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30 Dezember 2015

Reinhard Kleindl - Du siehst ihn nicht





Inhalt
Ein Gruppe von Schauspielern mietet sich eine einsame Hütte im griechischen Hinterland mitten im Nirgendwo. Dort will die Gruppe in aller Ruhe ein Theaterstück proben. Doch die Hütte entpuppt sich als Baracke und nicht als Ferienhütte. Verschimmelte Matratzen und ein allgemein sehr heruntergekommene Hütte drücken die Stimmung ziemlich. Auch die Proben verlaufen nicht gut, Thomas der sich das Projekt ausgedacht hat bringt alle mit seinem Perfektionismus zur Weißglut. Und dann verschwindet noch ein Mitglied der Truppe spurlos! Dann versetzt eine geheimnisvolle Botschaft die Freunde ganz in Panik. 'Einer von euch wird überleben.', ein einfacher Zettel und der Horror beginnt. Werden sie beobachtet? Und kann die Truppe der Hütte entkommen?


Haymon Verlag | eBook 88 Seiten | Einzelband | 10. Dezember 2015 | ab 16 

Meinung
Das Buch habe ich beim stöbern bei skoobe entdeckt. Es klang spannend und schon war es auch auf meinem Tablet.

Die Geschichte ist mit ihren 88 Seiten wirklich kurz, eigentlich mag ich Kurzgeschichten sehr gerne aber diese hier konnte mich leider nicht ganz überzeugen.

Die Charaktere waren einfach nur Namen für mich, es gab kaum Erklärungen zu ihnen. Klar kann man bei einer Kurzgeschichte nicht erwarten das Seitenweise von jedem die Vergangenheit geschildert wird, braucht es auch gar nicht. Aber eine grobe Vorstellung der Charaktere wünsche ich mir trotzdem, ich hatte kein Bild von ihnen vor Augen nur die Namen. Es hätte auch einfach Person A, Person B und Person C heißen können. Mir blieben alle echt fremd und es war mir auch sehr egal was mit ihnen passiert.
Das Verhalten der Gruppe war teilweise nachvollziehbar, man ist in einer baufälligen Hütte und scheinbar schleicht ein Mörder ums Haus der alle töten will. Wer könnte da einen klaren Kopf bewahren?

Die Geschichte war für mich auch eher verwirrend. Teilweise wird zwischen den Protagonisten wild hin und her gesprungen ohne einen guten Übergang. Wie schon gesagt waren mir die Charaktere herzlich egal, aber ich wollte einfach wissen was denn los ist. In der Hütte passieren seltsame Dinge, nachts schleicht irgendwas durchs Haus und es riecht immer mal wieder nach Lösemitteln. Einer der Gruppe verschwindet spurlos und dann findet ein anderer ein totes Pferd. Wo kommt es her? Was geht vor sich? Nur um das rauszufinden habe ich die Geschichte zu Ende gelesen, was die Geschichte an sich ja wieder gut macht. Leider habe ich zwischendurch dann gar nichts mehr verstanden und es wurde sehr verstörend. Auch das Ende hat mich sehr verwirrt zurück gelassen. Ich denke immer noch darüber nach was der Mörder eigentlich war und was er wollte. Für einen Psychothriller ist das wirklich gelungen.

Mit dem Schreibstil wurde ich auch nicht warm. Reinhard Kleindl schreibt sehr kurze Sätze und verzichtet auf viele Beschreibungen. Teilweise wirkte die Geschichte mehr wie kurze Notizen auf mich oder auch ein Drehbuch. Keine wirklich fließend zu lesende Geschichte.

• Charaktere 2
• Idee 3
• Umsetzung  3
• Spannung  4
• Stil 3
• Unterhaltung 4

3,2 Sterne. Wer Kurzgeschichten mag die spannend und teilweise verstörend sind aber keinen wirklichen Bezug zu den Protagonisten aufbauen sollte sich "Du siehst ihn nicht" anschauen.

09 Dezember 2015

Nadine Erdmann - Evil Intentions




Inhalt
Die spannenden Sommerferien sind vorbei und Jemma, Jamie, Zack und Will gehen wieder in die Schule, zusammen mit Ned. Auch wenn er noch Angst hat das sein Geheimnis irgendwie gelüftet wird traut er sich doch endlich in die Öffentlichkeit. Er trifft Charlie, Jemmas beste Freundin, die seltsame Gefühle in ihm weckt. Nicht nur Ned hat zu kämpfen, auch Zack. Seine Eltern sind zurück aus New York aber wirklich freuen darüber kann sich keiner.
Als wäre nicht schon genug los in der Truppe tauchen auch noch finstere Typen auf und plötzlich schweben alle in großer Gefahr!


Selbstverlag | eBook 245 Seiten | Fateful Future/Cyberworld #3 | 31. Oktober 2015 

Meinung
Das dritte Abenteuer von Jemma und ihren Freunden und glücklicherweise nicht das letzte :)

Nadine Erdmann liefert hier wieder einen typischen Fateful Future Teil ab, es geht um Freundschaft, das Erwachsenwerden und es wird wieder ein Kriminalfall gelöst. Was fehlt ist das CyberGame, was dem Buch aber keinen Abbruch tut, die Geschichte ist auch so spannend genug!

Wie schon in den beiden ersten Bänden finde ich es einfach klasse wie die Autorin hier die Freundschaft der Jugendlichen hervorhebt. Trotz Streitereien, die es wohl bei jedem Mal gibt, halten die Freunde zueinander und sind füreinander da. Die Charaktere reden miteinander und helfen sich, das ist toll.
Die Geschichte startet ganz gemächlich mit dem Alltag der Truppe. Ned entdeckt Gefühle und versucht mit seinem neuen Leben klar zu kommen und seine Freunde versuchen ihm zu helfen. Doch bevor das Buch sich zu sehr um die Gefühlswelt und das verliebt sein der Charaktere dreht kommt eine spannende Wendung und das Buch lässt einen kaum zu Atem kommen. Ich hatte wirklich Herzklopfen und leichte Angstzustände beim lesen. Ich konnte mit den Charakteren mit fiebern. Nicht nur wegen der tollen und authentischen Charaktere liebe ich diese Reihe.
Die Autorin verarbeitet auch eine Menge Themen, die für ein Jugendbuch nicht alltäglich sind. Es gibt viele Punkte die zum nachdenken anregen und trotzdem ist man gut unterhalten.

Charlie, die "Neue" in der Truppe ist wunderbar und passt einfach sehr in die Clique. Sie ist nett, cool und schert sich so gar nicht darum was andere sagen oder was gerade Mode ist. Ich mochte sie sehr. Auch die anderen Charaktere sind wieder sehr authentisch und liebenswert. Mit jedem Band entwickeln sich die Charaktere und bekommen mehr Tiefgang und wachsen mir mehr und mehr ans Herz.
Auf Band 4 freue ich mich sehr, auch wenn es wohl der letzte Band der Reihe sein wird.

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  5
• Spannung  5
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,8 Sterne. Eine sehr spannende und gelungene Fortsetzung. Jeder der gerne Thriller und Jugendbücher liest sollte diese Reihe wirklich anschauen!

Die Reihe
Fateful Future
Cyberworld

13 November 2015

Daphne Niko - Der zehnte Heilige





Inhalt
Die Archäologin Sarah Weston stößt in den Bergen des alten äthiopischen Königreiches von Aksum auf eine geheimnisvolle versigelte Höhle. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Grabkammer des bis dahin unbekannten Zehnten Heiligen handelt. In der Grabkammer befinden sich Inschriften in einem seltsamen Dialekt. Als Sarah und ihr Kollege sich an eine Übersetzung machen stoßen sie auf eine tödliche Prophezeiung. Um das Rätsel zu lösen reist Sarah um die halbe Welt, von Äthiopien und unterirdischen Bibliotheken nach Paris und sogar Texas. Nicht nur sie will die Prophezeiung entschlüsseln, ein mächtiger Gegner setzt alles daran um das Bekanntwerden der Prophezeiung zu verhindern und Sarah und Daniel schweben in großer Gefahr.


Luzifer Verlag | eBook + Taschenbuch 400 Seiten | The Tenth Saint übersetzt von Madeleine Seither | Sarah Weston #1 | 30. November 2015 
Meinung
Der Klappentext klang sehr vielversprechend, irgendwie nach einer Mischung aus Indiana Jones und Tomb Raider und ich musste einfach lesen.

