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06 Mai 2018

Anthologie - Die grüne Muse




Inhalt
Er ist legendär – Absinth! Im 18. Jahrhundert in der Schweiz zum ersten Mal als Kräuter-Heilelixier hergestellt, erfreute sich das zumeist grüne Getränk mit bis zu 85 Volumenprozent vor allem bei Dichtern und Malern des 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Ab 1915 wurde Absinth für viele Jahrzehnte verboten – und erst 1998 wieder für den Konsum freigegeben.
Anlass genug, dem Absinth eine gehaltvolle, hochprozentige Anthologie zu widmen. In 13 wermutgeschwängerten Geschichten erleben wir Edgar Allan Poe, Henri de Toulouse-Lautrec, Carlo Collodi, Paul Gauguin und weitere ebenso berühmte wie legendäre Künstler auf den Spuren der fée verte. Umrahmt werden die Erzählungen von klassischen und erlesenen Rezepten zum weiteren Genuss – oder zur Abrundung schon während des Lesens!

Meinung
Die grüne Muse ist eine Sammlung von Kurzgeschichten die sich alle mit dem Thema Absinth beschäftigen, herausgegeben wurde die Sammlung von Alisha Bionda. In fast allen Geschichten taucht eine bekannte Persönlichkeit auf oder spielt die Hauptrolle. Zwischen den einzelnen Geschichten finden sich noch die unterschiedlichsten Rezepte mit Absinth, ausprobiert habe ich davon aber noch keines weil ich selbst ja keinen Alkohol trinke, sie klingen aber alle interessant. Erstmal werde ich versuchen zu jeder Geschichte kurz etwas zu sagen, ohne zu Spoilern.

Cros an mars von Katja Göddemeyer: Die Geschichte war spannend aber leider nicht so sehr herausragend. Den Plottwist am Ende fand ich sehr gut aber insgesamt hat mir doch etwas gefehlt.

Nimmermehr von Arne Killian: Eine düstere Geschichte über die letzten Tage des Edgar Allan Poe. Schön wie hier sein wohl bekanntestes Gedicht "Der Rabe" verarbeitet wurde.

Das Harfenmädchen von Guido Krain: Eine kurze aber gelungene Geschichte. Ein kurzer Ausschnitt in dem Edward Bulwer-Lytton die Hauptrolle spielt.

Auf grünen Schwingen durch die Nacht von Vincent Voss: Die erste der etwas längeren Geschichten im Buch. Auch hier geht es um Edgar Allan Poe, dieses mal sein ganzes Leben. Interessant, sehr düster und einer großen Priese Fantasy.

Die kreischenden Harmonien des Rik van Weiden von Arthur Gordon Wolf: Der Maler Paul Gauguin erzählt die Geschichte aus Ardes, wie er einen interessanten Maler trifft und was mit van Gogh los war. Eine interessante Interpretation und das übernatürliche wurde gut eingearbeitet.

Triumph von Marc-Alastor E.-E.: Hierzu fällt mir leider absolut nicht ein was ich schreiben könnte ohne schon zuviel zu verraten. Sehr sehr kurze Geschichte mit spannendem Thema.

Der weisse Anubis von Dave T. Morgan: Eine teilweise poetische Geschichte über die letzten Jahre von Baudelaire.

Im Zirkel der Wonnen von Torsten Scheib: Eigentlich eine interessante Geschichte. Aber teilweise anstrengend zu lesen, ich weiß auch nicht so genau warum. Teilweise klingt es so gewollt geschwollen und es ist erstaunlich wieviele Adjektive man in eine Geschichte einbauen kann. Abgesehen davon war die Geschichte aber gut mit einem interessanten Twist. Das Ende bleibt dafür recht offen und man kann seine eigenen Gedanken machen.

Der Anfang von Ende von Ainos Laos: Gute Idee die Geschichte in Form eines Monolges zu erzählen. Und die Hauptperson ist gut eingebaut. Wer er ist verrate ich nicht, sonst macht die Geschichte weniger Spaß finde ich.

