27 Oktober 2019

Kai Meyer - Phantasmen





Klappentext
Eines Tages tauchen sie aus dem Nichts auf – die Geister der Toten. Und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in der einzigen Wüste Europas, warten Rain und ihre Schwester Emma auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger auf einem Motorrad, ist hierhergekommen, um seine große Liebe Flavie noch einmal zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.



Details
Silberfisch | Hörbuch 8 Stunden | Sprecherin: Maria Koschny | Einzelband | 2014 

Meinung
Phantasmen war eine kleine Premiere für mich, das erste Hörbuch dass ich ganz gehört habe welches kein Klassiker war das ich eh schon kannte. Das Buch stand schon lange auf meiner Wunschliste, und als ich dann das Hörbuch in der Bibliothek gesehen habe wollte ich dann das mal ausprobieren.

Maria Koschny ist die Sprecherin des Buches und sie war klasse. Auch die langatmigen Passagen hat sie noch spannend verpackt, sodass ich am Ball bleiben wollte. Ihre Stimme ist sehr angenehm und die Dialoge waren lebendig gelesen.

Die Geschichte klingt wirklich spannend und unheimlich. Und der Start war auch sehr gelungen und es herrscht eine unheimliche Endzeitstimmung. Keiner weiß so genau was vor sich geht. Und gerade als die Menschen sich mit den Geistern abgefunden haben geht es richtig los. Das böse Lächeln der Geister war faszinierend und sehr unheimlich zugleich. Ein Roadmovie mit viel Action trifft wohl am Besten zu. Leider zwischenzeitlich auch ein ziemlich zäher Roadmovie. Und das Ende wirkte dann wieder sehr gehetzt. Ich war sehr froh das mir das Buch vorgelesen wurde und ich das auch auf etwas schneller stellen konnte.

Die Geister und ihr Erscheinen werden gut erklärt, auch die Versuche das Phänomen zu erklären. Erst am Ende gibt es dann eine Auflösung die zwar weit hergeholt war, aber durch den Rest der Geschichte irgendwie plausibel.
Was sich mir leider nicht ganz erschlossen hat waren die Charaktere und ihre Beweggründe. Grade Tyler war einfach seltsam. Durch die Welt reisen um seine vor Jahren verschwundene Freundin zu suchen? Ich fand das sehr seltsam. Auch das Rain und Emma sich ihm dann angeschlossen haben empfand ich als nicht wirklich nachvollziehbar.

Das Buch wird von Rain erzählt. Sie erklärt immer sehr viel, manchmal zuviel und dann wieder zu wenig. Ihr Hauptanliegen ist es eigentlich ihre kleine Schwester Emma zu schützen und ihre Schwester glücklich zu sehen, dafür würde sie alles tun. Und dann führt sie sie quer durch die Halbe Welt und verwickelt sie in Kämpfe mit Söldnern? Ah ja.
Durch die Erzählweise wissen Leser*innen gut was in Rain vorgeht. Aber die anderen bleiben eher unnahbar und weniger nachvollziehbar.

Die Idee ist so gut und einzigartig aber leider war die Umsetzung nicht so prickelnd.

Eine Mischung aus Gruselgeschichte, Geisterroman, Roadtrip und Action. Mir hat die Umsetzung nicht ganz gefallen, aber wer den Klappentext und die Leseprobe mag sollte sich einfach ein eigenes Bild machen.