Der Start ist sehr gelungen, ein tolles erstes Kapitel macht neugierig wie es weitergeht. Dann lernt man Sarah Weston kennen, eine taffe Archäologin die endlich wegen ihrer Erfolge bekannt sein will und nicht wegen ihres Vaters. Daniel Madigan, der Kollege der an Sarahs Seite gestellt wird, ist zu Beginn recht undurchschaubar und on die beiden ein Team werden oder nicht ist oft fraglich.

Die Geschichte war durchweg spannend und sehr gut geschrieben. Ich hatte allerdings mit etwas anderem gerechnet, alten Geheimorden und vielen antiken Gräbern. Das gibt es auch, Daphne Niko vermischt die alten Gräber aber geschickt mit der Gegenwart und Zukunft und aus einem archäologischen Thriller wird bald ein sehr rasanter Wissenschaftsthriller. Die Ideen der Geschichte fand ich super, leider war die Geschichte aber auch ab und an vorhersehbar.

Erzählt wird aus zwei Perspektiven, man folgt einem Mann durch die Wüste und Sarah bei ihren Nachforschungen. Die beiden Erzählstränge verknüpfen sich dann zu einem schlüssigen Bild und nach und nach wird dem Leser klar auf was Sarah sich da nun eingelassen hat.

Die beiden Hauptcharaktere sind sehr gelungen. Sarah ist eine taffe Frau die weiß wie sie sich durchsetzen kann und ihren Prinzipien treu bleibt. Gegen Ende war ihr können dann aber fast schon übertrieben, sie konnte einfach alles. Trotzdem war sie durchweg sympathisch.
Daniel ist zuerst undurchschaubar und, wie auch Sarah, muss der Leser sich erstmal ein Bild von ihm bilden. Ich mochte Beide dann doch sehr, sie ergänzen sich super.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,5 Sterne, aufgrund der Vorhersehbarkeit an manchen Stellen mit der Tendenz zu 4 Sternen. 
Eine spannende und rasante Mischung aus Archäologie und Wissenschafts-Thriller der die Protagonisten quer durch die Welt führt.

Die Reihe
Sarah Weston Chronicles 
Band 1: Der Zehnte Heilige, The Tenth Saint 
Band 2: Das Rätsel des Salomon, The Riddle of Solomon 
Band 3: The Oracle

08 November 2015

Vincent Voss - Du dafst mich nicht finden





Inhalt
Lloyd, ein begeisterter Geocacher, findet eine geheimnisvolle Internetseite auf der ganz besondere Caches angeboten werden. Er erfährt das bis jetzt niemand einen Cache bergen konnte und einige auf der Suche danach verschwunden sind. Die Neugier siegt und Lloyd hinterlässt seine Telefonnummer auf der Seite.
Kurz darauf erhält er einen Anruf mit genaueren Angaben und macht sich gemeinsam mit seinen Freunden macht er sich an die Aufgabe einen ganz ungewöhnlichen Cache zu suchen, das Ziel ist eine vermisste Geocacherin! Eigentlich ein einfaches Unterfangen für die geübte Truppe, eine Suche quer durch einen Wald. Doch der Wald ist dichter als erwartet und bald stellt die Truppe fest, dass sie die gejagten sind.

Bastei Lübbe | eBook + 111 Seiten | Einzelband | 16. Juli 2015 | ab 16
Meinung
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Ich mag Geschichten die in Wäldern spielen und es klang auch danach als könnte es unheimlich werden.
Ich wurde nicht enttäuscht!

Der Einstieg war spannend und interessant, allerdings hatte ich so meine Probleme bei den Figuren durchzublicken, das hat sich aber schnell gelegt.
Die Geschichte startet sehr schnell und sobald die Truppe im Wald ist wird es unheimlich und sehr spannend. Ich musste die Geschichte an einem Stück lesen weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Leider war das letzte Drittel dann etwas vorhersehbar und das Ende konnte mich nicht zu hundert Prozent überzeugen.

Die Atmosphäre im Wald war sehr packend und düster. Die Truppe merkt recht schnell das sie eigentlich die gejagten sind, allerdings ist nicht so klar wer oder was sie eigentlich jagt und ob alles doch Einbildung ist die von der Erschöpfung herrührt? Das Verhalten der einzelnen war wirklich sehr realistisch und nachvollziehbar und hat die Spannung noch mehr aufgebaut.

Mit den Charakteren hatte ich am Start so meinen Probleme, ich hatte kein wirkliches Bild vor Augen und auch die Verbindung zu ihnen war nicht wirklich da. Das hat sich aber schnell gelegt und ich konnte mit allen mitfiebern. Ein paar mehr Beschreibungen zu Beginn hätte ich mir trotzdem gewünscht.

Der Thriller überzeugt durch die Atmosphäre und die wirklich guten Psychospielchen die die Truppe durchlebt. Das Geocachen spielt im Mittelteil keine sehr große Rolle mehr, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen und rasant.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung 5
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,5 Sterne. Eine Leseempfehlung für alle Fans von atmosphärischen Psychothrillern.

01 November 2015

Michael Dissieux - Der Schuppen





Inhalt
Jackson lebt ein tristes und trauriges Familienleben. Seine Frau und sein Sohn meiden ihn, da er vor Jahren eine Affäre hatte die alles zerstört hat. Er erinnert sich dafür sehr gerne an seine Kindheit und einen Tag im Jahr 1986 der alles verändert hat. Und seit diesem Tag ahnt niemand welches dunkle Geheimnis er verbirgt und was er im alten Schuppen so alles anstellt.


Luzifer Verlag | eBook + Taschenbuch 280 Seiten | Einzelband | 15. Oktober 2015 | ab 16
Meinung
Es handelt sich um keinen gewöhnlichen Thriller, es gibt keine Ermittlungsarbeiten und auch keine Polizei die wirklich eine Rolle spielt. Dieser Thriller erzählt die Geschichte eines Serienmörders, wie er zu dem wurde was er ist und auch die Geschichte der Familie des Mörders.

Die Morde werden nicht ganz detailiert beschrieben, vieles wird nur angedeutet und bleibt der Fantasie des Lesers überlassen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Protagonisten Jackson, seiner Gefühlswelt und seinem beginnenden Niedergang. Die Geschichte erzählt Jackson und man wechselt immer von der Gegenwart zum Jahr 1968, als Jackson noch ein Unschuldiger zwölfjähriger war.

Das Buch habe ich sehr schnell verschlungen, es ist düster und faszinierend. Trotz der teilweise grausamen Ereignisse ist die Geschichte trotzdem so faszinierend das man einfach weiterlesen muss, auch wenn man eigentlich gar nicht unbedingt wissen will was als nächstes passiert. Dann vermischen sich auch noch die Realität mit der Gedankenwelt und irgendwann weiß man nichtmehr so genau was real ist und was in Jacksons Kopf passiert, auch hier bleibt wieder sehr viel Spielraum für Interpretationen und eigene Gedanken. Das Ende ist sehr gelungen und stimmig.

Dadurch dass die Geschichte von Jackson erzählt wird erhält man tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt und kann sein Verhalten, sei es manchmal noch so unfassbar, irgendwie nachvollziehen. Auch die anderen Charaktere wirken authentisch, obwohl man nur das erfährt was Jackson mit ihnen erlebt.

Ich hätte mir ab und an vielleicht ein paar Details mehr gewünscht vor allem wie Jackson es anstellt nicht erwischt zu werden, aber das ist ein wirklich kleiner Kritikpunkt der einfach meiner Neugier geschuldet ist.

Der Schreibstil von Michael Dissieux ist sehr atmosphärisch und beinhaltet viele Metaphern. Ich liebe die düstere Atmosphäre die der Autor erzeugen kann, beim Lesen hat man Gänsehaut und hält auch ab und an die Luft an um nicht gehört zu werden.

• Charaktere 5
• Idee 3
• Umsetzung 5
• Spannung  5
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,6 Sterne. Auf jeden Fall lesenswert für alle Fans von Thrillern die Einblicke in die Gedanken eines Mörders geben. Wer nicht gerne klassische Ermittlungsarbeit verfolgt ist mit diesem Buch auch gut beraten!