Die Marqiuse d'Auvergne von Nikolaus Equiamicus: Düster und spannende Geschichte die sich um John Polidori dreht. Ich mochte die unheimliche Atmosphäre die erzeugt wird. Allerdings ist das Ende recht eklig aber überraschend.

Träumen im Inneren eines Walfischs von Harald A. Weissen: Eine sehr interessante Geschichte über Carlo Collodi und die Entstehung einer sehr bekannten Kinderbuchfigur. Düster und trotzdem schön erzählt. Allerdings wirkte die ganze Geschichte ab und an etwas überzogen. Der Twist am Ende war sehr gelungen. Was mich hier aber sehr gestört hat war dass Frauen nur auftauchen um hübsche und übernatürliche Huren zu sein. Sie sind da, sind hübsch und nackt und das wars. Und sowas nervt mich.

Der Mann mit dem geheimen Erkennungszeichen von Sören Prescher: Nochmal ein kurzer Besuch bei E. A. Poe. Ebenfalls düster, unheimlich und spannend. Die Grenzen zwischen Rausch und Realität sind wunderbar verschwommen es wirkt aber nicht übertrieben. Eine der wenigen Geschichten die ohne sehr brutale Szenen auskommt.

Unvergessen von Lothar Nietsch: Eine Bonusstory die einen kurzen Einblick in die Welt eines Serienmörders gibt. Kurz, sehr schockierend und gut geschrieben.

Allgemein ist mir aufgefallen das alle Geschichten sehr ähnlich sind und leider auch viele Klischees erfüllt werden. Der exzentrische Künstler der ab und an zuviel Absinth trinkt und dadurch teilweise sehr abgedrehte Erlebnisse hat. Die Geschichten sind zwar teilweise kurz und dadurch schnell gelesen, es war trotzdem sehr interessant die unterschiedlichen Interpretationen und Herangehensweisen zu lesen. Ein bisschen wissen um die Personen oder Geschichte allgemein ist hilfreich um sich besser zurecht zu finden.
Es hat sich leider niemand die Mühe gemacht auch mal eine Künstlerin aus der Zeit zur Protagonistin zu machen. Oder vielleicht wurden diese Geschichten auch nur nicht ausgewählt? Bei vielen Geschichten kommt leider auch absolut keine Frau vor, das wird mit der Zeit dann echt anstrengend.
Aber insgesamt eine gute Mischung von Geschichten, die leider wenig Abwechslung bei den Protagonisten bieten.

Vielen Dank an den Fabylon Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! 

Buchdetails
Werbung
Fabylon Verlag | eBook ISBN: 978-3-946773-08-5 + Taschenbuch ISBN: 978-3-946773-07-8 222 Seiten | Einzelband | 18. April 2018

08 November 2015

Vincent Voss - Du dafst mich nicht finden





Inhalt
Lloyd, ein begeisterter Geocacher, findet eine geheimnisvolle Internetseite auf der ganz besondere Caches angeboten werden. Er erfährt das bis jetzt niemand einen Cache bergen konnte und einige auf der Suche danach verschwunden sind. Die Neugier siegt und Lloyd hinterlässt seine Telefonnummer auf der Seite.
Kurz darauf erhält er einen Anruf mit genaueren Angaben und macht sich gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich an die Aufgabe einen ganz ungewöhnlichen Cache zu suchen, das Ziel ist eine vermisste Geocacherin! Eigentlich ein einfaches Unterfangen für die geübte Truppe, eine Suche quer durch einen Wald. Doch der Wald ist dichter als erwartet und bald stellt die Truppe fest, dass sie die gejagten sind.

Bastei Lübbe | eBook + 111 Seiten | Einzelband | 16. Juli 2015 | ab 16
Meinung
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Ich mag Geschichten die in Wäldern spielen und es klang auch danach als könnte es unheimlich werden.
Ich wurde nicht enttäuscht!

Der Einstieg war spannend und interessant, allerdings hatte ich so meine Probleme bei den Figuren durchzublicken, das hat sich aber schnell gelegt.
Die Geschichte startet sehr schnell und sobald die Truppe im Wald ist wird es unheimlich und sehr spannend. Ich musste die Geschichte an einem Stück lesen weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Leider war das letzte Drittel dann etwas vorhersehbar und das Ende konnte mich nicht zu hundert Prozent überzeugen.

