05 April 2021

Julie Cameron - Das Landhaus





Klappentext
Ein Haus auf dem Land: Für Tom geht damit ein Traum in Erfüllung, seine Frau Izzy dagegen lässt London nur ungern hinter sich. Das alte Haus mit den Streuobstwiesen verursacht ihr Gänsehaut, und zugleich hat sie das Gefühl, es bereits zu kennen. Genau wie den Jungen auf den alten Fotos, der früher hier gewohnt hat. Als Izzy einen versteckten Verschlag mit seltsamen Zeichen an den Wänden entdeckt, ist sie überzeugt, dass dort Schlimmes vorgefallen ist. Die Polizei nimmt ihren Verdacht ebenso wenig ernst wie Tom. Doch Izzy weiß, dass die Idylle trügt …

Quelle: Verlagsseite
Buchdetails
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Goldmann | eBook + Taschenbuch 432 Seiten | Only Truth übersetzt von Rainer Schmidt  | Einzelband | März 2021 | ab 16

Meinung
Mich hat hier ja vor allem das Cover sehr neugierig gemacht und der Klappentext. Und da ich schon lange keinen Thriller mehr gelesen habe habe ich das Buch dann auch angefragt.

Und ich weiß nicht so genau was ich erwartet habe, war aber dann irgendwie doch etwas enttäuscht vor allem am Anfang.
Das Buch wird goßteils von Isabel, genannt Izzy, erzählt. In ihrer Jugend wurde sie Opfer eines Überfalls und ist daran fast gestorben. Sie hat überlebt, hat aber eine Amnesie und eine Verletzung an ihrem Gehirn davongetragen. Sie hat auch eine große Narbe und ist auf einem Auge blind. Das wird aber nur am Rande erwähnt. Dafür ihre psychischen Probleme um so mehr. Sie kommt damit klar und führt soweit möglich ein normales Leben. Izzy ist auch verheiratet mit Tom und ich habe schon lange keinen so unsympathischen Charakter mehr gelesen (abgesehen von diesem absolut widerlichen Mörder, aber dazu später). Er kontrolliert Isabell und gleichzeitig behandelt er sie wie ein kleines Kind, das unfähig ist selbst zu denken. Er glaubt ihr nicht und schiebt wirklich alles auf ihren "Zustand". Wie oft ich ihm eine reinhauen wollte.
Aber es war spannend und schön zu lesen wie Isabell ihren Weg findet, auf ihren Instinkt hört und vor allem sich nicht als "die Verrückte" abstempeln lassen will.

Ein paar Kapitel begleitet man immer mal wieder den Mörder. Und er war so widerlich. Er ist ein Frauenhasser und findet seine Taten auch super duper. Einiges wird auch detailliert beschrieben und das war mir schon fast zu viel (warum kann ich nicht mal einen Thriller ohne Vergewaltigung erwischen?).

In der Geschichte kommen Frauen allgemein nicht so gut weg, leider. Vor allem wird ständig über ihr Aussehen oder Alter hergezogen. Was bitte ist so schlimm daran, wenn man im Alter Falten bekommt? (Bei Männern ist das nie so genau beschrieben im Buch). Das fand ich sehr nervig.

Die Geschichte an sich war auch oft vorhersehbar. Nur wer genau jetzt der Mörder ist bleibt lange im Dunkeln und das hat alles wiederum sehr spannend gemacht. Irgendwann verdächtigt man einfach jeden. Und das Ende und die Auflösung fand ich dann richtig gut. Der Showdown war auch sehr spannend und klasse gemacht. Ok, der Epilog war dann tatsächlich etwas kitschig.

Leider konnte mich "Das Landhaus" nicht ganz überzeugen. Zu viel Drama und zu wenig Spannung. Die Geschichte hatte großes Potential, das meiner Meinung nach aber nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Vergewaltigung, Mord, Trauma, Tierquälerei, unerfüllter Kinderwunsch, Alkohol, Alkoholismus, Sexszenen, Blut, Gaslighting, Unerfüllter Kinderwunsch
 
 

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