09 Oktober 2015

Vera Buck - Runa



Inhalt
Paris, 1884. Die neurologische Abteilung der Salpêtrière gehört zu den bekanntesten in ganz Frankreich. Dort führ der berühmt Arzt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch und hält auch eine viel besuchte Vorlesung darüber. Der junge Arzt Johann Hell, genannt Jori, ist extra aus der Schweiz nach Paris gekommen um seinen Doktor in der Salpêtrière zu machen, mit Charcot als Doktorvater. Nur fehlt ihm ein Thema für seine Arbeit. Als dann das geheimnisvolles Mädchen Runa in die Klinik eingeliefert wird, mit deren Verhalten keiner so wirklich zurecht kommt, wittert Jori seine Chance, er möchte als erster Mediziner den Wahnsinn aus dem Gehirn eines Patienten schneiden, bei Runa. Was aber keiner ahnt ist das Runa mehr ist als nur eine Patientin. Gleichzeitig wird Paris von seltsamen Morden erschüttert und der der ehemalige Polizeiinspektor Lecoq Versucht die Fälle auf seine ganz eigene Art zu lösen.

Limes | eBook + Hardcover 608 Seiten | Einzelband | 24. August 2015

Meinung
Der Klappentext des Buches klang nach einem spannenden Medizin-Thriller und deshalb wollte ich das Buch gerne lesen. 
Zugegeben fand ich auch das Cover einfach nur genial, ein Quecksilbertropfen in dem sich ein Mädchen spiegelt! Mal was anderes und es hat mich unheimlich neugierig gemacht!

Der Einstieg in das Buch ist nicht unbedingt einfach. Der erste Teil des Buches besteht aus vielen Beschreibungen, Fachbegriffen und Charaktervorstellung. Wer sich für Medizingeschichte interssiert und schon ein paar Vorkenntnisse hat,hat mit diesem ersten Teil sicher mehr Freude als Leser die gar keinen Vorkenntnisse haben. Viele der Fachbegriffe werden nicht erklärt und ich könnte mir vorstellen dass es ermüdend wirkt wenn man oft nachschlagen muss.
Leider blieb die Spannung für mich oftmals auf der Strecke, dafür fand ich das Buch durchweg interessant. Diese geheimnisvollen Mordfällen waren für mich leider auch nicht wirklich geheimnisvoll und ich hatte recht schnell eine Idee was den Los ist, ein bisschen schade.

Man merkt das sich die Autorin sehr mit dem Thema auseinandergesetzt hat und auch viel recherchiert hat. Sie schafft es Einblicke in die Vergangenheit zu geben und "Runa" könnte man fast als Horrorgeschichte bezeichnen. Wie mit den Patienten umgangen wird ist wirklich schrecklich und nichts für schwache Nerven. Auch die kalten, sachlichen Gespräche der Ärzte über Wasserbäder, Elektroschocks und andere sogenannte Behandlungsmethoden lassen das ein oder andere mal wirklich Gänsehaut entstehen und bleiben einfach unfassbar. Passen aber sehr zur Geschichte und ich finde die Überheblichkeit der Ärzte wirklich sehr gut dargestellt.

Die Charaktere wurden mir erst nach einiger Zeit vertrauter, vor allem weil es einige davon gab die man als Leser begleitet, aber so wirklich sympathisch war mir irgendwie nur der Chorjunge. Ich mag viele Perspektivwechsel eigentlich nicht, aber bei "Runa" sind diese fast nötig, ich war wirklich froh ab und an aus der wirklich beklemmend wirkenden Salpêtrière zu entkommen und ein bisschen durchatmen zu können während ich die anderen Charaktere begleite.

Jori wirkt sehr naiv und betet Charcot förmlich an, wie alle anderen auch. Und zudem war er doch sehr arrogant aber auch unsicher und einer der wenigen der wirklich anfängt die Behandlungsmethoden immerhin ein bisschen zu hinterfragen.
Lecoq war mal Ermittler, bis er die Wissenschaft der Physiognomie entdeckt, nach der er ein Verbrechergesicht hat und damit nicht als Inspektor geeignet ist. Mit seiner Verbrecherkarriere will es allerdings nicht so recht klappen.
Dann gibt es noch einen Chorjungen, der ein mit geheimnisvollen Zeichen vollgekritzeltes Liederbuch findet. Und ein Geschwisterpaar welches einer seltsamen Kutsche folgt.
Gut gelöst war wie sich die Charaktere alle nach und nach begegnen und Lecoq in diesen Mordfällen ermittelt. Er hat so seine ganz eigene Art die teilweise sogar für Humorvolle Szenen gesorgt hat.
Leider blieb Runa als Charakter wenig erwähnt, aufgrund des Titels hätte ich erwartet das es mehr um sie geht, das war leider nicht so. Wer also erwartet die Lebensgeschichte eines mysteriösen Mädchens zu lesen ist in diesem Buch falsch.

Die Autorin schreibt sehr sachlich und eindringlich und schafft es damit eine wirklich düstere Stimmung zu erzeugen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

3,8 Sterne. "Runa" ist ein sehr interessantes und düsteres Buch, dem es ab und an Spannung fehlt. Die Autorin spinnt eine unglaubliche und unheimliche Geschichte mit einem wirklich schwierigen Thema. Sicher kein Buch für jeden und auch nichts für schwache Nerven.

Vielen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

Weitere Rezensionen
Epilogues

23 September 2015

Scott & Rose - Blutbann





Inhalt
Jonathan Frazer entdeckt auf einer Auktion zufällig einen großen, sehr alten Spiegel. Er sieht sofort dass der Spiegel sehr wertvoll ist und hat das Glück ihn zu einem guten Preis zu ersteigern. Zurück in Amerika bringt er den Spiegel in seine Werkstatt wo er restauriert werden soll. Doch schnell stellt sich heraus, dass mit dem Spiegel irgendwas nicht stimmt, seine Oberfläche wird niemals richtig sauber und plötzlich sterben die Menschen in seiner Nähe auf mysteriöse Weise.
Jonathan findet heraus, dass der Spiegel die Vergangenheit und die Zukunft zeigen kann, wenn er nur im Mondlicht steht und mit Blut gefüttert wird. Dazu taucht immer wieder das Abbild einer verführerischen Frau auf und Jonathan würde alles tun um sie wieder zu sehen.


Blanvalet | eBook 480 Seiten | Mirror Image übersetzt von Hans Link | Einzelband | 14. September 2015 | ab 16

Meinung
Über das Buch bin ich zufällig auf dem Bloggerportal von Randomhouse gestolpert. Das Cover war interessant und der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Also Buch angefordert und freundlicherweise durfte ich es lesen!

Der Einstig ist schon mal recht abgefahren, ein kurzer Prolog in dem gleich jemand stirbt und der Spiegel taucht auch schon auf. Und man hat sehr viele Fragen im Kopf. Dann trifft man Jonathan der den Spiegel ersteigert und denkt er hat den Fund seines Lebens gemacht. Dieser erste Teil ist wirklich super geschrieben, wunderbar gruselig und mysteriös. Man weiß nicht so recht was genau los ist, ob alles eine rationale Erklärung hat oder der Spiegel doch irgendetwas magisches an sich hat. Als Leser erfährt man auch immer mehr über die Geschichte des Spiegels und was mit dem Spiegel war bevor er zu Jonathan nach Amerika kam. Diese Passagen fand ich sehr spannend und die Autoren haben wirklich gut bekannte historische Personen in ihre Geschichte eingebaut.

Nach und nach häufen sich dann die mysteriösen Ereignisse und vor allem auch die Tode. Der Mittelteil des Buches war mir persönlich etwas too much, zu abgefahren und vor allem zu viele detailreiche Tode! Es geht wirklich nur noch darum wer wann wie gestorben ist und wie bei jedem Tod "zufällig" eine spiegelnde Oberfläche im Spiel ist. Irgendwann ist es dann auch nichtmehr schockierend sondern nur noch übertrieben. Es gibt auch sehr viel Sex, der oft zum Tod mindestens von einem der Beteiligten führt.
Der letzte Teil hat den Mittelteil wieder aufgewogen, die Erklärung woher der Spiegel kommt hat mir gut gefallen. Das Ende war allerdings dann ziemlich offen und lässt sehr viel Spielraum für Interpretationen.

