17 Februar 2021

Mara Laue - Die Mission der Maru Tai





Klappentext
Die MARU TAI ist mit Hilfsgütern unterwegs zu dem Planeten Tema, der angegriffen wird. An Bord ist eine geheime Waffe, die den Kampf entscheiden könnte. Lieutenant Yora Davidoff, nach dem Tod des Captains unversehens zur Kommandantin avanciert, muss das Schiff unter allen Umständen ans Ziel bringen. Doch dem stehen die Angriffe feindlicher Schiffe, Verrat und die Meuterei der eigenen Crew im Weg. Obendrein verfolgt Chefingenieur Lepathu eine eigene Mission. Aber für welche Seite?


Quelle: Verlagsseite
Buchdetails
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Plan 9 Verlag | eBook + Taschenbuch 280 Seiten | Einzelband | Februar 2021

Meinung
Auf das Buch wurde ich eher durch Zufall aufmerksam. Ich glaube die Verlagsvorschau ist mir bei Twitter begegnet, von der Vorschau klang auch gleich alles gleich mal sehr genial. Das Buch habe ich dann über Netgalley angefragt.

Klappentexte sind ja immer so eine sache, sie sollen neugierig auf das Buch machen, das kann dieser Klappentext auch. Dabei verrät er aber auch gleich die ganze Story. Natürlich keine Details, aber mehr als im Klappentext steht passiert fast nicht. Nur das Ende ist dann eine komplette Überraschung. Auch wenn der Klappentext schon viel verrät mochte ich das Buch sehr. Die Geschichte ist spannend. Als Leser*in folgt man Yora durch die Geschichte. Sie ist Sicherheitschefin, eigentlich ein Job voller Routinen. Aber es passiert einiges und Yora muss umdenken und über sich hinauswachsen.

Die Crew der Maru Tai besteht aus verschiedenen Spezies und auch die Menschen sind aus allen Teilen der Erde zusammengewürfelt, zumindest sagen das die Namen. Das fand ich sehr gut gemacht. Auf Beschreibungen von Aussehen wird bei den Menschen verzichtet, sie haben Namen und ihre Ränge. Andere Spezies werden beschrieben und es sind da teilweise sehr interessante Wesen dabei. Über Yora lernt man ein bisschen was, die anderen Wesen wirken meist wie Statisten. Sie werden erwähnt, haben vielleicht auch eine wichtige Aufgabe, bleiben aber im Gesamtbild eher blass. Im Buch wollte die Autorin das Thema Rassismus ansprechen, macht das an einer Stelle auch sehr plakativ. Ich mochte, dass  Yora versucht sich so klar zu positioniert. Den Finger kann ich nicht drauflegen, aber diese Szene im Maschinenraum fand ich allgemein auch eher seltsam.

Das Buch beinhaltet einiges an Technik und Informationen. Aber wirklich alles wird erklärt, für Einsteiger*innen in das Genre auf jeden Fall geeignet. Mir waren das an manchen Stellen zu viele Erklärungen (zum Beispiel was Schubdüsen sind. Aber ich lese auch sehr viel Science-Fiction), sie waren aber nicht störend. 

Nur eine Erklärung empfand ich als absolut sinnfrei.
Dazu muss ich ein bisschen spoilern. Wer also keinen Spoiler lesen will bitte den nächsten Abschnitt überspringen! Es geht darum, dass Yora irgendwie ihre Muskeln hat anpassen lassen um stärker zu sein. Soweit ok, doch dann folgen zwei Seiten Erklärung zu Gentechnik. Nicht wie es funktioniert. Nein, es geht darum wie Gentechnik in der Gesellschaft gesehen wird. Dass Gentechnik in Lebensmitteln kein Problem mehr ist, dann geht es zu Genmanipulation (durch Menschen) bei Ungeborenen und dazu, dass es dank dieser Technik keine Behinderungen mehr gibt. Und das war so absolut unnötig finde ich. Daneben formuliert (Behinderung ist eine "Zumutung" die man keinem Menschen antun kan") und absolut nicht relevant für die Geschichte. Es wird einfach eingeworfen und dann nicht mehr weiter erwähnt. Diese, für mich sehr sinnlose, Beschreibung hat meiner Euphorie über das Buch einen Dämpfer verpasst.
 
Die Zukunft die Mara Laue entwirft war sehr interessant und wirkte realistisch. Ich mochte sehr vieles daran, die fremden Planeten, die coolen Raumschiffe und das ganze drum herum. Nur einige Textstellen konnten mich nicht so überzeugen.

"Die Mission der Maru Tai" ist eine interessante Space Opera, die auch für Einsteiger*innen ins Genre geeignet ist. Eine spannende Geschichte, die in sich abgeschlossen ist und keine Unklarheiten hinterlässt.

Gewalt, Mord, Raumschlachten, rassistische Sprache (teilweise reflektiert), Ableismus; Krieg (erwöhnt); Sklaverei (erwähnt)

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