannung ungemein!

Rosalie ist ein toller Charakter, sie macht eine Wandlung durch, von der zurückgezogenen und einsamen Außenseiterin zur starken Kämpferin. Diese Wandlung dauert aber und den Großteil der Geschichte ist sie einfach nur naiv und blind. Manchmal wollte ich sie wirklich schütteln. Aber es passt auch sehr zu ihrem Charakter, diese Naivität und die feste Überzeugung alles ist gut.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben und lebendig. Romars Konflikt wird dem Leser sehr deutlich, obwohl Rosalie erstmal keine Ahnung hat.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Man fliegt durch die Seiten und auch die altertümlichen Worte die ab und an fallen sind nicht störend. Die Atmosphäre war toll beschrieben, man hat immer dieses Gefühl das irgendwas nicht stimmt und bekommt ab und an eine Gänsehaut.

Am Ende findet sich noch eine Erklärung wie es zur Geschichte kam und der Leser weiß nun was fiktiv war und was nicht. Die Ruinen des Dorfes gibt es wirklich und man kann sie auch problemlos besuchen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4


3,8 Sterne. Ein toller und lesenswerter mystery Roman, der eine fiktive Geschichte zu einer noch immer vorhanden urbanen Legende erzählt. Ob man sich nach dieser Geschichte noch traut die Ruinen des Dorfes zu besichtigen?

Danke an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!