Die Charaktere waren interessant aber leider auch sehr austauschbar. Jonathan Frazer ist der nette und gutgläubige Antiquitätenhändler der völlig in den Bann des Spiegels gerät. Seine Frau ist die typische gelangweilte Beverly Hills Ehefrau die nur auf sich und ihr Aussehen bedacht ist. Einzig Emanuelle, die Tochter, fand ich interessant und konnte so ein bisschen mit ihr mitfühlen. Der Spiegel als Protagonist war aber eine tolle Abwechslung und auch sehr interessant.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung 4
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Für Fans von Mysterythrillern mit sehr viel Übernatürlichem und vor allem sehr viel Blut auf jeden Fall ein lesenswertes Buch. Definitiv nichts für Leser mit schwachen Nerven und wer mystische Inhalte nicht so sehr mag sollte auch nicht unbedingt zu „Blutbann“ greifen.

Vielen Dank an das Bloggerportal für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

13 September 2015

Corey Landis - Schafe und Wölfe





Inhalt
Mitten in der Nacht auf irgendeiner Autobahn nimmt ein Fahrer einen Tramper mit der alleine am Straßenrand steht. Eine ganze ganz normale Begebenheit könnte man meinen, doch der Fahrer des Wagens entpuppt sich als Serienmörder! Nun sitzt der Tramper in der Falle, doch bietet sich ihm gleichzeitig auch ein tiefer Einblick in die Gedankenwelt einen Serienmörders!

Selbstverlag | eBook 49 Seiten | Einzelband | 21. Juli 2015 | ab 16

Meinung
Der Klappentext für diese Kurzgeschichte hat mich sofort neugierig gemacht. Und die Seitenzahl hat mich etwas stutzen lassen, kann man auf so wenigen Seiten eine spannende und fesselnde Geschichte erzählen? Und Corey Landis kann es!

Die Geschichte ist durchweg spannend und wirft auch sehr viele Fragen auf. Wird ein Mensch als Serienmörder geboren oder dazu gemacht? Was als harmloses Gespräch beginnt wird zu einem tiefen Einblick in die Gedanken und die Seele eine Serienmörders und ist wirklich schockierend. Beim lesen ist mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Dazu kommt noch die realistische Zeichnung der Charaktere. Trotz der wenigen Seiten konnten die beiden überzeugen.

Der kalte und sachliche Sprachstil macht das gelesene noch schockierender. Als wäre es das normalste auf der Welt und könnte gerade jetzt irgendwo passieren! Eine Geschichte, die zum nachdenken anregt und die mich auch nach Tagen noch beschäftigt hat!

• Charaktere  5
• Idee  4
• Umsetzung  5
• Spannung  5
• Stil  5
• Unterhaltung  5

4,8 Sterne. Realistisch, intensiv und spannend. Diese Kurzgeschichte ist ein Muss für jeden Thrillerfan. Eine Warnung muss ich noch aussprechen: Das Buch ist kurz, hat es aber wirklich in sich. Schockierend und blutig, nichts für schwache Nerven!

Vielen Dank an Corey Landis für das Leseexemplar und die wirklich interessante Leserunde!

28 August 2015

Jim Thompson - Die Verdammten




Autor: Jim Thompson
Titel: Die Verdammten
Originaltitel: The Transgressors, us dem Amerikanischen von Gunter Blank
Broschur 304 Seiten
Verlag: Heyne Hardcore
Erscheinen: 8. Dezember 2014
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Tom Lord ist Deputy in Big Sands, einer texanischen Kleinstad mitten im Nirgendwo die von Bohrtürmen eingekesselt ist. Eines Tages erschießt er bei einer Rauferei ungewollt den Ölinspektor Aaron McBride. Da er mit McBride schon länger auf Kriegsfuß stand wird er angeklagt und versucht irgendwie seine Unschuld zu beweisen, Aber auch die Ölgesellschaft ist hinter Lord her, da er zu Neugierig ist soll er verschwinden!

Meinung
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, also musste ich einfach zu dem Buch greifen. Es wirkt sehr düster und spannend, also genau ein Buch für mich.

Die Charaktere sind alle nicht sehr sympathisch, allen voran Tom Lord. Es hat wirklich nur ein paar Seiten gedauert und er wurde zu meinem persönlichen unsympathischen Buchhelden des Jahres gekürt. Wirklich, so schnell fand ich noch keinen Charakter schrecklich. Ein selbstgefälliger Egoist der vom Leben ach so schwer getroffen wurde und nun Deputy sein muss obwohl er zu was Besserem bestimmt war. Aber der Hauptcharakter muss ja nicht immer der Sympathieträger schlechthin sein um ein Buch gut zu machen.
Die andern Charaktere waren, wie schon erwähnt, auch keine wirklichen sympathieträger aber jeder hat eine lange Geschichte die ihn zu dem gemacht hat was er nun ist.

Der Autor ist wirklich gut darin menschliche Abgründe zu beschreiben und eine düstere Atmosphäre zu schaffen. Viel Action oder Spannung findet man in diesem Buch dafür nicht.

Die Geschichte erzählt immer wieder von unterschiedlichen Charakteren und ihrem Leben, bis alles gekonnt zu einem großen Finale zusammenläuft.
Die Tode kommen in diesem Buch auch nicht zu kurz. Wer der Mörder denn nun war ist nicht immer sofort klar und man kann wirklich gut mit rätseln.

Die Übersetzung erschien zwar 2014, das Buch stammt aber aus dem Jahr 1961 und spielt auch in dieser Zeit.

Interessant war auch das Nachwort mit vielen Erklärungen und dem Hinweis das die anderen Bücher von Thompson noch düsterer sind.

Der Schreibstil ist sehr ausschweifend. Einfach zu lesen ist das Buch nicht immer, da viele lange Schachtelsätze verwendet werden, das tut der Atmosphäre aber keinen Abbruch! Ich mochte auch sehr den Zynismus den Sarkasmus der immer wieder durchblitzt!

• Charaktere 5
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  2
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Mein erster aber sicher nicht letzter Roman von Thompson. Eine Empfehlung kann ich für alle aussprechen die gerne einen tiefen Einblick in menschliche Abgründe bekommen und denen Spannung und Action nicht so wichtig ist.

13 August 2015

Sebastian Fitzek - Der Augensammler





Inhalt
Eine Mordserie hält Berlin in Atem. Ein Serientäter der von der Presse "Der Augensammler" genannt wird tötet Mütter und entführt dann die Kinder und lässt dem Vater ein Zeitfenster von 45 Stunden um das Kind zu finden. Bisher hat keines der Kinder das Versteckspiel überlebt.


Knaur | Taschenbuch + eBook 464 Seiten | Der Augensammler #1 | 27. Mai 2010 | ab 16
Meinung
"Der Augensammler" lag schon länger auf meinem SuB, der Klappentext klingt sehr spannend und ich wollte eigentlich noch einiges von Fitzek lesen.

Der Aufbau des Buches ist schon mal sehr anders und interessant, die Kapitel und die Seitenzahlen laufen Rückwärts, man beginnt also die Geschichte mit dem Epilog und arbeitet sich dann Rückwärts bis Kapitel 1. Ein sehr interessantes Konzept das gut zur ganzen Geschichte passt.

Der "Ermittler" in diesem Buch ist mal kein Polizist. Alexander Zorbach ist nun Journalist und er schreibt über den Fall des Augensammlers. Früher war er selbst Verhandlungsführer bei der Polizei, nach einem tragischen Ereignis hat er den Dienst allerdings quittiert. Durch seine Berichterstattung gerät er nicht nur ins Visier der Polizei, auch der Augensammler interessiert sich für ihn. Hilfe beim lösen des Rätsel um den Augensammler erhält Alexander von der blinden Physiotherapeutin Alina, die eine besondere Gabe hat. Dieser Übernatürliche Aspekt ist sicher Geschmackssache, ich mag solche Aspekte sehr.