Die Atmosphäre im Wald war sehr packend und düster. Die Truppe merkt recht schnell das sie eigentlich die gejagten sind, allerdings ist nicht so klar wer oder was sie eigentlich jagt und ob alles doch Einbildung ist die von der Erschöpfung herrührt? Das Verhalten der einzelnen war wirklich sehr realistisch und nachvollziehbar und hat die Spannung noch mehr aufgebaut.

Mit den Charakteren hatte ich am Start so meinen Probleme, ich hatte kein wirkliches Bild vor Augen und auch die Verbindung zu ihnen war nicht wirklich da. Das hat sich aber schnell gelegt und ich konnte mit allen mitfiebern. Ein paar mehr Beschreibungen zu Beginn hätte ich mir trotzdem gewünscht.

Der Thriller überzeugt durch die Atmosphäre und die wirklich guten Psychospielchen die die Truppe durchlebt. Das Geocachen spielt im Mittelteil keine sehr große Rolle mehr, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen und rasant.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung 5
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,5 Sterne. Eine Leseempfehlung für alle Fans von atmosphärischen Psychothrillern.

21 Dezember 2014

Vincent Voss - Tödlicher Gruss

https://www.luebbe.de/bastei-entertainment/ebooks/thriller/toedlicher-gruss/id_3400328

Autor: Vincent Voss
Titel: Tödlicher Gruss
Originaltitel:
eBook
93 Seiten
Verlag:
Bastei Lübbe
Erscheinen: 17. November 2014
Reihe:
Hochspannung #1
Empfohlenes Lesealter: ab 16 Jahren



Inhalt
Armin Weidener ist Bestatter. Seinen ersten Auftrag erhält er mitten in der Nacht, es gab einen Verkehrsunfall. Am Unfallort hört Armin, dass aus dem Radio des Unfallwagens ein Song in Dauerschleife ertönt.
Zwanzig Jahre später ist der Vorfall vergessen und Armin ist Geschäftsleiter, alles ist gut. Doch dann verschwindet eine Leiche aus der Kühlhalle und Armin hört wieder diesen einen Song. Erst hält er es für einen schlechten Scherz, doch dann muss er erkennen, dass er und seine Familie in großer Gefahr schweben. Jemand hat es auf ihn abgesehen.

Meinung
Als ich auf der Verlagsseite von BasteiLübbe stöbern war bin ich über diese Reihe gestolpert. Eigentlich hab ich zuerst Band 3 entdeckt, das im Januar erscheint. Neugierig hab ich mir dann auch die ersten Teile angeschaut und hab mich vom interessanten Klappentext zum Kauf verleiten lassen.

Die Geschichte ist recht kurz, dafür aber konstant spannend. Und durch den Beruf der Hauptperson, er ist Bestatter, ist auch irgendwie immer ein bisschen eine unheimliche Atmosphäre da.
Die Geschichte wird aus mehreren perspektiven Erzählt, da gibt es Armin, den Mörder und den Kommissar. Der Autor hat auch einige gute und überraschende Wendungen eingebaut.

Armin war als Hauptcharakter interessant. Er handelt authentisch und nachvollziehbar. Und auch wenn die Geschichte recht kurz ist kann man doch mit ihm mitfiebern. Auch der Kommissar und der Mörder waren in dieser kurzen Geschichte ganz gut beschrieben. Es fehlte einiges an Hintergrund, aber das hat nicht weiter gestört. Man erlebt eine kurze Episode aus dem Leben der Charaktere.

Der Autor verwendet viele kurze Sätze. Ich persönlich mag viele kurze Sätze nicht sonderlich, die vielen Punkte stören den Lesefluss. Durch diese Sätze kommt auch ein Gefühl von Hektik auf und damit wirkt die Kurzgeschichte mehr wie ein Thriller im Zeitraffer.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 3
• Unterhaltung 4


3,8 Sterne für diesen spannenden Kurzthriller. Eine Lesempfehlung kann ich trotzdem aussprechen, das Buch ist ein spannender Thriller für Zwischendurch.