Die Geschichte war am Anfang etwas schleppend, hat dann aber an fahrt aufgenommen. Der Augensammler treibt sein fieses Spiel mit Zorbach und den Ermittlern, bis zum tragischen Finale.
Leider hatte ich nach einer Szene einen akuten Verdacht wer denn der Täter sein könnte, der sich dann auch bestätigt hat. Das Ende konnte mich dann nicht so ganz überraschen, einzig die Enthüllung über Alinas Gabe hatte noch einen Aha-Effekt bei mir ausgelöst.

Die Charaktere waren gut gestaltet, Alexander Zorbach ist ein bisschen der typische Ermittler, aus dem Polizeidienst ausgeschieden und mit einigen privaten Problemen. Seine Art der Ermittlungen war aber sehr unkonventionell und ich habe auch noch nicht viele Thriller mit einem Ermittler als Hauptcharakter gelesen. Leider blieb Alexander doch sehr flach und austauschbar. Alina fand ich dagegen sehr klasse und auch gut dargestellt. Man merkt, dass sich der Autor sehr mit Blinden beschäftigt hat und nicht die gängigen Klischees verwendet!

Der Schreibstil liest sich gut und man liest sich wirklich schnell von Kapitel zu Kapitel. Nach einem etwas langsamen Start entwickelt das Buch dann auch einen Sog und man kann es kaum noch aus der Hand legen.

Das Ende war für mich dann leider nicht so überraschend, lässt aber viel Spielraum und schreit nach einer Fortsetzung, die es mit "Der Augenjäger" ja glücklicherweise schon gibt!

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Ein solider Thriller mit einem stimmigen Grundkonzept. Thriller-Fans sollten mal einen Blick in das Buch wagen.

11 August 2015

Angela Planert - Fragwürdige Identität Teil 2





Inhalt
Teil 2 einer Reihe, Spoiler zu den Vorgängern!
Nicolás Rodriguez hat immer noch keinerlei Erinnerungen an seine Vergangenheit. Nachdem nun auch eine Yacht explodiert ist und man einen Anschlag auf ihn vermutet bleibt ihm vorerst nichts anderes übrig als sich seinem Vater unterzuordnen. Er nimmt auch seinen Job als Leibwächter wieder auf. Doch seine Zweifel an seiner Identität bleiben und er deckt immer mehr Unwahrheiten auf. Sein Gedächtnis findet er so aber auch nicht wieder und die Flashbacks führen auch in Sackgassen. Wird Nicolas seine Identität wieder finden?


Selbstverlag | Taschenbuch + eBook 181 Seiten | Fragwürdige Identität #2 | 18. März 2015 | ab 16  

Meinung
Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende von Teil 1 musste ich Teil 2 auch lesen!

Dieser Teil schließt nahtlos an Teil 1 an. Nicolas hat immer noch keine Ahnung wer er eigentlich ist und was vor sich geht. Er deckt zwar einige Unwahrheiten auf, die ihn aber auch nicht weiterbringen.
Die erste Hälfte dieses Teils fand ich nicht ganz so spannend, es gibt viele Wiederholungen und man begleitet Nicolas durch seinen Alltag, dafür war die zweite Hälfte aber umso spannender und ich wollte unbedingt weiterlesen. Man erfährt nicht nur etwas über Nicolas, auch die Leute die ihn Suchen haben einige Auftritte. Der Leser weiß nun also einiges mehr als Nicolas selbst und ich bin gespannt ob er das Rätsel um seine Identität lösen wird!

Nicolas gewinnt in diesem Band an tiefe und er macht auch eine kleine Entwicklung hin zu mehr Selbständigkeit durch!

Auch hier Endet das Buch mit einem Cliffhanger der einen spannenden Showdown erwarten lässt. Ein Glück ist Band 3 schon erschienen und man muss nicht lange warten um zu erfahren wie es denn nun weitergeht.

Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten!

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  3
• Spannung  3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,6 Sterne. Ein guter zweiter Teil der Lust auf Teil 3 macht! Wer gerne einen Thriller mit vielen Geheimnissen und einiger Action lesen will sollte diese Reihe auf jeden Fall lesen.

Vielen Dank an Angela Planert für das Rezensionsexemplar!

Die Reihe Fragwürdige Identität
Teil 1
Teil 2
Teil 3

31 Juli 2015

Angela Planert - Fragwürdige Identitat Teil 1



Autorin: Angela Planert
Titel: Fragwürdige Identität
Originaltitel: 
eBook 186 Seiten
Verlag: Selfpublishing
Erschienen: 15. Januar 2015
Reihe: Fragwürdige Identität #1
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Ein Mann, der keine Erinnerungen mehr hat, erwacht im Krankenhaus. Die Menschen um ihn herum nennen ihn Nicolás Rodriguez und sind froh das er wieder wach ist. Er selbst erinnert sich aber an nichts, weder an seinen Namen noch die Menschen die um ihn herum sind. Seine Frau, sein bester Freund und selbst sein Vater sind ihm völlig unbekannt. Schnell wird er von seiner Frau nach Hause geholt um sich vielleicht wieder zu erinnern. Doch auch hier scheint ihm alles völlig fremd. Bis er ein Video von sich sieht, er war eine Geisel und wurde brutal gefoltert. Ist er doch dieser Nicolás Rodriguez und sein Gehirn will sich nur schützen? Oder ist alles nur ein großer Schwindel? Zweifel bleiben und Nicolás versucht alles um herauszufinden wer er wirklich ist.

Meinung
Der Inhalt klingt sehr interessant und da ich schon den Thriller ¿Identität? der Autorin gelesen habe wollte ich auch diese Buch lesen.
Man merkt schon, dass sich die Titel sehr ähnlich sind und wenn man Teil 1 dann liest ahnt man auch schon warum.

Die Geschichte startet damit, dass Nicolás aus dem Koma erwacht. Er kann sich an rein gar nichts erinnern und alles wirkt fremd. Seine Frau, seinen besten Freund, seinen Vater und selbst seine Diabetes hat er vergessen. Das Szenario das in diesem Buch beschrieben wird ist wirklich beklemmend, ein Mensch der nicht weiß wer er ist und sich so gar nicht wohl fühlt in seiner Welt.

Das Buch ist Großteils aus der Sicht von Nicolás geschrieben. Dadurch hat man sehr schnell eine Bindung zu ihm kann seine chaotische Gefühlswelt voll und ganz nachvollziehen. Ich wäre am liebsten ins Buch geklettert um ihm zu helfen seine wahre Identität zu finden. Denn das etwas so ganz und gar nicht stimmt wird immer klarer, auch wenn nicht so klar ist was genau denn nicht stimmt. Dieses Gefühl bleibt beim lesen. Wer ist Freund und wer Feind? Wem kann man trauen und wer sagt die Wahrheit? Stimmt überhaupt irgendetwas von dem was Nicolás erzählt wird? Und warum will sein Vater einfach nicht das Nicolás sein Leben selbstständig regelt?

Die Geschichte endet mit einem echt fiesen Cliffhanger und man muss nun einfach weiterlesen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und die Autorin schafft es diese Ungewissheit die sich durch das ganze Buch zieht fast greifbar darzustellen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,3 Sterne. Ein toller erster Teil des Thrillers! Spannend bis zum Schluss und macht Lust auf Teil 2.

17 Juni 2015

Richard Laymon - Der Regen



Autor: Richard Laymon
Titel: Der Regen
Aus dem amerikanischen von Helmut Gerstberger
Originaltitel: One Rainy Night
Taschenbuch 448 Seiten
Verlag: Heyne
Erstauflage: 1. September 2009
Reihe: Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 17


Inhalt
In der Kleinstadt Bixby ist ein schrecklicher Mord passiert. Ein Junge wurde ermordet und verbrannt. Die Polizei sucht noch nach dem Mörder. Kurz nach dem Tod des Jungen fällt plötzlich ein seltsamer schwarzer Regen vom Himmel, der alle die mit ihm in Berührung kommen durchdrehen lässt. Die Menschen werden zu blutgierigen Killern und haben es vor allem auf die Menschen abgesehen, die noch nicht im Regen waren. In den Stadt bricht das Chaos aus und keiner weiß genau was zu tun ist.

Meinung
Laymon ist der Autor im Horrorgenre. Keiner der sich mit dem Genre befasst kann an seinen Büchern vorbeigehen. Umso erstaunlicher das ich nun erst mein erstes Buch von Laymon gelesen habe, aber da er als einer der besten Horrorautoren gilt waren meine Erwartungen an das Buch auch sehr hoch.

Die Geschichte beginnt ganz harmlos, ein Polizist geht an den Tatort um vielleicht doch noch Spuren zu finden. Und dann kommt der Regen und der Horror geht los. Man darf hier keine sehr tiefgründige Story erwarten, es gibt eben diesen Regen und der macht die Leute verrückt. Eine Erklärung wo der Regen herkommt gibt es dann auch, ich mochte diese aber so gar nicht. Die Geschichte wird immer spannender und das Buch entwickelt einen gewissen Sog, es war wirklich schneller durchgelesen als gedacht.

Man erlebt die Nacht zusammen mit mehreren Charakteren, Trevor der pflichtbewusste Polizist der eine Freundin sucht und dabei noch andere Überlebende findet. Dann gibt es noch Denise die als Babysitterin einspringt und auf die kleine Kara aufpasst. Kara war wirklich ein klasse Charakter und für eine Neunjährige echt tapfer! Es gibt noch eine Pizzabotin, die auch gleichzeitig die Person ist die Travor sucht und eine Clique aus drei Jungs und zwei Mädchen. Die Jungs sind jugendliche Idioten die einen echt miesen Anführer haben! Zuerst lernt man alle Charaktere kennen und Laymon schafft es das sich ihre Wege auf echt interessante weiße kreuzen. Man erlebt die Schocknacht aus verschiedenen Ansichten und findet nach und nach raus was denn los ist.
Ich mag Perspektivwechsel aber leider so gar nicht und hier fand ich es echt anstrengend erstmal einen Überblick zu bekommen. Das wurde mit der Zeit aber besser.
Alle Charaktere blieben aber doch recht blass und, bis auf Kara, waren sie mir leider relativ egal.

Der Schreibstil ist wirklich gut zu lesen und man kann ganz in der Geschichte versinken, fast spürt man den Regen auf der Haut. Eine ordentliche Portion Mord und Totschlag darf in der Geschichte natürlich nicht fehlen es gibt sehr eklige Splatterszenen und Sex, teilweise in den unmöglichsten Situationen sodass ich nur den Kopf schütteln konnte.

Insgesamt ein solider Horrorroman mit einer düsteren und spannenden Geschichte. Leider auch gespickt mit Klischees und voller Rassismus.

11 Juni 2015

Greg F. Gifune - House of Rain



Autor: Greg F. Gifune
Titel: House of Rain
Aus dem amerikanischen von Nicole Lischewski
Originaltitel: House of Rain
eBook
96 Seiten
Verlag:
Luzifer Verlag
Erscheinen:
11. Mai 2015
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Inhalt
Gordon Cole, ein 72jähriger Vietnamveteran, lebt alleine in einer kleinen Absteige. Vor einem Jahr hat er seine Frau verloren und damit das wichtigste in seinem Leben.
Gordon versinkt mehr und mehr in seiner Einsamkeit, seinen Schuldgefühlen und auch das Trauma aus dem Krieg ist noch nicht überstanden. Er hat Visionen und fühlt sich verfolgt. Doch wird er wirklich verfolgt oder ist alles nur eine Ausgeburt seiner Fantasie?

Meinung
Eine Novelle die nach Spannung, düsterer Stimmung und Gänsehaut klingt. Da kann ich nicht nein sagen!

Der Einstieg in die Geschichte geschieht durch einen Prolog der gleich sehr viele Fragen aufwirft, diese werden erst am Schluss wirklich beantwortet, dafür dann aber mit einem Paukenschlag.

Das ganze Buch überzeugt sehr durch die Atmosphäre und die wirklich gekonnt umgesetzte Geschichte die viele düstere Themen verarbeitet. Der Verlust von wichtigen Menschen, Bewältigung von Traumata und Einsamkeit. Aufgrund der kurzen Geschichte könnte man nette Unterhaltung für Zwischendurch erwarten, die Geschichte ist aber sehr anspruchsvoll und nicht mal ebene gelesen. Der Leser bekommt viel zum Nachdenken.
Auch das Gänsehautgefühl kommt in diesem Buch nicht zu kurz, ständig fühlt man sich irgendwie verfolgt und hat Angst, dass etwas passieren könnte. Dabei kommt das Buch ganz ohne Gemetzel und literweise Blut aus!

Die Stimmung im Buch ist wirklich düster, beklemmend und traurig. Am besten liest man das Buch an einem guten Tag, sonst könnte es wirklich sein dass man einfach nur noch deprimiert ist!

Ich bin auf jeden Fall sehr überzeugt und das war sicher nicht mein letztes Buch des Autors.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  5
• Stil 5
• Unterhaltung 5

4,5 Sterne. Eine Leseempfehlung an alle die mal kein typisches Horrorbuch oder einen typischen Thriller lesen möchten, sondern eine ernste und tiefgründige Geschichte.

24 Mai 2015

Markus K. Korb - Amerikkan Gotik



Autor: Markus K. Korb
Titel: Amerikkan Gotik
Originaltitel:
eBook
159 Seiten
Verlag:
Luzifer Verlag
Erscheinen:
30. April 2015
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Klappentext
Die Frau sah grauenerregend aus. Von ihrer gepflegten Erscheinung war nichts mehr geblieben. Die Haare unter ihrer Schwesternhaube standen struppig in alle Richtungen ab. Die einst weiße Tracht war nun blutbefleckt und mit Dreck beschmiert; ihre Augen … zwei tief gründende Spiegel des Wahnsinns in schwarzen Höhlen. In ihrer Rechten hielt sie eine Pistole. »So habt ihr euch das wohl gedacht, ihr Parasiten! Nistet euch ein im Körper des amerikanischen Volkes, ernährt euch von seiner Kraft, höhlt es von innen her aus, bis nur noch eine kraftlose Hülle übrig bleibt. Schweine seid ihr, ich spucke auf euch!« Sie holte Schleim tief aus der Kehle und spie ihn uns entgegen. »Jetzt werdet ihr büßen für alles, was ihr angerichtet habt …« AMERIKKAN GOTIK - Die schwarze Seite des amerikanischen Traums. Erzählungen, die mit spitzen Klauen hinabstoßen in das faulige Herz der Nation. Storys aus dem Land von Edgar Allan Poe, Howard Philips Lovecraft und Stephen King. Unheimlich! Spannend! Abgründig…

Meinung
Eine Sammlung von 9 Kurzgeschichten die meist in Amerika spielen und sich mit den Abgründen der Menschheit beschäftigen.

Leider habe ich bei Kurzgeschichtensammlungen immer wieder das Problem wie genau ich alles den nun bewerten soll, dieses mal habe ich mich entschieden einfach einen Gesamteindruck zu schreiben und nicht jede Geschichte einzeln zu bewerten, da alle Geschichten vom gleichen Autor geschrieben wurden.

Alle Kurzgeschichten sind einfach genial, hier gibt es keine Langweile und vor allem fließt nicht literweise Blut! Hier entsteht der Horror durch die wunderbar bildhaften Beschreibungen der Umgebungen und der durchweg düsteren Atmosphäre. Die Geschichten sind durchweg spannend und zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar.

Alle Geschichten haben eine gewisse Tiefe und einen sehr ernsten Hintergrund, vor allem werden auch sehr aktuelle Themen wie Rassismus aufgegriffen. Das alles noch gemischt mit einer Prise ordentlichem Gruselfaktor, Angst und ab und an ein bisschen Mystik. Eine sehr gelungene Mischung!

Passend zu jeder Geschichte gibt es noch Illustrationen im Buch, die ich sehr gelungen finde. Wer die Printedition kauft bekommt noch ein kleines Daumenkino dazu :)

Mein Bewertungsschema für Bücher ist auf Kurzgeschichten leider auch nicht unbedingt komplett anwendbar, deshalb gibt es heute mal eine Sternebewertung nach Gefühl und da ich absolut nix zu meckern finde auch glatte 5 Sterne!

Diese Sammlung eignet sich für Horrorfans ebenso wie Neulinge im Genre. Es gibt so ziemlich alles was der Horrorbereich zu bieten hat und ist dabei nicht übertrieben blutig!

13 Mai 2015

Lauren Oliver - Panic



Autorin: Lauren Oliver
Titel: Panic
Deutsche Ausgabe: Panic: Wer Angst hat, ist raus! (erschienen bei Carlsen)
eBook 408 Seiten
Verlag: HarperCollins
Erschienen: 4. März 2014
Reihe: Einzelband
Sprachschwierigkeit: 2
Empfohlenes Lesealter: ab 13


Inhalt
Jedes Jahr nach Ende des Schuljahrs findet Panic statt. Ein geheimes Spiel für alle aus den Abschlussklassen. Der Gewinn ist hoch, dafür müssen die Teilnehmer auch alles geben. Heather hatte nie vor bei diesem Spiel mitzumachen, doch schnell hat sie einen wichtigen Grund alles zu geben.
Auch Dodge ist Teilnehmer, er wollte von Anfang an dabei sein und hat ein größeres Ziel als den Sieg.
Überwenden die Teilnehmer ihre Ängste und halten durch um Panic als Sieger zu verlassen?

Meinung
Also erstmal hatte ich völlig falsche Erwartungen an das Buch. Erwartet habe ich eine spannende Geschichte über ein geheimes Spiel bei dem die Teilnehmer an ihre Grenzen gehen und einem Hauch Mystery. Bekommen hab ich einen Contemporary Roman mit einer fast schon psychologischen Studie über Wut und Verzweiflung. Auch nicht so schlecht.

Die Geschichte startet gleich mit der ersten Aufgabe und einer kurzen einführung der Charaktere. Das Spiel Panic hat sich aus der Langeweile in einer kleinen amerikanischen Stadt entwickelt, in der es scheinbar nichts gibt als Armut und Verzweiflung. Jeder Charakter hat so seinen eigenen Grund am Spiel teilzunehmen, die Gründe werden auch nach und nach klar. Leider hat sich die erste Hälfte recht schleppend Entwickelt, der Einstieg war noch interessant aber dann gerät das Spiel in den Hintergrund und der Leser begleitet das Leben der Teenager und wie sie mit ihren Problemen zurechtkommen. Der Tiefgang hat mir gefehlt, bis ungefähr zur Hälfte. Die Geschichte handelt dann von Freundschaft, Liebe, gebrochenen Herzen und der Angst vor einer ungewissen Zukunft.

Der Leser erlebt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Heather und Dodge. Dadurch lernt man die Charaktere sehr gut kennen und wird sehr viel mit ihren Gedanken konfrontiert.
Heather entwickelt sich von der grauen Maus zur Kämpferin. Sie setzt sich für ihre Schwester ein und will ihr ein besseres Leben bieten.
Dodge kämpft ebenfalls für seine Schwester, die seit einem Unfall der mit Panic zu tun hat im Rollstuhl sitzt. Er nimmt am Spiel Teil um Rache zu üben. Ihn fand ich in Ordnung, sein unbedingter Wille auf Rache allerdings etwas übertrieben.
Die anderen Hauptcharaktere waren ebenfalls gut beschrieben. Nat, Heathers beste Freundin und teilweise eine falsche Schlange, und Bishop der beste Kumpel für den Heather doch mehr empfindet.
Alle Charaktere haben große familiäre Probleme und haben auch sonst kein leichtes Leben. Leider war mir das alles oft viel zu übertrieben negativ dargestellt und ich konnte mich mit keinem Charakter so richtig identifizieren!

Toll fand ich wie hier die Freundschaft thematisiert wird. Sehr realistisch, Leute die immer füreinander da sind sich aber ab und an auch mal streiten.
Was mich sehr gestört hat war die Tatsache, dass Panic wohl geheim und verboten ist, aber wirklich jeder davon weiß. Die Polizei scheint aber zu unfähig zu sein etwas dagegen zu unternehmen und allen Eltern scheint es egal zu sein wenn die Kinder sich in gefährliche Situationen begeben. Die Aufgaben fand ich teilweise echt dämlich und war oft am Kopfschütteln.

Der Schreibstil passt zur Geschichte. Er ist sehr gut zu lesen, teilweise recht sachlich und trotzdem fühlt man beim Lesen teilweise was die Charaktere fühlen.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung 2
• Spannung 3
• Stil 4
• Unterhaltung 4

3,5 Sterne. Eher mit der Tendenz zu 3 Sternen wegen der sehr durchwachsenen ersten Hälfte. Auf jeden Fall ein gutes Buch über Freundschaft und Liebe, verwebt mit einem Spiel bei dem die Teilnehmer an ihre Grenzen gehen müssen. Macht euch am besten selbst ein Bild vom Buch wenn euch der Klappentext angesprochen hat! :)

29 April 2015

Linda Budinger - Im Keller des Killers



Autorin: Linda Budinger
Titel: Im Keller des Killers
Originaltitel:
eBook 63 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinen: 16. Februar 2015
Reihe: Hochspannung #4 (kann auch als Einzelband gelesen werden)
Empfohlenes Lesealter: ab 16 Jahren


Inhalt
Iris uns Jan brechen gerne in fremde Wohnungen ein um ihr Sexleben aufzupeppen. Ihr nächster Ausflug soll sie in das Haus von F. Kravitz bringen. Für diesen Zweck haben sie das Haus schon seit längerem ausgekundschaftet. Als es den Anschein macht das Haus sei leer, weil Kravitz bei seiner Arbeit im Museum ist, nutzen sie die Chance und brechen ein. Doch das Haus ist geschützter als gedacht und kaum sind sie im Keller verriegelt die Alarmanlage alle Türen. Nun sind sie im dunklen Keller eingesperrt, doch es ist kein normaler Keller. Er entpuppt sich als Labyrinth mit einer schaurigen Ausstellung und plötzlich müssen die Beiden um ihr Leben kämpfen.

Meinung
Teil vier der Hochspannungsreihe. Die Bücher können aber völlig unabhängig voneinander gelesen werden da jede Geschichte in sich abgeschlossen ist. Der Klappentext dieses Titels klang auch nach einem sehr blutigen Thriller.

Wie jede gute Kurzgeschichte startet man recht schnell. Die Charaktere werden kurz vorgestellt und dann ist auch schon der Einbruch in das Haus. Bis dahin recht unspektakulär, mal vom Sexleben der Protagonisten abgesehen.
Der Keller entpuppt sich als Kabinett des Grauens und ist sehr gut beschrieben. Die Beiden erleben eine blutige Jagd durch den Keller, den der Mörder auch sein Museum nennt. Und es ist wirklich ein sehr bizarres Museum das der Leser hier zusammen mit Iris und Jens besuchen darf.
Die Umgebung war gut beschrieben, das Kopfkino läuft und man benötigt einen starken Magen und starke Nerven. Es geht teilweise sehr blutig zu.

Iris und Jan waren, trotz der kurzen Geschichte, gut charakterisiert. Ich konnte mich mit ihnen mit fürchten. Auch die Beweggründe des Serienkillers werden deutlich und sogar die Entstehung des Museums wird kurz erwähnt.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Kurzen schnörkellosen Sätzen wird das Geschehen geschildert.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  5
• Spannung  5
• Stil 4
• Unterhaltung 5

4,5 Sterne. Eine Leseempfehlung für Thrillerfans die auch blutige Thriller mögen und einen kurzen Horrortrip erleben möchten.

Danke an den Bastei Lübbe Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar und an Linda Budinger für die tolle Leserunden!

26 April 2015

Joe R. Lansdale - Die Kälte im Juli



Autor: Joe R. Lansdale
Titel: Die Kälte im Juli
Originaltitel: Cold in July
Taschebnch 272 Seiten
Verlag:
Heyne Hardcore
Erscheinen: 9. März 2015
Reihe:
Einzelband
Empfohlenes Lesealter: ab 16


Klappentext
Willkommen in der Finsternis... Richard Dane ist ein anständiger Bürger und Familienvater. Doch eines Nachts ändert sich sein Leben von Grund auf. Richard stellt einen Einbrecher und erschießt ihn. Für die Polizei ist der Fall klar: Notwehr. Doch als der Vater des Erschossenen beschließt, Rache für seinen Sohn zu nehmen, wird eine Kette von blutigen Ereignissen in Gang gesetzt. Um seine Familie zu schützen, greift Richard zu extremen Mitteln ...
Quelle: Heyne Verlag

Meinung
Lansdale ist wohl ein sehr bekannter Thriller-Autor. Zum DVD Start des Films "Cold in July" wurde nun auch das Buch dazu neu aufgelegt und ist im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Das Amerikanische Original stammt aus dem Jahr 1989, die deutsche Erstauflage erschien 1997 bei Rowohlt mit dem Titel "Kalt brennt die Sonne über Texas".

Die Geschichte beginnt gleich spannend und blutig, Richard Dane überrascht einen Einbrecher und als der Einbrecher auf ihn schießt muss er natürlich zurückschießen und ihn dabei tötet. Dann erst wird die Polizei gerufen und der Einbrecher auch sofort identifiziert. Dane quält nun die Schuld. Auf der Beerdigung trifft er dann auf den Vater des erschossenen und dieser schwört Rache für seinen Sohn.
Man erwartet als Leser nun eigentlich eine Geschichte über Psychoterror und eine Familie in Angst, man bekommt so etwas ähnliches, hier wird nämlich recht schnell noch eine Wendung eingebaut die der Geschichte wieder etwas Spannung gibt. Der Mittelteil plätschert so vor sich hin, es gibt Schlägereien und derbe Sprüche. Die Ermittlungen hier verlaufen auch etwas anders, nach der Wendung taucht noch ein Privatdetektiv auf, der seine eigenen interessanten Methoden hat.
Das Buch punktet nicht unbedingt durch Spannung, für mich war die Atmosphäre hervorragen ausgearbeitet. Das ganze Buch hat einen sehr düsteren und teilweise beklemmenden Unterton. Die Lebensweise die gezeigt wird wirkt aber sehr klischeehaft, der typische moderne texanische Cowboy.

Die Charaktere und deren Einstellungen waren gut ausgearbeitet und wiedergegeben. Mir blieben alle allerdings sehr Fremd, grade durch ihre Einstellungen. Ich kann es nicht nachvollziehen wenn man anderen Menschen als wertlos bezeichnet aber zu diesen Charakteren passt es.

Der Schreibstil wirkt sehr sachlich, distanziert und recht derb. Vor allem die Dialoge haben es in sich und sind genau so wie man sich den Wortschatz eine typischen texanischen Bürgers vorstellt.
Teilweise musste ich auch loslachen weil einfach sehr abgefahrene Vergleiche gebracht werden.

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  3
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4 Sterne. Gute Mischung aus Noir Thriller und Drama, mit einer interessanten und beklemmenden Geschichte. Wer auf moderne Western steht wird dieses Buch lieben.

Als Film kann ich mir es auch perfekt vorstellen und werde als nächstes mal den Film anschauen. Die Schauspieler haben meine Vorstellung der Charaktere übrigens sehr gut getroffen!

Danke an den Heyne Hardcore Verlag für das Leseexemplar!

12 April 2015

Tim Curran - Skin Medicine. Die letzte Grenze




Inhalt
Amerika im Jahre 1882. In den Utah-Territorien geht das Grauen um, etwas unaussprechlich Böses treibt dort sein Unwesen. Menschen verschwinden, Dörfer werden ausgelöscht indem die Einwohner grausam Verstümmelt werden. Tyler Cabe, Kopfgeldjäger kommt auf der Suche nach einem brutalen Mörder in genau dieser Gegend vorbei. Und nun muss er etwas Jagen das noch viel schlimmer ist und die Vorstellungskraft weit übersteigt!


Luzifer Verlag | eBook + Taschenbuch 392 Seiten | Skin Medicine, aus dem englischen von Raimund Gerstäcker | Einzelband | 08. Januar 2015 

Meinung
Ein historischer Western-Horror.
Die Geschichte beginnt sehr spannend und schaurig, der Leser begleitet den Transport eines Sarges nach Whisper Lake, einer Mienenstadt. Doch in dem Sarg scheint keine gewöhnliche Leiche zu liegen! Der Einstieg war wirklich gelungen und auch schaurig, die Atmosphäre war klasse.
Der zweite Teil war etwas langatmiger, da hier viele Charaktere vorgestellt werden. Zwischendurch passiert mal ein Mord oder ein ganzes Dorf wird niedergemetzelt, man braucht wirklich einen starken Magen und starke Nerven für das Buch! Teilweise war es mir schon fast zu viel, und ich bin einiges gewohnt!

Der Autor hat die Zeit gut eingefangen und scheint sich in allem an die historischen Fakten gehalten zu haben. Gemischt mit der Geschichte um die Menschenjagenden Monster eine wirklich gute Geschichte.
Die Geschichte besteht aus vielen Handlungssträngen die gut ineinander übergehen. Man lernt die damalige Zeit dabei gut kennen. Und gegen Ende führt alles zusammen. Durch die vielen kleinen Geschichten wirkte es auch hier für mich etwas überladen. Auch kam die ganze Sache mit dem Mörder, wegen dem der Protagonist eigentlich in die Stadt gereist ist für mich etwas zu kurz und wurde auch sehr schnell abgewickelt und wirkte nebensächlich.

Es gibt viele Charaktere und von fast jeder Person die Auftaucht erhält man einen kleinen oder großen Einblick in die Lebensgeschichte. Der Autor schweift gerne mal in die Vergangenheit der Charaktere ab, damit wirken alle sehr greifbar. Durch die vielen Informationen wirkt es aber auch etwas überladen und man muss sich wirklich anstrengen um alles im Kopf zu behalten.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und detailiert. Ab und an etwas ausschweifen und wie ich finde übertrieben, aber passt sehr zur Geschichte und zur Stimmung!

• Charaktere 4
• Idee 4
• Umsetzung  4
• Spannung  4
• Stil 4
• Unterhaltung 4

Glatte 4 Sterne für dieses Buch. Wer gerne Horrorgeschichten mit viel Blut liest sollte auf jeden fall Skin Medicine lesen.

Danke an den Luzifer Verlag für die Leserunde und das zur Verfühung gestellte Leseexemplar!

14 März 2015

Jeffery Deaver - Blinder Feind



Autor: Jeffery Deaver
Titel: Blinder Feind
Originaltitel: The October List
Taschenbuch 384 Seiten
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 19. Januar 2015
Reihe: Einzelband


Inhalt
Gabrielas Tochter wurde von einem skrupellosen Gangester entführt, der von ihr ein Lösegeld von einer halben Million Dollar verlangt und die Herausgabe einer geheimnisvollen Liste. Diese Liste gelangte nur zufällig in Gabrielas Besitzt gelangt ist. Helfen kann ihr nur Daniel Reardorn der Erfahrungen mit Entführungsfällen hat.

Meinung
Mein erster Deaver und ich war schon sehr gespannt, da ich bis jetzt nur Gutes gehört habe (vor allem die liebe Philly von WortGestalt Buchblog schwärmt immer so sehr, dass ich das Buch einfach haben musste :D).

Der Einstieg war etwas schwer, man findet sich mitten in der Geschichte wieder und muss sich erstmal zurechtfinden. Da dieser Thriller rückwärts erzählt wird hat man auch erstmal keine lange Vorstellung der Charaktere und man weiß auch nicht wirklich was den nun los ist. Es ist dadurch am Anfang etwas schwerer der Geschichte zu folgen und erfordert mehr Konzentration als bei anderen Büchern.

Die Kapitel sind wirklich gut gemacht, der Leser bekommt nur kleine Brocken hingeworfen und wird dadurch zum weiterlesen animiert. Man will ja wissen wie es genau zu dieser Situation kam. An Spannung und falschen Fährten wird nicht gespart!
Die Geschichte ist wirklich gut konstruiert und die Auflösung ist klasse!

Leider blieben die Charaktere für mich eher blass und waren mir auch relativ egal. Zwar wurde Gabrieles kleine Tochter entführt und Gabriele bangt um ihr Leben, aber so richtig Sprang der Funke nicht über. Auch bei den anderen Charakteren habe ich keine Bindung entwickelt und war nur teilnahmsloser Beobachter.

Der Schreibstil ist sehr detailreich und trotzdem flüssig zu lesen.

• Charaktere 3
• Idee 4
• Umsetzung  5
• Spannung  5
• Stil 5
• Unterhaltung 4

4,3 Sterne. Wer einen etwas anderen Thriller mit viel Spannung und falschen Fährten lesen mag ist mit diesem Buch wirklich gut beraten!